Bestand
ASA Externa, Griechenland (Bestand)
Erschließungszustand, Umfang: Datenbank (2007)
0,1 lfm
Vorwort: Sowohl das griechische Festland als auch die griechische Inselwelt gehörte seit der Spätantike zunächst zum Oströmischen Reich (Byzanz), bis im Jahr 1204 durch den Raubzug der venezianischen Flotte in Ostrom (Byzanz) auf byzantinischem Boden ein lateinisches Kaiserreich gegründet wurde. Der türkische Sultan Mehmed II. bereitete mit seinem Feldzug im Jahr 1458 der griechischen Selbständigkeit ein Ende. Ausgenommen davon waren die Küstengebiete, die weiterhin der Republik Venedig angehörten. Kreta wurde allerdings erst 1645 türkisch und erhielt mit Hania eine neue Hauptstadt. Im Jahr 1800 gelang die Gründung der Sieben Vereinigten Inseln. Sie bildeten den ersten unabhängigen griechischen Staat der Neuzeit, zu welchen bis 1797 auch die Ionischen Inseln vor der Westküste Griechenlands gehörten. auch im übrigen Griechenland gelang allmählich die Befreiung vom türkischen Joch, 1814 von griechischen Kaufleuten ausgehend, unterstützt durch die griechisch-orthodoxe Kirche; 1821-1829 erkämpfte sich Griechenland schließlich die endgültige Unabhängigkeit, die am 3. Feb. 1829 auch durch die Hohe Pforte anerkannt wurde. Die griechische Nationalversammlung wählte 1832 den noch unmündigen Sohn des bayerischen Königs Ludwig I., Prinz Otto, zum ersten König Griechenlands, dem 1863 mit Georg I. (Geburtsname Wilhelm) ein Sproß aus dem Hause Schleswig-Holstein-Glücksburg folgte. Die Ionischen Inseln vor der Westküste Griechenlands , darunter Korfu, Paxos, Leukos, Ithaka, Kephallenia und Zakynthos erlebten jedoch - wie angedeutet - ein Sonderschicksal. Seit dem Ende des 15. bzw. seit Anfang des 16. Jahrhunderts venezianisch, kamen sie 1797 unter britische Hoheit und wurden von England erst 1863 an Griechenland abgetreten.
Die hier verzeichneten Akten waren ursprünglich von Eduard Balthasar Winckler bei den "Hanseatica" verzeichnet und wurden nach der Rückführung der kriegsbedingt ausgelagerten älteren Archivalien des Archivs der Hansestadt Lübeck zunächst durch Archivamtmann Otto Wiehmann unter dem Bestand "Osmanisches Reich" mit verzeichnet. Vom Unterzeichneten wurden sie jedoch dort ausgeschieden und neu verzeichnet, weil sie sämtlich nach dem Jahr 1832 angelegt wurden. Am Anfang des Teilbestandes steht daher die Akte, welche mit der Anerkennung des neu gewählten Königs Otto von Wittelsbach beginnt. Es folgen Verhandlungen über einen Handels und Schiffahrtsvertrag der drei Hansestädte mit Griechenland, dessen Ratifikation sich allerdings bei den beteiligten Hansestädten von 1843-1847 hinzog und der im Original nicht - wie sonst bei den gemeinsamen Verträgen aus der Zeit des Deutschen Bundes - nicht im Archiv der Hansestadt Lübeck vorliegt. Bei dem Bestand liegen auch die Akten über die Lübecker oder hanseatischen diplomatischen Vertreter auf den Ionischen Inseln Korfu, Kephallenia und Zakynthos aus der Zeit kurz vor der Abtretung der Inseln aus britischer Hand an Griechenland im Jahr 1863 vor. Sie spiegeln mit ihren Nachrichten über den Schiffsverkehr die Tätigkeit der Lübecker Fernkaufleute auch im östlichen Mittelmeer wider.
Dez. 2007-12-18 Simon
- Reference number of holding
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01.1-03.23
- Context
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Archiv der Hansestadt Lübeck (Archivtektonik) >> 01 Regierung und Volksvertretung bis 1937 >> 01.1 Altes Senatsarchiv (ASA)
- Date of creation of holding
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1833-1868
- Other object pages
- Last update
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30.06.2025, 10:12 AM CEST
Data provider
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Object type
- Bestand
Time of origin
- 1833-1868