Urkunden

Peter Guger von Hagnau hatte Erbansprüche gegen Johann [II. Blarer], Abt von Weingarten, erhoben wegen des Guts, das seine beiden Brüder hinterlassen hatten. Die Sache kam in eine gütliche Verhandlung ("hindergangs mit der mynne") vor die sechs ehrbaren Männer Michel Humpis, Lutz Gäßler, Hans von Payern, Heinz Fry, Hans Hafner und Ferken Gnammen, alle Bürger zu Ravensburg. Diese haben mit freundlicher "mynntäding" entschieden, daß der Aussteller keine Ansprüche auf das streitige Erbe und Gut hat. Auf Bitten der ehrbaren Männer verleiht der Abt Vida, Ehefrau des Ausstellers, auf Lebenszeit der beiden zwei Weingärten zu Hagnau in dem neuen Garten. Sie geben davon dem Abt in der Weinernte ein Drittel des Ertrags, den sie in der Kelter des Klosters auspressen müssen. Sie müssen die Weingärten in gutem Zustand und "nach rebstals recht" halten.

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Archivaliensignatur
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, B 522 K U 144
Alt-/Vorsignatur
GLAK 7/174
00077
Maße
19,4 x 26,1 (Höhe x Breite)
Sprache der Unterlagen
Deutsch
Sonstige Erschließungsangaben
Aussteller: Peter Guger von Hagnau

Empfänger: Johann [II. Blarer], Abt von Weingarten

Siegler: Burkhard von Ellerbach zu Ittendorf, Michael Humpis, Lutz Gäßler

Überlieferungsart: Ausfertigung

Siegelbeschreibung: 3 S., 2 stark besch., 1 abg.

Kontext
Weingarten, Benediktinerkloster, Karlsruher Ablieferung: Urkunden >> Urkunden
Bestand
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, B 522 K Weingarten, Benediktinerkloster, Karlsruher Ablieferung: Urkunden

Indexbegriff Person
Blarer, Johann II.; Abt von Weingarten
Ellerbach, Burkhard von; Vogt, ca. 15. Jh.
Fry, Heinz
Gäßler, Lutz
Gnamm, Ferk
Guger, Peter
Guger, Vida
Hafner, Hans
Humpis, Michael
Payern, Hans von
Weingarten, Johann II. Blarer; Abt
Indexbegriff Ort
Hagnau am Bodensee FN; Einwohner
Hagnau am Bodensee FN; Flurstücke
Ittendorf : Markdorf FN; Einwohner
Ravensburg RV; Einwohner

Laufzeit
1430 Juni 2 (an frittag vor dem hailigen pfingst tag)

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Rechteinformation
Letzte Aktualisierung
20.01.2023, 16:52 MEZ

Datenpartner

Landesarchiv Baden-Württemberg
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Objekttyp

  • Urkunden

Entstanden

  • 1430 Juni 2 (an frittag vor dem hailigen pfingst tag)

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Klaus Trütlin, Ammann zu Hagnau, beurkundet Urteil des Gerichts in Sachen Johann [II.] Blarer, Abt von Weingarten, gegen Jos Gabler, Bürger zu Ravensburg. Es ergeht Urteil, daß die Sache von den Herren zu Ravensburg entschieden werden soll, auch wenn das streitige Gut im Gericht Hagnau liegt.

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Konrad Ainser zu Hagnau bekennt, daß er von Johann [II.] Blarer, Abt zu Weingarten, das "genoß gut" zu Hagnau genannt des Bruggners Gut zu Lehen erhalten hat, das vorher der Aussteller zum Teil sowie Heinz Schlündlin und Ann Blabürerin von Hagnau innehatten. Er wird das Gut wie von alters her gegenüber dem Kloster und dem Vogt verzinsen, namentlich einen bisher schon gezahlten Zins von 4 ß d reichen.

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Heinz Schurpfing und Heinz Röisch von Hagnau bekennen, daß sie von Johann [II.] Blarer, Abt zu Weingarten, den Acker genannt Kreuzacker ("Crutzacker"), der oberhalb des Neusatzes von Jos Milnhofen liegt, zu Markrecht verliehen bekamen. Als jährlichen Zins geben sie 8 Eimer Konstanzer Maßes vom darin wachsenden weißen oder roten Wein, "des besten und nit des ergsten ... und kainen nachtruck".

