Urkunden
Hans Blössing, gen. Brien aus Nellingen, wegen unerlaubter Überschreitung der Landesgrenze, Annahme fremder Kriegsdienste wider die Landesordnung und ärgerniserregender Lebensweise mit Gotteslästern und Schwören zu Stuttgart gef., jedoch auf seine und seiner Freundschaft Bitten mit der Auflage freigel., sich künftig wohl zu verhalten und seine Atzung und Gefängniskosten selbst zu bezahlen, gelobt eidlich, dies zu befolgen, und schwört U.
- Archivaliensignatur
-
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, A 44 U 4771
- Umfang
-
Ausf., Pap.; 1 Pap.S.
- Sonstige Erschließungsangaben
-
Siegler: Sebastian Scherding, B. und des Gerichts zu Stuttgart
Überlieferungsart: Ausfertigung
Vermerke: 1 Pap. S.
- Kontext
-
Urfehden >> 8. Band 8: Stuttgart, Stadt und Amt >> 2. Stuttgart, Amt >> 2.2. Vogteiorte >> 2.2.3. Propstei Nellingen >> 2.2.3.2. Nellingen
- Bestand
-
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, A 44 Urfehden
Indexbegriff Person
Blössing, Hans gen. Brien
Indexbegriff Ort
Nellingen : Ostfildern ES
Laufzeit
1540 August 24 (Bartholomäus)
- Weitere Objektseiten
- Digitalisat im Angebot des Archivs
- Rechteinformation
-
Es gelten die Nutzungsbedingungen des Landesarchivs Baden-Württemberg.
- Letzte Aktualisierung
-
20.01.2023, 16:52 MEZ
Objekttyp
- Urkunden
Entstanden
- 1540 August 24 (Bartholomäus)
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Hans Aichelin, seßhaft zu Nellingen, wegen Annahme fremder Kriegsdienste wider die landesherrlichen Verbote und Mandate zu Stuttgart gef., jedoch auf seine Bitte mit der Auflage freigel., künftig ohne obrigkeitliche Erlaubnis nicht mehr einem fremden Herrn in den Krieg zuzuziehen und seine Gefängnisatzung selbst zu bezahlen, gelobt unter Eid, dies zu befolgen, und schwört U.
Kilian Kayser aus Nellingen, wegen Drohreden gegen den Propst zu Nellingen und einige Priester zu Stuttgart gef., jedoch auf Fürbitten freigel., schwört U., in die er den Propst von Nellingen, seinen Herrn, und die Priesterschaft einschließt, und gelobt eidlich, künftig alle Händel mit württembergischen Untertanen oder mit Hintersassen des Propsts vor den zuständigen Gerichten auszutragen.
Lentzin Schuchmacher aus Nellingen [Stadt Ostfildern, Kr. Esslingen], wegen strafbarer Handlungen gef., jedoch auf Fürbitte ehrbarer Leute freigel., schwört U. und gelobt eidlich, zeitlebens gegen Herrschaft und Land Württemberg nicht zu handeln, auch Streitigkeiten mit württembergischen Untertanen und "Zugewandten" nur vor den zuständigen Gerichten auszutragen.
Balthas Kettenacker aus Nellingen, zu Stuttgart gef., weil er während der herrschenden Teuerung Korn unter dem Vorwand auf Borg gekauft hatte, es zu seinem Hausgebrauch zu verwenden, dasselbe jedoch gegen Bargeld wieder verkauft, den Erlös verspielt und seine Familie hatte Mangel leiden lassen, jedoch auf seine und seiner Freundschaft Bitten mit der Auflage freigel., sich fortan wohl zu verhalten und sein Leben lang nicht mehr zu spielen, gelobt dies eidlich und schwört U.
Kaspar Wart, seßhaft zu Nellingen ... wie U 4773.
Hans Erhard Schmid, seßhaft zu Nellingen ... wie U 4773.
Enderis Frank von Heumaden, wegen wohlverschuldeter Sachen zu Stuttgart gef., jedoch auf seine und seiner Freunde Bitte mit der Auflage freigel., sich künftig wohl zu verhalten, außer einem abgebrochenen Brotmesser keine Wehr mehr zu tragen, in keine offenen oder heimlichen Gesellschaften zu gehen, dazu seine Atzung und andere im Gefängnis entstandene Unkosten selbst zu bezahlen, verspricht eidlich, dies zu halten, und schwört U.
Martin Meglin (Möglin), seßhaft zu Nellingen wie U 4773.
Martin Möglin, seßhaft zu Nellingen, wegen Annahme fremder Kriegsdienste aus Furcht vor einer Turmstrafe außer Landes geflohen, jedoch auf seine Supplikation hin strenger Strafe enthoben und mit der Auflage wieder eingelassen, sich künftig gehorsam zu verhalten, ohne obrigkeitliche Erlaubnis keine fremden Kriegsdienste mehr anzunehmen, gelobt, dies zu halten, und schwört U. M. Möglin hatte vor etwa vier Jahren bei Nikolaus von Polnweyl, der im Herzogtum Württemberg ohne landesherrliche Bewilligung Soldaten geworben hatte, Kriegsdienste angenommen und sollte, als er wieder heimgekehrt war, von dem Stuttgarter Vogt Friedrich Wolgemuth verhaftet werden. Er hatte jedoch aus Sorge, sein Bruchleiden und andere Krankheiten könnten sich verschlimmern, das Land verlassen.
Michel Kimerlin aus Nellingen, zu Stuttgart gef., weil er sich trotz eines früheren Urteilsspruchs wider die herzoglichen Mandate in Wuchergeschäfte mit Juden eingelassen, Geld von ihnen entlehnt und dadurch sich und seine Familie geschädigt hatte, deshalb der Strafe der Landesverweisung verfallen, jedoch in Ansehung seiner Frau und seiner Kinder, auch auf Fürbitten seiner ehrlichen Freundschaft dieser Strafe enthoben und nach Nellingen mit der Auflage freigel., sich unverzüglich zu stellen, wenn er wegen seines Vergehens gemahnt würde und die über ihn verhängte Strafe anzunehmen, seine Güter zum Nutzen seiner Familie von verordneten Pflegern bis auf künftigen Widerruf der Obrigkeit verwalten zu lassen, seine Gefängnisatzung selbst zu bezahlen, sich künftig wohl zu verhalten und auch die Artikel des früheren Urteils zu befolgen, gelobt unter Eid, dies alles zu halten, und schwört U. M. Kimerlin war vordem wegen Friedensbruchs vor dem Stadtgericht Stuttgart peinlich beklagt und zu Waffen- und Zechverbot verurteilt worden, hatte sich aber dennoch obriger Vergehen schuldig gemacht.
Michel Spannagel, seßhaft zu Nellingen, wegen strafbarer Handlungen im Gefängnis des Schwäbischen Bundes zu Stuttgart gef. und dazu verurteilt, eine Stunde auf dem Pranger zu stehen und mit einem eisernen Kreuz, auf beide Backen gebrannt, gezeichnet zu werden, jedoch auf Fürbitte des Junkers von Neuhausen von der Vollstreckung dieser Strafe losgesprochen und freigel., schwört U. und gelobt eidlich, nichts gegen den Bund zu unternehmen und, sollte Hz. Ulrich ins Land zurückkehren, sich auf Mahnung unverzüglich dahin zu begeben, wohin er von den Bundesständen gewiesen würde, und den Befehlen der Amtleute unweigerlich nachzukommen.
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