Bestand
Schorndorf G (Bestand)
1. Zur Geschichte der Geistlichen Verwaltung Schorndorf: Die Geistliche Verwaltung Schorndorf bildete seit 1547 zusammen mit den ehemaligen Besitzungen des Klosters Lorch eines von 23 Ruralkapiteln; an der Spitze stand ein Dekan, welcher zunächst einem Superattendenten unterstellt war. Der Dekan übte die Aufsicht über sämtliche Kirchendiener seines Sprengels aus. Herzog Christoph (1550-1568) führte eine umfangreiche Kirchenreform durch und teilte die neu geschaffene evangelische Landeskirche in Generalsuperintendenzen (Prälaturen) ein, denen die Spezialsuperintendenzen (Dekanate) untergeordnet waren. Spätestens 1577 wurde die Zahl der Dekanate von ursprünglich 23 auf 28 erhöht. Der Spezialsuperintendent in Schorndorf war zunächst der Generalsuperintendenz Göppingen, dann Lorch unterstellt. Infolge eines Ausbaus der Spezialsuperintendenzen gelangte Schorndorf 1599 zur Generalsuperintendenz Adelberg, ehemals Sitz des gleichnamigen Klosters. Der Stadtpfarrer von Schorndorf war stets auch Dekan. Diese Einteilung blieb bis zur "napoleonischen Flurbereinigung" bestehen. Im Zuge der umfangreichen Kirchenreformen König Friedrichs I. (1806-1816) verlegte man den Sitz der Generalsuperintendenz Adelberg nach Öhringen. In der Folgezeit wurden die Zuständigkeiten der geistlichen Verwaltungseinheiten den weltlichen angeglichen. Dekanat und Oberamt Schorndorf entwickelten sich zu deckungsgleichen Gebieten. Von 1823 an bis zum Ende der württembergischen Monarchie befand sich der Sitz der Prälatur in Ludwigsburg. Literatur: Beschreibung des Oberamts Schorndorf, Stuttgart 1851. Binder, Christian, Wirtembergs Kirchen- und Lehrämter, Bd. 1, Tübingen 1798. Vogteien, Ämter, Landkreise in Baden-Württemberg, Bd. 1, Stuttgart 1975. Dehlinger, Alfred, Württembergs Staatswesen, Bd. 1, Stuttgart 1951.
2. Zur Geschichte und Verzeichnung des Bestandes: Bei den altwürttembergischen Ämterbeständen handelt es sich um "topographische Auslesebestände", die verschiedene Provenienzen umfassen. Die Entstehung dieser Bestände ist in der "Übersicht über die Bestände des Hauptstaatsarchivs Stuttgart. Altwürttembergisches Archiv" (1975, S. 119 f.) erläutert. Der vorliegende Bestand A 399 L wurde 1969 vom Staatsarchiv Ludwigsburg im Rahmen eines umfangreichen Archivalienaustausches an das Hauptstaatsarchiv Stuttgart abgegeben (Az.: H.I.11a; 1969). Die Abgabe blieb als eigenständiger Bestand bestehen. Zur Unterscheidung von dem im Hauptstaatsarchiv Stuttgart bereits vorhandenen Membrum A 399 Schorndorf G wurde der Bestandsbezeichnung die Kennzeichnung L beigefügt. Weitere Überlieferungen dieser Provenienz sowie Archivalien betreffend die geistliche Vewaltung Schorndorf finden sich u. a. in folgenden Beständen: A 281 Kirchenvisitationsakten A 284/85 Kirchenrat: Ämterregistratur, Schorndorf G A 303 Geistliche Ämterrechnungen A 304 Reskripten- und Berichtsbücher der Bezirksämter A 468 Geistliche Zins- und Haischbücher A 602 Württembergische Regesten H 102/68 Geistliche Lagerbücher: Schorndorf G 11 Bü (0,05 lfd. m) des Bestandes waren bisher durch ein unter Karl Otto Müller erstelltes Repertorium erschlossen; 0,05 lfd. m Archivalien waren unverzeichnet. Bei der Neuverzeichnung wurden die seitherigen Büschelnummern weitgehend beibehalten. Vergleiche die Konkordanz (Bl. 15). Der Entstehungszusammenhang der Ämterbestände ist aufgrund der Überlieferungsgeschichte weitgehend nicht mehr rekonstruierbar. Deshalb wurde bei der Neuverzeichnung nach einer Sachgliederung, die aus der Überlieferungsstruktur dieser Bestände gewonnen wurde, klassifiziert. Die Verzeichnung übernahm im August 1997 Archivinspektoranwärter Johannes Renz im Rahmen seines Zwischenpraktikums unter Anleitung von Christine Bührlen-Grabinger. Als Programm diente dabei MIDOSA 95. Das Altrepertorium wurde dem Bestand A 605 zugeordnet. Der Bestand umfasst nun 20 Bü im Umfang von 0,1 lfd. m. Stuttgart, im August 1997 Christine Bührlen-Grabinger
- Reference number of holding
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, A 399 L
- Extent
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20 Büschel
- Context
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik) >> Altwürttembergisches Archiv >> Topographische Auslesebestände und Bezirksbehörden >> Oberämter, Kellereien und Geistliche Verwaltungen >> Heimsheim - Winnenden
- Date of creation of holding
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(1517) 1630-1807
- Other object pages
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- Rights
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Es gelten die Nutzungsbedingungen des Landesarchivs Baden-Württemberg.
- Last update
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20.01.2023, 3:09 PM CET
Data provider
Landesarchiv Baden-Württemberg. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Bestand
Time of origin
- (1517) 1630-1807