Hammerflügel

Wiener Hammerflügel mit Janitscharenzug

Im Empire-Stil dekoriert, mit einem Tonumfang von 6 Oktaven (F1-f4) und vielen Klangeffekten wurde dieser Hammerflügel um 1820 in Wien gebaut. Er stammt aus dem Besitz des Prager Juristen und Komponisten Johann Nepomuk Kaňka (1772-1865), der seit 1796 mit Beethoven befreundet war und ihn in finanziellen Fragen beriet. Der unbekannte Hersteller stattete das Instrument mit sechs Pedalen aus, die seine Lautstärke und Klangfarbe beeinflussen: Fortezug (Dämpferaufhebung), geteilter Pianozug oder Moderator (Lederzungen zwischen Hämmern und Saiten) für den Diskant bzw. für den Bass, Fagottzug, Rührtrommelzug und Janitscharenzug. Diese Vorrichtung betonte den rhythmischen Charakter der Musik durch die Nachahmung des Schlagwerks der Janitscharen, der türkischen Militärelite, die seit dem 18. Jahrhundert in Europa in Mode war. Das Pedal setzt dabei einen Mechanismus in Gang, bei dem ein Stock gegen den Resonanzboden schlägt (große Trommel), Metallstäbe auf die Basssaiten schlagen (Becken) und eine kleine Glocke angeschlagen wird (Triangel). [Mar Alonso].

Material/Technik
Nussbaumholz; Gold; Elfenbein; Ebenholz
Maße
Höhe: 87,5 cm, Tiefe: 210 cm
Standort
Landesmuseum Württemberg, Stuttgart
Inventarnummer
G 6,1
Sammlung
Musikinstrumente; Kunst- und Kulturgeschichtliche Sammlungen

Bezug (was)
Tasteninstrument
Musikinstrument
Hammerflügel
Chordophon
Bezug (wer)
Landesgewerbeamt Stuttgart (LGA)
Gustav Edmund Pazaurek (1865-1935)

Ereignis
Herstellung
(wo)
Wien
(wann)
1820
Ereignis
Gebrauch
(wer)
(wo)
Österreich

Rechteinformation
Landesmuseum Württemberg
Letzte Aktualisierung
14.03.2023, 06:22 MEZ

Objekttyp


  • Hammerflügel

Beteiligte


Entstanden


  • 1820

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