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Heinz Scherer zu Hagnau verkauft Bruder Peter, Hofmeister zu Hagnau, anstelle des Abts Johann [II. Blarer] zu Weingarten für 5 1/2 lb d Konstanzer Währung das Holz genannt Andern Holz. Es grenzt an die Egerten des Ströli(n) von Konstanz und das Holz der Ellen Höllinen.

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Jos Milnhofen und Ehefrau Verena Friklin zu Hagnau bekennen, daß sie mit Johann [II.] Blarer, Abt von Weingarten, Streit hatten wegen der Hube in Hagnau, die früher +Jäk Kaltenstein lehensweise besaß. Die Sache ist nun vom Gericht entschieden worden, und die Aussteller versprechen, keine Ansprüche mehr auf die Hube zu erheben. Bei Zuwiderhandlung kann der Abt den Aussteller "mit türnen mit vachen als ploken" zur Rechenschaft ziehen.

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Lutz Gäßler, Bürger zu Ravensburg, verkauft Johann [II. Blarer], Abt von Weingarten, für 48 lb d Ravensburger Währung seinen Weingarten in Markdorf an Wanger Halden, gelegen an Weingärten des Klosters und Guten Henslinen. Als Geweren setzt der Aussteller den "wisen", fürsichtigen Ital Humpis, Bürgermeister zu Ravensburg.

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Kunz Schurpfing zu Hagnau hat ein Haus gebaut und es beim Butzigraben auf das Gut des Klosters Weingarten gesetzt, wofür er jährlich 2 1/2 ß d Ewigzins zahlen soll. Da er vorher bereits 4 ß d zahlte, muß er jetzt insgesamt 6 1/2 ß d entrichten. Der Aussteller muß auch den Graben sauber halten, damit das Wasser darin ungehindert fließen kann.

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Hans Kraft, Ammann in Hagnau, beurkundet Urteil des Gerichts in Sachen Johann [II.] Blarer, Abt von Weingarten, bzw. sein Zehender gegen Jos Gabler, Bürger zu Ravensburg, betreffend eine Wiese, die in das Gut zu Ried gehört, das vormals Schägg zu Lehen hatte. Das Gericht verweist die Sache für den Fall, daß beide Parteien Bürger von Ravensburg sind, an den dortigen Rat, wo sie schon früher anhängig war.

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Jos Mader d.Ä., Jos Mader d.J., Heinz Gutgewinner u.a. Einwohner von Hagnau bekennen, daß sie von Johann [II.] Blarer, Abt zu Weingarten, den 8 Jucharten messenden Acker genannt Laimacker zu Markrecht verliehen bekamen. Der Acker grenzt an Konrad Ainser zu Hagnau, Hans Krafts Weingarten, den Garten von Hans Schailins Kind und die Lochgasse. Als jährlichen Zins entrichten sie 24 Eimer Konstanzer Maßes vom darin wachsenden weißen oder roten Wein, "des besten und nit des ergsten ... und kainen nachtruck".

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Hans Zäch zu Hagnau hat vom Spital in Konstanz einen Wald genannt in Gorien Wiesen, kann aber dahin nur über Äcker und Egerten des Klosters Weingarten gelangen. Er bestätigt, daß ihm Gerwig [Blarer], Abt zu Weingarten, ein Wegerecht bewilligt hat, jedoch nur aus Gnade und jederzeit kündbar.

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Jos Mader d.Ä., Jos Mader d.J., Kunz Nibellin, Jos Zipperlin, Hans Rapp und Hans Köiffer, Einwohner von Hagnau, bekennen, daß sie von Johann [II.] Blarer, Abt zu Weingarten, 2 Juchart Acker zu Hagnau unter dem Burgstall, die in Bantelins Lehen gehören, zu Markrecht verliehen bekommen haben. Als jährlichen Zins geben sie 5 Eimer Konstanzer Maßes vom darin gewachsenen roten oder weißen Wein, "des besten und nit des ergsten ... und kainen nachtruck".

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Johann Truchseß zu Waldburg, Landvogt in Schwaben, entscheidet mit seinen Beisitzern Konrad von Fridingen, Konrad und Hans Gremlich, Gerg Kröll, Unterlandvogt, Henggi Humpis, Bürgermeister von Ravensburg, und Hans Zürcher in Streit zwischen Johann [II.] Blarer, Abt von Weingarten, und seinen Eigenleuten in Hagnau über den Nachlaß der Kinder des Jos Holl.

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