Bestand

Blaubeurer Klosterpflege Rottenacker (Bestand)

1. Zur Geschichte von Dorf und Blaubeurer Klosterpflege Rottenacker: Als 1085 das Blaubeurer Kloster von Hirsauer Mönchen bezogen wurde, übertrugen die Grafen von Tübingen den Hauptteil Rottenackers dem Kloster, womit zugleich der Ort erstmals urkundlich erwähnt wird. 1391 konnte das Kloster auch den anderen Teil aus dem Besitz Bertholds von Stein auf Klingenstein erwerben, so daß sich nunmehr nahezu der gesamte Ort in Blaubeurer Besitz befand. Mit der Klostervogtei gelangte Rottenacker schließlich 1447 unter württembergische Landesherrschaft. Ursprünglich war das Dorf Pfarrfiliale von Neuburg (Lauterach, UL), weshalb hier unter anderem auch die Universität Freiburg mit Zehntanteilen begütert war, besaß jedoch schon früh eine eigene Kaplanei. Deren Patronat hatte das Geschlecht von Hörnlingen inne, welches es 1489 an Kloster Blaubeuren abtrat. Durch die Aufhebung des Klosters 1536 gelangte Rottenacker als Teil des neu errichteten Klosteramtes Blaubeuren vollständig an Württemberg. Zur Verwaltung und zum Einzug von Steuern und Abgaben wurde auch die Klosterpflege eingerichtet. Nach der Auflösung des Klosteramtes 1807 kam Rottenacker zum Oberamt Ehingen. Das Patronat der Kirche gelangte mit der Reformation an die Gemeinde, später an den Landesherrn. Der Kirchensatz lag bereits 1510 in den Händen der Gemeinde und blieb ihr bis 1866 erhalten. Literatur: Beschreibung des Oberamts Ehingen, Stuttgart und Tübingen 1826 Das Land Baden-Württemberg, Band VII, Stuttgart 1983

2. Zur Geschichte und Verzeichnung des Bestandes: Der vorliegende Bestand A 519 L Blaubeurer Klosterpflege Rottenacker wurde dem Hauptstaatsarchiv Stuttgart im Jahr 1969 vom Staatsarchiv Ludwigsburg im Rahmen eines umfangreichen Archivalienaustauschs übergeben (Az.: H.I.11a; 1969). Die Abgabe blieb als eigenständiger Bestand bestehen. Weitere Überlieferungen betreffend Kloster Blaubeuren und die Klosterpflege Rottenacker finden sich vor allem in folgenden Beständen: A 284/83 Kirchenrat: Ämterregistratur - Blaubeurer Klosterpflege Rottenacker A 303 Geistliche Ämterrechnungen A 323 Geistliche Verwaltung Blaubeuren A 468 Geistliche Zins- und Haischbücher A 478 Kloster Blaubeuren A 478 L Klosteramt Blaubeuren H 102/12 Geistliche Lagerbücher: Kloster Blaubeuren - Pflege Rottenacker. Sechs Büschel von A 519 L waren bisher durch ein von Karl Otto Müller erstelltes, durch Walter Bürkle ergänztes, handschriftliches Archivverzeichnis erschlossen. Ein Büschel (Bü 7) war unverzeichnet. Bei der Aufnahme wurde nach einer Sachgliederung, die Barbara Hoen 1997 zur Verzeichnung der altwürtttembergischen Amtsbestände entwickelt hat, klassifiziert (vgl. Az. 7511.0 vom 1.1.1997). Die Verzeichnung erfolgte im November 2000 unter Mitwirkung des Anwärters Matthias Schönthaler mit Hilfe des Computerprogramms Midosa 95. Der Bestand umfasst nun 8 Büschel im Umfang von 0,1 lfd. m. Das Verzeichnis von K.O. Müller mit den Ergänzungen von W. Bürkle wurde dem Bestand A 605 Ältere Repertorien zugewiesen. Stuttgart, im November 2000 Christine Bührlen-Grabinger

Abkürzungen:
Abschr. Abschrift
betr. betreffend
Bl. Blatt
Bü Büschel
gen. genannt
L Ludwigsburg
lfd. m laufende Meter
o. D. ohne Datum
Nr. Nummer
Schr. Schriftstück(e)
v. a. vor allem

Konkordanz:
Bestellnr. Ordnungsr.
Bü 1 7
Bü 2 3
Bü 3 1
Bü 4 2
Bü 5 4
Bü 6 5
Bü 7 6

Bestandssignatur
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, A 519 L
Umfang
8 Büschel

Kontext
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik) >> Altwürttembergisches Archiv >> Bezirksbehörden des Kirchenguts und der Universität >> Kloster- und Stiftsgutverwaltungen

Bestandslaufzeit
1600-1805

Weitere Objektseiten
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Rechteinformation
Letzte Aktualisierung
20.01.2023, 15:09 MEZ

Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • 1600-1805

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