Bestand
Best. 100 Kant-Forschungsstelle (Bestand)
Form und Inhalt: Die Kant-Gesellschaft
ist eine wissenschaftliche Gesellschaft, die erstmals 1904 anlässlich des
100. Todestages Immanuel Kants in Halle gegründet wurde. Sie beschäftigt
sich mit Philosophie und ihrer Verbreitung, ist dabei allerdings nicht nur
auf die kantische Philosophie beschränkt, sondern befasst sich mit einer
Vielzahl von Philosophen. Zudem hat sie sich der Pflege wissenschaftlicher
Beziehungen, sowohl im In- als auch im Ausland, verschrieben und bemüht sich
um regen wissenschaftlichen Austausch durch die Organisation des
Kant-Kongresses und regelmäßiger Vorträge und Tagungen.
Eines
ihrer wichtigsten Organe sind die Kant-Studien, eine vierteljährlich
erscheinende philosophische Zeitschrift, sowie ihre Ergänzungshefte. Zu den
beteiligten Autoren zählen regelmäßig nicht nur bereits etablierte
WissenschaftlerInnen, sondern auch Studierende und DoktorandInnen.
Die Kant-Gesellschaft musste 1936 ihre Tätigkeit weitestgehend
einstellen, auch die Kant-Studien wurden nur bis 1944 veröffentlicht. 1952
beschlossen einzelne kleinere Ortsgruppen, sie zu rekonstruieren, darunter
auch die Ortsgruppe Rheinland-Westfalen, deren Vorsitzender Gottfried Martin
war. Martin, ein 1901 in Gera geborener Philosoph, war von 1943 bis 1946
Privatdozent an der Universität Jena. Nach seiner Flucht nach
Westdeutschland war er an der Universität Köln und ab 1953 an der
Universität Mainz als Professor tätig. Von dort aus rief er 1953 die
Kant-Gesellschaft wieder ins Leben, ein Jahr später wurde auch die
Publikation der Kant-Studien wieder aufgenommen.
1958 wechselte
er nach Bonn, wo 1969 durch Gerhard Funke die Neugründung der
Kant-Gesellschaft e.V. Bonn erfolgte; Gottfried Martin war bis zu seinem Tod
1972 der Erste Vorsitzende, danach folgten Gerhard Funke (1972-93), Rudolf
Malter (1993-1994) und Thomas Seebohm (1994-1999).
Die Redaktion
der Kant-Studien hingegen befindet sich weiterhin an der
Kant-Forschungsstelle in Mainz.
Der vorliegende Bestand
verzeichnet hauptsächlich die Korrespondenz der Kant-Gesellschaft.
Korrespondenzpartner sind dabei zumeist prominente deutsche und ausländische
PhilosophInnen, die ihre Mitarbeit und Förderung zusagen und Beiträge für
die Kant-Studien verfassen. Auch verschiedene Verlage werden wiederholt
konsultiert, um organisatorische Fragen zu klären und diverse Nebenprojekte
der Kant-Gesellschaft, beispielsweise die (Neu-)Herausgabe philosophischer
Werke und Gesamtausgaben, zu verwirklichen. Ein weiteres zentrales Thema ist
die Organisation und Leitung der Internationalen Kant-Kongresse, welche bis
heute als wichtige Treffpunkte für anerkannte Kant-ForscherInnen gelten, bei
denen die aktuellsten Forschungsergebnisse zu Kants Werken präsentiert
werden.
Die Akten der Kant-Forschungsstelle wurden dem
Universitätsarchiv in zwei Tranchen 2015 und 2021 übergeben und von Majella
Rodinger und Luis Wilhelmi im Frühjahr 2022 erschlossen.
Die
Nutzung der Archivalien unterliegt den Bestimmungen des Archivgesetzes des
Landes Rheinland-Pfalz und der Nutzungsordnung des
Universitätsarchivs.
Die Archivalien sind mit der Signatur Best.
100/ [lfd. Nr.] zu bestellen und zu zitieren.
- Reference number of holding
-
100
- Extent
-
49 Kartons, 5,4 lfm
- Context
-
Universitätsarchiv Mainz (Archivtektonik) >> 06 Zentrale und angegliederte Einrichtungen
- Provenance
-
Kant-Forschungsstelle (Zug. 6/2015; 10/2021)
- Date of creation of holding
-
1951-2000
- Other object pages
- Last update
-
03.06.2025, 10:11 AM CEST
Data provider
Universitätsarchiv Mainz. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Bestand
Associated
- Kant-Forschungsstelle (Zug. 6/2015; 10/2021)
Time of origin
- 1951-2000