Nachlässe

Wappenbuch des Georg Wilhelm von Stadion zu Magolsheim

Beschreibung:
VIII, 466 S • 44 x 30 • Süddeutschland • Um 1585
Einzelne Bll (42,5 x 29) nach 1960 restauriert, seither ungebunden • Textverluste S. 21-24, 27-40, 47 bis 48, 57-58, 63-66, 377-378; 389-390 sind bei der Zählung übersprungen, Gleiches wurde bei intakter Bindung für 57-58, 377-378 vermutet; 21-40 werden 1960 als ,ausgerissen' bezeichnet • Von den um 1657 vorhandenen Wappen: 3746 (II) sind 3578 (dazu 10 auf dem Einband) erhalten • Wappen: kolorierte Federzeichnungen, dazu einzelne Bleistiftskizzen, bes. 110f., wohl von verschiedenen Händen, meist mit Helmzier; V, VI: Prunkwappen, 14-19, 45, 51, 59-68 und einzelne Schilde ab 175 ohne Helmzier; 20: Fahnen, 25-26, 42: Wappenkronen; 44, 46-50, 52-55: Kernwappen, umgeben von kleineren Schilden; 56: Allianzwappen • Namen, meist von Hand Ende 16. Jh., über den Zeichnungen, teilweise fehlend (bes. 124-126) oder mit Bleistift ergänzt • Meist 9 Wappen (3 Reihen zu 3 Schilden, Außenschilde nach innen geneigt) auf 1 Seite; 198-199 kleinere Zusatzwappen, 2-20, 56 je 4 Schilde, V-l, 44-50, 51-55 wechselnde Zahlen • Schildformen: einfache und barocke Umrisse wechselnd • Stilistisch lassen sich barocke Wappen (oben oft Seitenvoluten) bis 68 von einfacheren Darstellungen ab 69 unterscheiden • 438, 442-444 22 leere Wappenschablonen • 42, 59-68 22 Wappenzeichnungen verbessernd überklebt, 348, 357, 359f., 381 ebenso 10 Namen • III Gouachemalerei (Frontispiz) in italienischem Stil, blattgroß, farbig, nicht voll ausgeführt: italienischer Hafen mit Segelschiff, darüber Reichsadler mit Madonna und Kind in herzförmigem Medaillon, umgeben von Portal mit Frauengestalten (ausgeführt links Amore), Putten und barocken Ornamenten • Die Holzdeckel des aufgelösten Einbandes liegen der Hs bei; bestoßener Lederüberzug mit vergoldeten Streicheisenlinien, Rollenstempeln und Wappensupralibros, 8,3 x 5,9: in ovalen Kartuschen Wappen von Stadion mit den Ahnenwappen des Besitzers (Degenfeld, Stadion, Neuhausen, wohl Westernach); Reste von 2 Metallschließen mit Lederriemen.
V Georg Wilhalm von Stadion zuo Mageltzhaim; er (gest. 1595) benötigte als Hofmarschall des Bischofs von Augsburg (ab 1582) ein Wappenbuch, vgl. F. ZOEPFL, Geschichte des Bistums Augsburg 2 (1969) 682-758 passim, HStA A 188, A 380 Bü 14-18. Über der Inschrift: Allianzwappen des Auftraggebers (1, 4) und seiner Ehefrau Maxentia von Nippenburg (2, 3) mit Elternwappen (Stadion, Degenfeld - Nippenburg (Schenkenbecher), Neideck) • II Dieses Wappenbuech hatt mir, Johann Andreas Flugi von Aspermont (geb. 1623, heiratet Febr. 1655 Ursula von Stadion, Schwester von Eitel Ludwig, vgl. G. BUCELIN, Rhaetia (1666) 387, Germania 3 (1672) 2, 183; sein Name dt. und ital. auch V mit 1657) verehrt mein Herr Schwager Eittel Ludwig von Stadion zu Mosbayrn und Arneckh (vgl. OAB BLAUBEUREN (1830) 135f., HStA A 188 Bü 1a, 3) • 445-464 Hand 18. Jh. • VII No. 16, darunter 3 aufgeklebte gedruckte Exlibris: a) Ex libris Antoine d'Orleans (wohl 1866-1930, so Katalog 1960, Enkel von König Louis-Philippe) mit Wappen; b) des livres Mr. le Comte Henry Chandon de Briailles 1898-1937; c) au Cte. Chandon de Briailles, darunter mit Hand Mss. 77 (?); diese Drucke vielleicht nachträglich eingefügt: zahlreiche Nennungen bei KINDLER, etwa 1 (1898) 8, 21, 37, 41, 68 u. ö. (vgl. GLA Karlsruhe 65/1988), sowie einzelne (veränderte) Nachzeichnungen bei O. v. ALBERTI, Württ. Adels- und Wappenbuch 2 (1898-1916), etwa Nr. 3290, 3682, zeigen, daß die Hs damals in Deutschland zugänglich war • Einzelne Bleistiftergänzungen 20. Jh. • Erworben auf der 96. Buchauktion von Dr. Ernst Hauswedell, Hamburg 1960 (DM 6670,-), vgl. HStA Kanzleiakten CVd, II /_ 7.
E. HAUSWEDELL, Antiquariatskatalog 150 (1960) Nr. 649 (Taf. IX: Abb. von III) • (E. GÖNNER), Wappen-Symbole der Geschichte (Ausstellungskatalog 1973) 79 Nr. 95.
Enthält: II (V)-463 {WAPPENBUCH DES GEORG WILHELM VON STADION ZU MAGOLSHEIM}, wohl um 1585. Nach einem allgemeinen Teil: überwiegend Wappen von Adelsgeschlechtern vor allem aus Schwaben und Süddeutschland nach verschiedenen Vorlagen (Turnierbücher u. ä.), öfter Nennung von Einzelpersonen (bes. ab 128), teilweise auch ausgestorbene Familien. Inhalt:
Bis 68: (VI) Reichsadler, (1) geistliche Kurfürsten, (2-20) 19 Glieder des Reiches von den Kurfürsten bis zu den Landesbannern je in Quaternionen, (25-26, 42) 27 Könige Europas, (44-51) 47 Wappen Frankreichs, (52-53) 20 von Österreich, (54-55) 24 von Württemberg; (56) Allianzwappen: Markgrafen zu Mantua und Herzöge zu Ferrara, (59-62, 68) 45 Herzöge Deutschlands, (67) 9 (teils gefürstete) Grafen. -- Ab 69: (69-80) deutsche Grafen von Süd nach Nord, (81-83) Herzöge, (83-84) Markgrafen, (84-89) Grafen, (89-442) Adelsgeschlechter; (347-438) alphabetische Reihe, (heute) 776 Familienwappen, in 399-436 zu 8 Namen keine Wappen. (445-463) Namensregister, alphabetisch; bes. bis 100 nicht vollständig (s. 464). -- Anhang: Photokopien des Registers (445-464), Halbleinenband, 1960, 30 x 21,5. -- I, IV, VIII, 41, 43, 112, 465-466 leer.

Archivaliensignatur
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, J 1 Nr. 382
Umfang
VIII, 466 S ; 44 x 30

Kontext
Allgemeine Sammlung von ungedruckten Schriften zur Landesgeschichte >> Die Handschriften
Bestand
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, J 1 Allgemeine Sammlung von ungedruckten Schriften zur Landesgeschichte

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Rechteinformation
Letzte Aktualisierung
20.01.2023, 16:53 MEZ

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