Bildwerk

Grafik 'Grabmal J. C. Lavater'

Das obere Bilddrittel zeigt eine sich öffnende Wolkendecke mit hindurchbrechenden Sonnenstrahlen. Zwei Putten am Rand der Wolken (r/l) sitzen bzw. schweben zugleich über einem Grabmal, über dessen Mitte sie einen Sternenkranz halten. Die linke, von einem schmalen Tuch/Band umwehte Putte, hält zudem in ihrer Rechten eine (Schreib-)Feder. Zum Grabmal: Im unteren Bereich über dem Sockel befindet sich die Inschrift „J. C. LAVATER / geb. 15 Nov. 1741. / gest. 2 Jan. 1801“. Darüber im mittleren Bereich befindet sich ein kreisrundes Portrait von Johann Caspar Lavater, abgebildet im Seitenprofil in fortgeschrittenem Lebensalter, mit einer Kappe auf dem Kopf. Gerahmt wird das Portrait von einem Kranz. Darüber schwebt eine Eichenlaubkrone. Unterhalb der Kranzkartusche bzw. dem Porträt des Gelehrten (Pfarrer, Philosoph, Schriftsteller) befindet sich das Motiv einer Schlange, welche sich selbst in den Schwanz beißt (Ouroboros). In jenem Kreis kommt zudem das Motiv eines Schmetterlings über einem aufgebrochenen Kokon zur Darstellung. Vor dem Grabmal auf dessen linker Seite sitzt eine weibliche Gestalt in antikisierendem Gewand sowie mit einer, eine Stadtbefestigung darstellenden Krone, welche die Inschrift „Zurich“ trägt. Zum Zeichen ihrer tiefen Trauer hält sie sich ein Tuch bzw. einen Teil ihres Gewands ans Gesicht, so als wolle sie sich die Tränen trocknen. Ein Kind, ebenfalls in antikisierendem Gewand, hat sich vor Trauerschmerz auf ihren Schoß geworfen (allegorische Darstellung). An ihrem Schoß liegt außerdem eine Putte, die zu einer Gestalt rechts des Grabmals blickt: Thanatos, der Totengott der griechischen Antike mit Flügeln und gesenkter Fackel. Sein erhobener Zeigefinger ist als verkündigende Geste zu deuten (in christlichem Kontext). Sie muss im Zusammenhang mit dem oberen Bilddrittel gesehen werden, welche die beiden Putten mit dem Sternenkranz nebst sich öffnender Wolkendecke und sich Bahn brechender Sonnenstrahlen als ein Sinnbild von ‚Erleuchtung‘ und Erlangung ewigen Lebens gesehen werden.

Rechtewahrnehmung: Museum für Sepulkralkultur | Digitalisierung: Ulrike Neurath

Namensnennung - Nicht kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International

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Standort
Museum für Sepulkralkultur, Kassel
Sammlung
Grafische Sammlung
Inventarnummer
GS 1980/284
Maße
21 x 17,5 cm
Material/Technik
Papier; Kupferstich

Bezug (was)
Tierdarstellung
Pflanze
Putto
Grab
Mythologie
Fackel
Symbol
Kranz (Gebinde)
Grabinschrift
Bezug (wer)

Ereignis
Herstellung
(wer)
(wann)
1801 (?)
(Beschreibung)
Druckplatte hergestellt

Rechteinformation
Museum für Sepulkralkultur
Letzte Aktualisierung
11.04.2025, 11:14 MESZ

Datenpartner

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Objekttyp

  • Bildwerk

Beteiligte

Entstanden

  • 1801 (?)

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