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lieber tull, ich dank dir schön für deinen grossen schreibebrief...

Transkription:9 31.10.27 lieber tull, ich dank dir schön für deinen grossen schreibebrief. was meinst denn mit metro? das ist doch viel ungünstiger als vergleich. denn jetzt wird konkurs sein und da kommt für den einzelnen meist nicht viel heraus. so schreibt auch der treitel, der desshalb abwarten will mit den weiteren klagen, um die 1000.- und den schadenersatz. - ich weiss nun gar nicht, was da wird. aber treitel wird auch seine interessen wahren und die meinen mit. meine anwandlungen (! ja, das hat man so und es waren schlechte tage, das nicht weitersehen vor schulden, die einfach nicht alle werden, immer wieder kommt was, sogar der bollmann in der askanischen strasse hat seine gans vom dezember 26 (!) präsentiert, d.h. die rechtg. zeeck, donauesch., eisen - ich wüsst nicht, was ich hätte machen sollen wenn nicht gosebruch gekauft hätte. nun einigermassen luft, auch draussen sehr schön, ein tag wie der andere, ob infolgedessen oder weil gut ding weile braucht: der stravinsky flutscht jetzt auch. der stil ist gefunden, nach argen quälerei und mutlosigkeiten zu anfang. es wird nun glaub ich tatsächlich schön. macht mir auch freude und möcht am liebsten alles hintereinander wegmalen. aber ich kann nur bei tageslicht malen und das ist kurz. um 5 ists dunkel. 1-2 std. vorm. und gleich nach dem essen bis 5 hab ich dafür. es kann grad reichen, dass ich bis 26. nov., wo scherchen in leipzig sein wird, alles durch habe, viele meter, und dann der dezember für technische herstellung benützt werden kann. sonderbarerweise lässt scherchen nichts von sich hören. ich hab jetzt wieder nach rumänien geschrieben. auch werde ich an reinhart-winterthur schreiben müssen wegen finanzierung, denn ohne die geht es nicht. ich schätze 1000. --1200.- materialkosten, wenn man einen eigenen projektionsapparat nimmt. aber es wird, und wird wol auch die "sensation" von der scherchen sprach, dass es das werden müsse. ich freu mich sehr, dass du dich immer auf die heimkehr freust. also doch und aufrichtig? dann freu ich mich mit. es ist eben manchmal doch ungemütlich. wenn ich bei meyers unseren kaffewärmer sehe und denke, unwillkürlich, so einen haben wir auch! so ist das irgendwie. oder unsere blauen steppdecken -- und ich mit der alten grünen - um nichts. -- wenn du auch nicht kommst, wer weiss "wie es euch gefällt", so möcht ich doch mit der tatsache wirken, dass meyers am 1. april was andres haben müssen. wenn nur, um eine neue basis zu schaffen. gunta möcht sich ausbedingen, dass sie im märz od. april - wieder einziehen kann. obwol mir grop. s. zt. sagte, alle wären auf vertag angestellt, ausserhalb der beamten klassen, haben sie jetzt doch erhöhung pro monat (vorauszahlung) 50M bekommen. ich, gunta und schmidtchen sind vorstellig geworden beim magistrat. abgelehnt für "angestellte" vorläufig. damit wird meine differenz pro jahr 1720.- ausmachen!!! das ist unter meiner würde und ich werde jedenfalls zum bürgermeister steigen. nun ist auch hans wittwer, meyers associer, hier angestellt, wie, das weiss ich noch nicht. immerhin, was grop. oder -- meyer will, das geht eben. gunta ärgert sich sehr über ihr missverhältnis, da sie kaum mehr zu sich kommt durch überbelastung durch die vielen neueintretenden. breuer muss übrigens auch dranglauben mit unterricht: normenlehre. albers, breuer hätten es satt, sagt gunta, veranlasst durch das wegschwimmen der häuser, wo jeder selbst 5000.- dazu aufbringen soll. daher essig. sehr erfreulich dass die kinder so gut funktionieren. ich schick dir ein montessoriheft. karin soll nur lernen mit ihren 6 jahren. die claudia meyer konnte schon vor der schule schreiben. jai's antwort ist echt jai. reklamier doch bei casca die eisenabahn für den bruder. c. ist immer noch in göpp., wo er das treppenhaus ausmalt, wofür ich ihm skizzen machen musste, liess mir keine ruh. das wetter ist auch hier sehr schön. ein tag wie der andere. man hat nur nichts davon. kürzlich bin ich nach dem essen bis kühnau rad gefahren. im wald war eine

Collection
Archiv Oskar Schlemmer
Inventory number
AOS 2015/1543
Material/Technique
Papier; maschinenschriftlich; Tinte

Event
Herstellung
(who)
Oskar Schlemmer (04.09.1888 - 13.04.1943)
Tut Schlemmer (12.11.1890 - 25.04.1987)
Provenance
Abschrift vorhanden; Kasten 3 (unvollständig) und Ordner 1927-1933

Rights
Staatsgalerie Stuttgart
Last update
28.03.2025, 12:10 PM CET

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