Bestand
Forschungsstelle Küste, Norderney (Bestand)
Bestandsgeschichte: 1.
VORWORT
BEHÖRDENGESCHICHTE
Ausgelöst durch
Besorgnisse der Gemeinde Norderney um die Sandwanderung vor der
Insel wurden seit 1928 von dem Preußischen Wasserbauamt Norden
entsprechende Untersuchungen vorgenommen, zu deren Bewältigung
Personal auf Norderney stationiert wurde. Daraus entwickelte
sich im Jahre 1937 die vom Reichs- und Preußischen Minister für
Ernährung und Landwirtschaft im Rahmen der Preußischen
Kulturbauverwaltung eingerichtete Forschungsstelle Norderney.
Diese war zunächst unter der Bezeichnung "Preußisches
Wasserbauamt Norden, Forschungsstelle Norderney"
verwaltungstechnisch dem Wasserbauamt Norden und später dem
Wasser- und Schifffahrtsamt Norden unterstellt. 1956 erfolgte
die Aufwertung in eine selbständige Dienststelle mit
unmittelbarer Unterstellung unter den Regierungspräsidenten in
Aurich. 1970 wechselte die Behördenbezeichnung in
Forschungsstelle für Insel- und Küstenschutz. Damit dehnte sich
das Aufgabengebiet auf das gesamte Küstengebiet Niedersachsens
einschließlich der Inseln, Watten und Flußmündungen (Ästuare)
aus.
Im Juli 1984 schließlich erfolgte neben der
Umbenennung in Forschungsstelle Küste die Eingliederung als
selbständige Außenstelle im Niedersächsischen Landesamt für
Wasserwirtschaft und Küstenschutz, mit der Gründung des
Niedersächsischen Landesamtes für Ökologie wechselte die
Forschungsstelle 1992 schließlich in diese Fachbehörde hinüber.
Seit dem 1. Januar 2005 ist die Forschungsstelle Teil der
Betriebsstelle Norden-Norderney des Niedersächsischen
Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
(NLWKN), das aus dem Zusammenschluss des Landesbetriebes für
Wasserwirtschaft und Küstenschutz (NLWK), des Landesamtes für
Ökologie sowie der Dezernate für Naturschutz und
Wasserwirtschaft der vier Bezirksregierungen entstanden
war.
AUFGABENGEBIETE
Der Tätigkeitsbereich
der Forschungsstelle richtete
Bestandsgeschichte: sich
zu Beginn überwiegend auf Fragestellungen des Insel- und
Küstenschutzes sowie der Landgewinnung. In den letzten
Jahrzehnten erfolgte eine Erweiterung der Aufgabenstellungen auf
Fragen der Gewässergüte und der Ökologie im Küstengebiet. Im
Sinne des traditionellen ganzheitlichen Verständnisses der
Naturvorgänge werden diese Fragestellungen nicht nur von
biologischer Seite, sondern auch aus hydrographischer und
geomorphologischer Sicht bearbeitet. Die Forschungsstelle Küste
erarbeitet ferner Grundlagen für die Bemessung von Deichen und
anderen Bauwerken des Insel- und Küstenschutzes in
Niedersachsen.
Das erarbeitete Wissenspotenzial
befähigt die Küstenstelle, niedersächsische Landesbehörden bei
Planungen, Planfeststellungs- und Raumordnungsverfahren, bei
Beweissicherungen oder ähnlichem durch Beratung, aktive
Mitwirkung in Verhandlungen sowie durch Erarbeitung von
Stellungnahmen und Fachgutachten zu unterstützen.
Folgende Fachbereiche werden unterschieden:
1.
Geomorphologie des Küstengebietes
2.
Küsteningenieurwesen, Grundsatzangelegenheiten
3.
Vermessung
4. Sturmflutwarndienst
Charakteristisches Merkmal vieler Untersuchungen ist die
interdisziplinäre Zusammenarbeit unterschiedlicher
Fachrichtungen. Als Beispiel im Bereich der angewandten
Forschung ist auf nationaler Ebene die Einbindung bei Vorhaben
des Kuratoriums für Forschung im Küsteningenieurwesen zu
nennen.
DER BESTAND
Der vorliegende, im
Juni und August 2005 von Dr. Hermann verzeichnete Bestand
umfasst zwei Akzessionen aus den Jahren 1992 (acc. 1992/10) und
2005 (acc. 2005/50). Dabei wurde bereits bei der ersten
Aussonderung 1992 von Herrn Dr. Deeters mit dem
Hauptstaatsarchiv Hannover (Dr. Franke) telefonisch vereinbart,
dass das Staatsarchiv in Aurich die Akten übernimmt, obwohl das
HStA prinzipiell zuständig wäre.
Im Gegensatz zur
Aktenübernahme von 1992 wurde bei der Aussonderung
2005
Bestandsgeschichte: der
Schwerpunkt vermehrt auf Aufgabengebiete gelenkt, an denen die
Forschungsstelle Küste originär beteiligt war und nicht nur
einen Bestandteil sehr viel größerer Sonderforschungsbereiche an
verschiedenen Universitäten darstellte. Ebenso wurde die bisher
eingerichtete Serie über HN-Modelle (hydrodynamisch-numerische
Modelle) nicht fortgeführt, da sich diese Modelle nach Aussage
der Forschungsstelle nicht als tragfähig herausgestellt hatten
und nur noch einen Randbereich in der Forschungsarbeit
ausmachten.
Literatur:
Th. Janssen,
Forschung im Dienste der ostfriesischen Küste, in: Ostfeesland.
Kalender für Jedermann, 35, 1952, S. 53-56.
Günter
Luck, Die Forschungsstelle für Insel- und Küstenschutz auf
Norderney, in: Neues Archiv für Niedersachsen, Bd. 14, 1965, S.
259-265.
Forschungsstelle für Insel- und Küstenschutz
(Hrsg.), Beihefte zur Niedersächsischen Küste, Historische Karte
1 : 50000, Norderney 1962/1979 [15 Hefte].
Jahresberichte der Forschungsstelle Norderney /
Jahresberichte der Forschungsstelle für Insel- und Küstenschutz
/ Jahresbericht der Forschungsstelle Küste / Berichte der
Forschungsstelle Küste für Insel- und Küstenschutz, seit
1949.
Aurich, den 16.08.2005
Dr.
Michael
Bestandsgeschichte:
Hermann
Zusatzinformationen:
Abgeschlossen: Nein
Zusatzinformationen:
teilweise verzeichnet
- Bestandssignatur
-
NLA AU, Rep. 149
- Kontext
-
Nds. Landesarchiv, Abt. Aurich (Archivtektonik) >> Gliederung >> 1 Staatliche Bestände >> 1.1 Staatliche Aktenbestände >> 1.1.1 Fachbehörden (bis heute) >> 1.1.1.4 Hoch-, Tief- und Wasserbau
- Bestandslaufzeit
-
1936-1993
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
16.06.2025, 11:33 MESZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1936-1993