Medaille
Sedisvakanz-Medaille des Bistums Hildesheim, 1724
Im Jahr 1724 gab das Domkapitel des Fürstbistums Hildesheim diese Medaille heraus. Der Anlass ist anhand der Inschrift auf dem Avers leicht zu erkennen: SEDE VACANTE – während der Sitz frei ist. Das Kapitel wandte sich an den berühmten Nürnberger Medailleur Peter Paul Werner, dessen Prägungen anlässlich der Sedisvakanz in Münster und Paderborn im Jahr 1719 als Vorlage dienten. So zeigt auch die Hildesheimer Medaille auf beiden Seiten jeweils einen Stifter: Auf dem Avers ist Karl der Große – bezeichnet als erster Stifter des Domkapitels zu Hildesheim – zu sehen, das Schwert in der Rechten, den Reichsapfel in der Linken haltend. Während Karl im Jahr 796 mit der Stiftung einer Kapelle den Grundstein für das Bistum legte, wurde erst durch seinen Sohn und Nachfolger, Ludwig den Frommen, der erste Bischof Hildesheims eingesetzt. Um die beiden Karolingerkönige herum sind ganz im Stil der bischöflichen Sedisvakanz-Medaillen die beschrifteten Wappen der Domherren angebracht. [Vivien Schiefer]
- Standort
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Landesmuseum Württemberg, Stuttgart
- Sammlung
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Kunst- und Kulturgeschichtliche Sammlungen; Münzkabinett
- Inventarnummer
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MK 350
- Maße
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Durchmesser: 54,8 mm, Gewicht: 43 g
- Material/Technik
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Silber, geprägt
- Inschrift/Beschriftung
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Vorderseite: Im Feld in einem Fadenkreis stehend Karl der Große in ganzer Figur: geharnischt, bemantelt, gekrönt und das Schwert in der Rechten sowie den Reichsapfel in der Linken haltend. Unter dem Kaiser ein Spruchband. Links neben dem Fuß die Signatur des Stempelschneiders. Innerhalb des Kreises ist der Kaiser von einer Umschrift umgeben. Um diese Darstellung ringförmig 17 gekrönte Wappenschilder, die jeweils beschriftet sind. Vorderseite: Im Feld: SEDE VACANTE, daneben Signatur: W. (=bei unbesetzten Stuhle) Umschrift: S. CAROLVS. M(AGNUS). PRIMVS. FYND(ATOR). / CAP(ITULI). CATHE(DRALis). HILDESIENSIS (= Der Heilige Karl der Große, erster Stifter des Domkapitels zu Hildesheim) Wappen beschriftet von oben rechts nach links: V. LANDSBERG / V. NAGELL / V. TWICKELL / V. HÖRDE / V. TWICKEL / V. SCHMISING / V. WEICHS / V: BOCHOLTZ / V. TWICKEL / V. HOHENECK / V. GIESENBERG / V. BRABECK /V. LANDSBERG / / V. BRABECK / V. SCHÜNGELL / V. HARFF / V. LIPPE Rückseite: Im Feld: MDCCXXIV Signatur: P.W. Umschrift: LVDOWICVS PIVS / SECVNDVS FVNDATOR. (=Ludwig der Fromme, der andere Stifter) Wappen beschriftet von oben rechts nach links: V. NAGEL / V. BOCHOLTZ / V. NAGELL / V. WESTERHOLT / V. WEICHS / V. OYENHAVSEN / V. FÜRSTENBERG / V. SCHÜNGELL / V. NEHEM / V. NAGELL / V. LOE /V. BOSELAGER / V. V. DROSTE / V. WEICHS / V. VOIGT / V. HASENKAMPF
- Verwandtes Objekt und Literatur
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Manfred Mehl, 2002: Die Münzen des Bistums Hildesheim Teil 2: Der Prägezeitraum 1599 bis 1783, Hamburg, S. 271 Nr. 673
- Bezug (was)
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Medaille
Sedisvakanz
Geistliches Fürstentum
- Bezug (wer)
- Bezug (wo)
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Hildesheim
Hildesheim
Heiliges Römisches Reich
- Rechteinformation
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Landesmuseum Württemberg
- Letzte Aktualisierung
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14.03.2023, 06:23 MEZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Medaille
Beteiligte
Entstanden
- 1724