Archivbestand

Schlossbrauerei Bronnbach (Bestand)

Einleitung: Die ab 1870 entstandenen Archivalien sind Eigentum des Hauses Löwenstein-Wertheim-Rosenberg.

Zur Geschichte der Brauerei: Als das Kloster Bronnbach 1803 säkularisiert wurde, scheint es schon eine eigene Brauerei betrieben zu haben, denn in einem Kataster, das kurz nach dem Übergang des Klosters an das Fürsten-haus Löwenstein-Wertheim-Rochefort (später: -Rosenberg) erstellt worden ist, wird ein Brauhaus erwähnt. Wann die Brauerei aus ihrem heute nicht mehr bestehenden Gebäude in den sog. Kranken-bau umgezogen ist, läßt sich mangels der Akten aus der fraglichen Zeit nicht nachweisen. Erst ab 1857 setzt die Überlieferung wieder ein. Zu diesem Zeitpunkt wurde der ehemalige Krankenbau mit Erweiterungsbauten für den Brauereibetrieb versehen. In der Folge wurden auch Teile des Konventbaus für Brauereizwecke genutzt. Einen wirtschaftlichen Aufschwung erlebte der Betrieb nach dem Zweiten Weltkrieg. Nachdem am 1.April 1970 die Braurechte an die Würzburger Hofbräu AG verkauft worden waren, wurde der Braubetrieb am 19.März 1974 schließlich eingestellt. Zurück blieb eine Verkaufsniederlassung, die bis heute an anderer Stelle im Klosterbezirk existiert.
(vgl. auch Volker Rödel, Der Krankenbau von Kloster Bronnbach. Geschichte eines Gebäudes, in: Wertheimer Jahrbuch 1991/92,
Wertheim 1992: darin besonders S.184-191)

Bestandsgeschichte: Am 19.Dezember 1990 benachrichtigte das Landratsamt des Main-Tauber-Kreises, seit 1985 neuer Eigentümer des Klosterareals, das Staatsarchiv Wertheim, daß auf dem Dachboden des Konventbaus noch Schriftgut aus der Verwaltung des Fürstenhauses Löwenstein-Wertheim-Rosenberg liege. Es handelte sich hierbei um Geschäftsschriftgut der Brauerei. Es kann nur vermutet werden, daß diese Altregistratur nach 1974 mit der Einstellung des Brauereibetriebs in einen Verschlag unter dem Dach des Konventbaus ausgelagert wurde. Bei der Sichtung am 15.Januar 1991 konnte angesichts der zu dieser Zeit laufenden Arbeiten am Dachstuhl, der extremen Verschmutzung der Akten mit Ruß und der niedrigen Temperaturen lediglich festgestellt werden, daß Teile des Schriftgutes als archivwürdig einzustufen waren. Eine Einzelbewertung vor Ort war nicht möglich. Die Akten wurden daher am 18.Januar 1991 in eine Scheune gegenüber dem ehemaligen Krankenbau gebracht und nach dem Umzug des Archivverbundes Main-Tauber in sein neues Domizil im Frühjahr 1992 im Vorordnungsraum eingelagert.

Bearbeiterbericht: Im September 1992 wurden die Akten durch die Unterz. grob gereinigt und bewertet. Von 34,5 lfd.m Schriftgut wurden 5 lfd.m als archivwürdig bezeichnet. Bei den 29,5 lfd.m kassiertem Schriftgut handelte es sich in erster Linie um Ladelisten, Lohnabrechnungen, Lieferlisten, Kontoauszüge und Rundschreiben. Von den Rechnungen wurde nur der Jahrgang 1962/63 zur dauernden Aufbewahrung vorgesehen. Es kommt ihm lediglich exemplarische Bedeutung zu.
Im April 1993 verzeichnete und verpackte Archivinspektoranwärterin Astrid Groh während ihres Abschlußpraktikums den verbliebenen Bestand. Da keinerlei Vorordnung erkennbar war, mußte eine Klassifikation erstellt werden. Aus 23 Büscheln entnahm sie überdimensionale, gefaltete Pläne, um sie separat bei der Kartensammlung plan zu legen. Diese Pläne tragen nun die Signaturen StAWt-R K 3027 bis 3059. Bei den betreffenden Titelaufnahmen finden sich entsprechende Hinweise. Die Akten der Schloßbrauerei Bronnbach sind ein Depositum des Fürstenhauses Löwenstein-Wertheim-Rosenberg und als solches unter den Bedingungen des Landesarchivgesetzes (LArchG) vom 27.Juli 1987 in der geänderten Fassung vom 12.März 1990 benutzbar.
Auf Akten mit personenbezogenem Inhalt ist § 6 des LArchG anzuwenden, wonach sie frühestens 10 Jahre nach dem Tod der betroffenen Person genutzt werden können.
Zur Benutzung bieten sich ergänzend die Akten der Domänenkanzlei Wertheim an, die unter der Signatur Lit.B Nr.6194 zu finden sind.
Ein besonderes Repertorium ist vorhanden. Außerdem sei darauf hingewiesen, daß es im Generallandesarchiv Karlsruhe im Bestand 380 Zug. 1991 Nr. 38 Rubr. Reicholzheim-Bronnbach Akten zum Thema gibt. Ein Auszug aus dem entsprechenden Findmittel befindet sich bei den Fremdrepertorien.
Der Bestand umfaßt 5 lfd.m in 188 Nummern. Die Zitierweise lautet: StAWt-R H 31 Nr. ... . Die Verzeichnungsarbeit wurde von der Unterz. betreut. Die Eingabe für die Findbucherstellung mit dem EDV-Programm MIDOSA erledigte Frau Liselotte Goldschmitt.
Wertheim-Bronnbach, September 1993
Heine
Archivamtfrau

Reference number of holding
Abt. Staatsarchiv Wertheim, R-H 31

Context
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Wertheim (Archivtektonik) >> Rosenbergisches Archiv >> Provenienzbestände >> Lokalverwaltung
Related materials
Volker Rödel, Der Krankenbau von Kloster Bronnbach. Geschichte eines Gebäudes, in: Wertheimer Jahrbuch 1991/92, Wertheim 1992: darin besonders S.184-191;
Robert Bruckbauer, Die Geschichte der fürstlichen Schloßbrauerei Bronnbach 1804-1970, in: Wertheimer Jahrbuch 2004/2005, S. 191-251.

Indexentry place
Bronnbach : Reicholzheim, Wertheim TBB; Schloßbrauerei

Date of creation of holding
1841-1973

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Rights
Last update
13.11.2025, 2:40 PM CET

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Object type

  • Bestand

Time of origin

  • 1841-1973

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