Skulptur/Plastik
Turan, die etruskische Aphrodite
Die Frau ist in Chiton und Mantel gehüllt; sie hält in der rechten Hand eine Blüte. Dieses ikonographische Detail lässt im Vergleich mit anderen Darstellungen die Vermutung zu, dass vor uns die Göttin Turan steht. Früh wurde sie mit der griechischen Liebesgöttin Aphrodite, der sie funktionell sehr ähnlich ist, identifiziert. Sie ist stets reich geschmückt und gekleidet sowie mit Attributen ausgestattet. Diese konnten Schwan oder Taube sowie Zweige oder Blüten sein.
Ihr seit dem 7. Jahrhundert v. Chr. inschriftlich belegter Name wird von dem etruskischen Verb tur- („geben“) hergeleitet und bedeutet „die/der Gebende“. Die etruskologische Forschung sieht in Turan eine Form mediterraner Muttergottheit, eine „große Mutter“ wie sie auch in anderen archaischen Mittelmeerkulturen bezeugt ist. Mit dem Ende der archaischen Zeit (um 490/80 v. Chr.) hören Weihungen an Turan auf. Sie war Schutzgöttin des antiken Vulci und wurde beispielsweise auch im archaischen Hafenheiligtum von Graviscae (Lido di Tarquinia) verehrt. (AVS)
Ehem. Sammlung August Kestner, Rom
- Location
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Museum August Kestner, Hannover
- Collection
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Antike Kulturen
- Inventory number
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3111
- Measurements
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Höhe: 12,3 cm
- Material/Technique
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Bronze / gegossen
- Related object and literature
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Gercke, Wendula Barbara, 1996: Etruskische Kunst im Kestner-Museum, Hannover, 197-198 Kat. 251
- Subject (who)
- Subject (where)
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Vulci (Montalto di Castro)
- Event
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Herstellung
- (where)
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Etrurien
- (when)
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420-400 v. Chr.
- Event
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Sammeltätigkeit
- (where)
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Rom
- Rights
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Museum August Kestner
- Last update
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26.03.1970, 11:00 PM CET
Data provider
Museum August Kestner. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Skulptur/Plastik
Associated
Time of origin
- 420-400 v. Chr.