Dissertation | Phd thesis

Religiöse Weltablehnung und Positionierung zum "abweichenden Anderen": Theorie der positionalen Konfliktperformanz am Beispiel des streng religiösen Feldes

Diese Studie untersucht die Relationen zwischen der Virtuosen-Religiosität und der Ablehnung »der abweichenden Anderen«. Der Forschungsfokus liegt auf der diskursiven (Re-)Produktion der Subjektpositionen für »das Eigene« und »die Nicht-Eigenen« sowie auf der damit einhergehenden Konfliktdramaturgie im streng religiösen Feld. Zur Untersuchung dieser Relationen wird anhand der Analyse unterschiedlicher Forschungsperspektiven die Theorie der positionalen Konfliktperformanz entwickelt. Der konzeptionelle Analyserahmen dieser Theorie erfasst sowohl die Positionierungen religiöser Virtuosen zum »Nicht-Eigenen« als auch die dadurch ausgeführte positionale Konfliktperformanz. Zwei grundlegende Elemente werden dabei analysiert: Einerseits ist es die Struktur der Positionierungen selbst (bzw. Positionsstrukturierung, Relationsstrukturierung und Relationsbildungsart in den diskursiven Beiträgen der sozialen Akteure). Andererseits sind es diskursive Formationsregeln, welche die Reproduktion der Akteurspositionierungen bestimmen (bzw. Signifikationsregeln, Regeln zur Aussageproduktion und Dispositive). Die empirische Untersuchung erfolgt entsprechend diesem konzeptionellen Analyserahmen und zeigt folgende Relationen zwischen der Virtuosen-Religiosität und der Ablehnung »der Abweichenden«. Die religiös begründete Weltablehnung konstituiert die Virtuosen-Religiosität und stützt den moralischen Kode in den Mitgliedschaftsstrukturen einer streng religiösen Kollektivität. Der Letztere begründet die Exklusivität der internen und externen Grenzziehungen entlang den typisierten soziodemografischen Merkmalen des jeweiligen (streng religiösen) korporativen Akteurs. Eine besondere Rolle spielt in diesem Zusammenhang der Austragungsmodus der religiös begründeten Weltablehnung. Die vorliegende Untersuchung zeigt eine direkte Verbindung zwischen dem Modus der religiösen Weltablehnung und dem Modus der Ablehnung »der Abweichenden« mit Ingroup- und Outgroup-Positionen. Die Struktur der Positionierungsprozesse und die positionale Konfliktperformanz zur »Welt« und »den Abweichenden« unterschiedlicher sozialer Typen weisen weitgehende rhetorische Übereinstimmungen auf.

Religiöse Weltablehnung und Positionierung zum "abweichenden Anderen": Theorie der positionalen Konfliktperformanz am Beispiel des streng religiösen Feldes

Urheber*in: Michel, Olga Vaceslavovna

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Extent
Seite(n): 376
Language
Deutsch
Notes
Status: Veröffentlichungsversion; begutachtet

Subject
Psychologie
Soziologie, Anthropologie
Religionssoziologie
Sozialpsychologie
Allgemeine Soziologie, Makrosoziologie, spezielle Theorien und Schulen, Entwicklung und Geschichte der Soziologie
Einstellungsforschung
Subjektivierung
abweichendes Verhalten
Diskurs
Religiosität
Konformität
Vorurteil
Individualisierung
Konflikt
Selbstverständnis
Weltanschauung
Theoriebildung
Exklusion
kollektive Identität
Weltbild
Fallrekonstruktion
empirisch

Event
Geistige Schöpfung
(who)
Michel, Olga Vaceslavovna
Event
Veröffentlichung
(where)
Deutschland, Hannover
(when)
2014

URN
urn:nbn:de:0168-ssoar-412739
Rights
GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. Bibliothek Köln
Last update
21.06.2024, 4:27 PM CEST

Data provider

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Object type

  • Dissertation

Associated

  • Michel, Olga Vaceslavovna

Time of origin

  • 2014

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