Architektur

Lageansicht Ortsseite mit Pfarrhaus

Die Kunstdenkmäler des Großherzogtums Baden; Neunter Band: Kreis Karlsruhe; Zweite Abteilung: Amtsbezirk Bruchsal (1913); Kath. Pfarrkirche St. Andreas Zuerst 1252 genannt. Die "von vielen hundert jahren gestandene alte Kirche", wie es in den Akten des Prozesses heißt, den die Gemeinde wegen des Neubaues mit dem St. Germansstift in Speier führen mußte, war ein schlichter Bau von zwei Fensterachsen im Langhaus, mit Turm über dem geradlinig abschließenden Chor und der Sakristei an der Nordseite. Für den Neubau. Mit dem die Ubstatter Ende der zwanziger jahre begannen, indem sie zunächst das Langwerk niederlegten, entwarf der Bruchsaler Werkmeister Joh. Georg Stahl einen hübschen, in drei Konchen ausladenden Grundriß mit einem Umgang um die Hauptapsis als "Beinhäusele". Trotzdem das mitbaupflichtige Stift einen Prozeß wegen dem "nach eigenem Sinn entworfenen Kirchenbau" gegen die Ubstatter anstrengte und diese den "Kirchebaw Riß, welchen die hiesige Gemeinde nach deme derselbe von seiner hochfürstlichen Emminenz gebracht worden, einem hochlöbl. Stiftso viel und wiederholten Male vorgelegt" etwas beschneiden mußten, wurde die Kirche in der hauptasache dochnach Stahls Plan Anfang der dreißiger Jahre bis auf den Thurm erbaut (Schreiben des Ubstatter Schultheissen von 1733). Stahl riet, den alten stehen zu lassen und ihm gegenüber einen neuen aufzuführen, um die Kosten des Abbruchs zu sparen. Aber der verständige Ortsschultheis äußerte, der nue Turm käme wohl "gegen Bruchsal in schönen, gegen das Ort aber etwas außer Prospekt". So wurde 1741 auf den Fundamenten des alten der heutige Kirchthurm errichtet, mit kreuzgewölbtem Untergeschoß als Sakristeiund separierter eingebauter Schneckenstiege, da man im Plan die von Stahl auch gegenüber projektierte Sakristei gestrichen hatte. Stahl, unter dessen Leitung der Ubstatter Zimmermeister Joh. Uhl und der Odenheimer Steinhauermeister Ludwig Joachim die schlicht-vornehme Landkirche aufbauten, erhielt für seine sechsjährigen Mühen 45 fl. Bedeutsam ist, das hinter diesem bau die kunstverständige Persönlichkeit Schönborns steht, mit dessen Hilfe die Ubstatter anscheinend ihren Prozeß gegen das St. Germansstift siegreich durchführten. Der Turm, an der Westseite, durch drei Gurtgesimse gegliedert....FF Kirchhof – WEHRFRIEDHOF Der alte Kirchhof (bis 1878 in Gebrauch) heute noch teilweise mit hohen Mauern umgeben, im Mittelalter sicherlich befestigt.

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Standort
Sankt Andreas (Ubstadt-Weiher)
Sammlung
Kirchenburgen

Bezug (was)
Wehrkirche

Ereignis
Herstellung
(wann)
1739
(Beschreibung)
Barock (auf Romanisch-Gotischem Vorgänger)

Letzte Aktualisierung
05.03.2025, 16:27 MEZ

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Objekttyp

  • Architektur

Entstanden

  • 1739

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