Gebäude

Heidelberg-Weststadt Gaisbergstraße 66

Das Wohnhaus steht mit seiner Traufseite in der westlichen Gaisbergstraße. Es zählt vier Fensterachsen und zwei Obergeschosse. Der Hauseingang mit dreigeteiltem Oberlicht liegt in der risalitartig hervorgehobenen Südachse. Diese ist, wie die Nordachse, die ebenfalls risalitartig hervorgehoben ist, etwas breiter gehalten als die beiden mittleren Fensterachsen. In der Südachse trägt das erste Obergeschoß einen auf in Rollwerk auslaufenden Konsolen gelagerten Balkon mit Balustrade, von der aus zwei mit vier Bossen gezierte Wandpfeiler zum zweiten Obergeschoß emporreichen, um dort eine Terrasse zutragen, die ein schmiedeeisernes Geländer besitzt. Die ganze Konstruktion wird somit zum Erker und die Ecken der Nordachse sind im ersten Obergeschoß durch jeweils vier diamantierter Bossierungen, die auf den vier gleichmäßig verteilten Blendgesimsen verlaufen, geschmückt. Das Doppelfenster im zweiten Obergeschoss wird von einer Kartusche mit abschließender Agraffe unter einem hervortretenden Sturz geziert und über dem kräftigen, vorgezogenen Kranzgesims sitzt dachseitig eine mit einem rundbogigen Fenster versehene Gaube, auf deren Frontseite ornamentiert und die mit einem Segmentgiebel, der eine schmückende Palmette trägt, abgeschlossen ist. Auch das zweite Obergeschoss wird von vier gleichmäßig verteilten Blendgesimsen unterteilt und jeweils kräftige Gurtgesimse trennen die einzelnen Geschosse untereinander. Die Nordachse ist im ersten Obergeschoss ebenfalls durch vier in gleichmäßigen Abständen an den Ecken verteilten diamantierter Bossen geschmückt und das Fenster weist unter dem Fensterbrett eine mit der Fassade fluchtende Balustrade auf. Oben wird das Fenster von einem Entlastungsbogen mit Blendagraffe geziert, dem über dem Gurtgesims zum zweiten Obergeschoß ein auf kleinen, in Rollwerk auslaufenden Konsolen gelagerter Dreiecksgiebel aufsitzt. Das Fenster im zweiten Obergeschoss ist wie das in der Südachse geschmückt. Dachseitig schließt eine doppelfensterige Gaube ab. Die Fenster der beiden mittleren Achsen sind im ersten Obergeschoß mit auf kleinen Konsolen gelagerten Fensterbrettern geziert, zwischen denen eine einfach ornamentierte Kartusche platziert ist. Oben schließen die Fenster über dem horizontalen Gewändeschluss mit einem kurzen Entlastungsbogen mit Blendagraffe, ab, dem ein aus dem Gurtgesims herausragender, abgetreppter Sturz auf kleinen Konsolen gelagert, übergeordnet ist. Die Fenster im zweiten Obergeschoß tragen einfachere Fensterbretter auf Konsolen sowie abschließend je einen Segmentbogen mit großer, als Rollwerk ausgebildeter Agraffe und dachseitig schließt je eine doppelfensterige Gaube ab. Beinahe übersieht man, dass auch das zweite Obergeschoss durch drei Blendgesimse in gleichmäßigem Abstand unterteilt ist. Das Erdgeschoß hebt sich farblich durch den verwendeten blass-roten Sandstein schon farblich vom Rest des in ockerfarbenem Ziegelstein ausgeführten Gebäudes ab. Bis zu einem dreiviertel Meter über dem Gehwegsniveau sind Sandsteinbossen vermauert, welche auch die drei Kellerfenster umfassen. Darüber unterteilen vier Gurtgesimse in gleichmäßigem Abstand das Erdgeschoß, dessen Fenster mit einer Kartusche unter dem Fensterbrett versehen sind und die oberhalb mit einer Agraffe abschließen, wobei die Nordachse ein Doppelfenster sowie eine größere Kartusche trägt. Beachtenswert ist auch die Haustür, die eine schöne Zimmermannsarbeit darstellt. Ein kompaktes Wohnhaus, das aber in seiner Ausführung sehr ideenreich im historisierenden Stil mit Elementen ausgeführt wurde, die in das Barock und den Klassizismus hineinreichen. (Baujahr: 1894/95. Bauplanung/Ausführung: Georg Edel. Quelle: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland; Landesdenkmalpflege Baden-Württemberg, Kulturdenkmale in Baden-Württemberg; Band II.5.2; Stadtkreis Heidelberg; Teilband 2 von Melanie Mertens; ISBN 978-3-7995-0426-3; 2013 Landesamt für Denkmalpflege, Esslingen am Neckar.) .
Erhaltungszustand: Gut

Urheber*in: Edel, Georg / Rechtewahrnehmung: heidICON - Die Heidelberger Objekt- und Multimediadatenbank | Digitalisierung: Pietschmann, Dieter-Robert

Attribution - ShareAlike 4.0 International

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Location
Heidelberg
Collection
Städte und Dörfer
Material/Technique
Werkstein; Sandstein; Holz; Mauern; Steinmetz; Schmieden; Tischler

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Classification
Haus (Gattung)
Historismus (Stilistische Einordnung)
Subject (what)
Architektur
Haustür
Oberlicht
Balkon
Balustrade
Terrasse
Geländer
Segmentgiebel
Dreiecksgiebel
Kartusche
Konsole
Rollwerk
Agraffe
Gurtgesims
Kranzgesims
Ornament
Wandpfeiler
Kartusche
Dachgaupe
Risalit
Bänderung

Event
Herstellung
(who)
(when)
1894 - 1895

Sponsorship
Pietschmann, Dieter-Robert
Last update
05.03.2025, 4:25 PM CET

Data provider

This object is provided by:
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Universitätsbibliothek. If you have any questions about the object, please contact the data provider.

Object type

  • Gebäude

Associated

Time of origin

  • 1894 - 1895

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