Bestand
Herrenberg G (Bestand)
1 Zur Geschichte der Geistlichen Verwaltung Herrenberg: Invorreformatorischer Zeit unterstand Herrenberg dem Bistum Konstanz und zwar dessen Archidiakonat Schwarzwald, das aus den Landkapiteln Böblingen und Herrenberg bestand. Zum Kapitel Herrenberg gehörten neben Herrenberg Affstätt, Bondorf, Darmsheim, Deckenpfronn, Gültstein, Haslach, Kuppingen, Mönchberg, Mühlhausen (abg.), Nebringen, Nufringen, Oberjesingen, Ober- und Unterjettingen, Reistingen (abg. und Tailfingen. Die von Herzog Ulrich 1534/35 im Herzogtum Württemberg begonnene Reformation wurde von seinem Nachfolger Herzog Christoph zu Ende geführt. Die neu geschaffene evangelische Landeskirche teilte man in Generalsuperintendenzen ein, denen die Spezialsuperintendenzen (Dekanate) untergeordnet waren. Nach der Synodalordnung von 1547 bildeten Herrenberg, Neuenbürg und Wildbad eine dieser Spezialsuperindentenzen. Schon drei Jahre später, 1550, wurde aus Herrenberg ein eigenes Dekanat, welches der Generalsuperintendenz Bebenhausen zugeordnet wurde. Um 1800 gehörten zum Dekanat Herrenberg 13 Pfarrorte. Zwischen 1806 und 1823/28 wurde die Verwaltungsorganisation der evangelischen Landeskirche neu geordnet. Als Folge von Gebietsabtretungen und Neuerwerbungen kam es im November 1810 zu einer Neueinteilung der Dekanate; das Dekanat Herrenberg wurde der Generalsuperintendenz Tübingen zugeführt. Im Oktober 1823 nahm man mit dem Ziel einer besseren Übereinstimmung zwischen Oberämtern und Dekanatsbezirken eine neue Bezirkseinteilung vor. Das Dekanat Herrenberg verblieb jedoch bei der Generalsuperintendenz Tübingen. Erst 1913 wurden die Generalate neu eingeteilt und 1920 in Prälaturen umbenannt. Die heutige Stadt Herrenberg hat drei Pfarrämter.
2. Zur Geschichte und Verzeichnung des Bestandes: Bei den altwürttembergischen Ämter- und Kellereibeständen handelt es sich um "topographische Auslesebestände", die verschiedene Provenienzen umfassen. Die Entstehung dieser Bestände ist in der "Übersicht über die Bestände des Hauptstaatsarchivs Stuttgart. Altwürttembergisches Archiv" (1975, Seite 119 ff.) erläutert. Weitere Archivalien betreffend Herrenberg G finden sich unter anderem in folgenden Beständen: A 281 Kirchenvisitationsakten A 284/38 Kirchenrat: Ämterregistratur A 490 Stift Herrenberg A 490 L Stiftsverwaltung Herrenberg A 602 Württembergische Regesten H 102/33 Geistliche Lagerbücher: GV Herrenberg Bei der Neuverzeichnung wurden Urkunden und Akten getrennt aufgenommen. Die Urkunden in Abt. I lagern im Bestand A 602 Württ. Regesten unter Nr. 9237 bis 9246, die Urkunden aus den Jahren 1515-1610 im vorliegenden Bestand A 357 unter Nr. 1-4a. Die Akten wurden nach der von Barbara Hoen 1997 entwickelten Sachgliederung klassifiziert (vergl. Az. 7511.0 vom 1.1.97). Dabei wurden die Büschel neu numeriert. Vgl. die Konkordanz am Ende des Repertoriums. Die Überarbeitung und Abschrift des seitherigen, fehlerhaften Zettelrepertoriums (aus der Kriegs-/Nachkriegszeit) fertigte im August 1999 die Anwärterin Anne Kathrin Rowedder unter Anwendung des Computerprogramms WordStar. Der Bestand besteht aus 5 Urkunden (U 1-4a) und 8 Büscheln im Umfang von insgesamt 0,3 lfd. m. Das Zettelrepertorium befindet sich jetzt mit einem weiteren Altrepertorium (von Karl Pfaff von 1822) im Bestand A 605 Ältere Repertorien. Stuttgart, im August 1999 Christine Bührlen-Grabinger
