Zeitschriftenartikel
Der Goffmensch: Überlegungen zu einer dramatologischen Anthropologie
In seinem Aufsatz geht der Autor dem Menschenbild Goffmans, vom Verfasser kurz "Goffmensch" benannt, nach. Im ersten Abschnitt zeigt er die unterschiedlichen wissenschaftstheoretischen Einschätzungen der Soziologie Goffmans auf. Der Autor selbst wertet Goffman in erster Linie als Sozialforscher; eine Anthropologie Goffmans hat nach Maßgabe des Verfassers lediglich impliziten Charakter. Kernthema des Goffmenschen ist das hinlänglich gelingende Zusammenleben als ein dauerhaftes beziehungsweise sich andauernd wiederholendes Problem für jeden einzelnen Interaktionsteilnehmer. Anders herum gesehen sieht Goffman die Interaktionsordnung als eine strukturell auferlegte Deutungs- und Bewältigungsaufgabe für den einzelnen Teilnehmer. Aus dieser Grundannahme des Goffmanschen Anliegens leitet der Autor dessen anthropologischen Implikationen ab: "exzentrisches Schauspiel" als kulturtheoretische Fundierung, "situative Existenz" als phänomenologische Beschreibung und "Proto-Politik" als handlungstheoretische Verortung. Der Verfasser schließt daraus auf eine "dramatologische Perspektive" des Goffmenschen: Der Akteur erhandelt und erfährt das soziale Leben als Exzentriker, Existentialist und Politiker. (ICC)
- Weitere Titel
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The Goff-'Man'
- Anmerkungen
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Status: Veröffentlichungsversion; begutachtet
- Sprache
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Deutsch
- Umfang
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Seite(n): 449-461
- Erschienen in
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Soziale Welt, 43(4)
Sozialpsychologie
Theorie
Handlung
soziales Verhalten
Interaktionsmuster
Goffman, E.
Menschenbild
Methode
Interaktion
Anthropologie
Verhalten
Grundlagenforschung
wissenschaftstheoretisch
1992
- URN
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urn:nbn:de:0168-ssoar-54579
- Rechteinformation
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GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. Bibliothek Köln
- Letzte Aktualisierung
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24.01.2023, 06:48 MEZ
Objekttyp
- Zeitschriftenartikel
Beteiligte
- Hitzler, Ronald
Entstanden
- Deutschland