Malerei
Bildnis Hermann Sudermann
„In dem Maße, wie Slevogts Ruhm stieg, entstanden Bildnisse berühmter Männer und Frauen: der Reichspräsident von Hindenburg, der Dichter Sudermann (ohne den bereits sprichwörtlich gewordenen Bart), die Dichterin Boy-Ed, der Reichskanzler Dr. Luther und andere. Diese Porträts sind sachlicher individualisiert, die Farbe tritt zugunsten einer hellen Tonigkeit zurück, die Malweise hat etwas seltsam Mürbes“, befand der Freund und Kunstschriftsteller Karl Scheffler (Karl Scheffler, Max Slevogt, Berlin 1940, S. 73). Hermann Sudermann (1857–1928) war um die Jahrhundertwende ein ungeheuer erfolgreicher Romancier („Frau Sorge“, 1887), Erzähler und Dramatiker („Die Ehre“, 1889, und „Heimat“, 1893) gewesen. Zeitweise wurde er mit Gerhart Hauptmann verglichen, beider Stücke waren in der Freien Volksbühne in Berlin oftmals zu sehen. Es gab jedoch auch harsche literarische Kritik an dem Werk, etwa von Alfred Kerr und Maximilian Harden. 1926 wurde Hermann Sudermann die Aufnahme in die Sektion Dichtkunst der Preußischen Akademie der Künste verwehrt. 1927 beauftragte der Verlag Cotta, Stuttgart/Berlin, in dem die Werke Sudermanns erschienen waren, Slevogt mit dem Bildnis des Schriftstellers anlässlich von dessen 70. Geburtstag und schenkte es der Nationalgalerie. Im folgenden Jahr schon starb Sudermann nach einem Schlaganfall. | Angelika Wesenberg
- Material/Technik
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Öl auf Leinwand
- Maße
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Höhe x Breite: 110 x 80 cm
Rahmenmaß: 129 x 100 x 6 cm
- Standort
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Neue Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin, Berlin
- Inventarnummer
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A II 586
- Letzte Aktualisierung
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08.05.2023, 07:18 MESZ
Objekttyp
- Malerei
Entstanden
- 1927