Literatur: Beschreibung des Oberamts Herrenberg, Stuttgart 1855 Binder, Christian, Wirtembergs Kirchen und Lehrämter, 1, Tübingen 1798 Herrenberg-Schlaglichter um 1500, CD-ROM, Hrsg.: Stadt Herrenberg, Bearb.: Burgbacher-Krupka, Ingrid/Janssen, Roman, 1999 Hoffmann, Gustav, Kirchenheilige in Württemberg, Stuttgart 1932 (= Darstellungen aus der Württembergischen Geschichte Bd. 23) Janssen, Roman/Müller-Baur, Harald, Die Stiftskirche in Herrenberg 1293-1993, Herrenberg 1993 (= Herrenberger Historische Schriften Bd. 5) Janssen, Roman, Vom Steuerumgang zum Stadtrundgang. Das Historische Herrenberg in neuer Sicht, Herrenberg 1999 Das Land Baden-Württemberg, 3, Stuttgart 1978 Pfeilsticker, Walther, Neues württembergisches Dienerbuch, 2, Stuttgart 1963 Schäfer, Gerhard, Gliederung der evangelischen Landeskirche in Württemberg um 1840, in: Historischer Atlas von Baden-Württemberg. Erläuterungen VIII, 9, Stuttgart 1974 Schmidt, Werner, Pfarrkirche und Stift St. Maria in Herrenberg bis zur Reformation. Eine rechtsgeschichtliche Untersuchung der kirchlichen Verhältnisse, Tübingen 1960 (Diss.) Schmolz, Traugott, Herrenberg - Chronik einer Stadt von den Anfängen bis zum Jahre 1975, Herrenberg 1987 (= Herrenberger Historische Schriften Bd. 1)
Abkürzungen:
abg. abgegangen
Abschr. Abschrift
Abt. Abteilung
Apr. April
Aug. August
Ausf. Ausfertigung
Az. Aktenzeichen
Bd. Band
Bearb. Bearbeiter
begl. beglaubigt
Bl. Blatt
Bü. Büschel
Dez. Dezember
Di Dienstag
Diss. Dissertation
Do Donnerstag
Fasz. Faszikel
ff. folgende
fl Gulden (florin)
Fr Freitag
GV Geistliche Verwaltung
Hrsg. Herausgeber
Hl. Heilig
Jan. Januar
lat. lateinisch
lfd. m laufende Meter
Mi Mittwoch
Mo Montag
n. nach
Nov. November
Nr. Nummer
Okt. Oktober
Pap. Papier
Perg. Pergament
r. recto
S. Siegel
Sa Samstag
Schr. Schriftstück(e)
Sept. September
Sign. Signatur
Sr. Siegler
St. Sankt
Urkunde
v. verso
vgl. vergleiche
R Württembergische Regesten
Württ. Württembergisch(e)
Konkordanz: (Aktenkonkordanz)
alte Nr. neue Nr. Ordnungs-Nr.
Bü. 1 Bü. 1 17
Bü. 1 Bü. 2 18
Bü. 1 Bü. 6 22
Bü. 1 Bü. 7 23
Bü. 1 Bü. 8 24
Bü. 2 Bü. 3 19
Bü. 2 Bü. 4 20
Bü. 2 Bü. 5 21
- Bestandssignatur
-
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, A 357
- Umfang
-
5 Urkunden, 8 Büschel
- Kontext
-
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik) >> Altwürttembergisches Archiv >> Topographische Auslesebestände und Bezirksbehörden >> Oberämter, Kellereien und Geistliche Verwaltungen >> Heimsheim - Winnenden
- Bestandslaufzeit
-
1515-1656
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Rechteinformation
-
Es gelten die Nutzungsbedingungen des Landesarchivs Baden-Württemberg.
- Letzte Aktualisierung
-
20.01.2023, 15:09 MEZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1515-1656