Archivbestand

Nachlass Fecht, Hermann (Bestand)

Überlieferungsgeschichte

Geb. 20. Mai 1880 in Bretten, gest. 4. Februar 1952 in Baden-Baden. Nach der Schulausbildung in Baden-Baden Studium der Rechtswissenschaften in Heidelberg, Berlin und Straßburg; juristische Staatsprüfungen 1902 und 1906; Promotion 1902 (Dr. jur.). 1906-1918 Tätigkeit im Badischen Innenministerium in Karlsruhe (zuletzt Ministerialsekretär), dann als Ministerialrat (1927 Ministerialdirektor) bis 1931 Bundesrats- und Reichsratsbevollmächtigter Badens in Berlin, 1931-1933 Leiter der Vertretung Badens beim Reich. 1933 Versetzung in den Ruhestand. Während des Zweiten Weltkriegs Tätigkeit im Badischen Finanz- und Wirtschaftsministerium in Karlsruhe. 1944/45 ehrenamtlicher Verwalter der Polizeidirektion Baden-Baden. Politische Ämter nach 1945: Mitglied der Beratenden Landesversammlung und dann des Badischen Landtags (BCSV bzw. CDU) in Freiburg, 1946-1948 Stadtrat in Baden-Baden und Mitglied der Kreisversammlung des Kreises Rastatt und der Stadt Baden-Baden, 1948 Mitglied des Parlamentarischen Rats in Bonn, 1948-1952 Minister der Justiz in Freiburg, seit 1949 Mitglied im Deutschen Bundesrat für das Land (Süd-)Baden.

Inhalt und Bewertung

v.a.: Tagebuchaufzeichnungen 1931-1933; Konzept und Notizen zu den Lebenserinnerungen

Biographie: Hermann Fecht wurde am 20. Mai 1880 in Bretten geboren. Er wuchs bei seinen Stiefgroßeltern in Baden-Baden auf, besuchte dort die Volksschule und das Gymnasium. Anschließend studierte er in Heidelberg, Berlin und Straßburg Jura, legte 1906 die 2. juristische Staatsprüfung ab und war an verschiedenen Stellen in Baden tätig. 1915 heiratete er Hilda Egle. Drei Jahre später wurde er als wirtschaftlicher Bevollmächtiger des Großherzogs von Baden zum Reichsrat nach Berlin entsandt. Als 1921 die wirtschaftliche Vertretung mit der politischen Gesandtschaft zusammengelegt wurde, wurde Fecht stellvertretender Gesandter, 1927 wurder er zum Ministerialdirektor befördert und hatte somit die Leitung der badischen Vertretung inne. Mit dem Machtwechsel 1933 wurde er aufgefordert, in die NSDAP einzutreten, da er sich aber weigerte, wurde er vorzeitig in den Ruhestand versetzt. Er kehrte nach Baden-Baden zurück. Während des zweiten Weltkriegs wurde er im badischen Finanz- und Wirtschaftsministerium eingesetzt, bevor er 1944 bis zum Einzug der Franzosen 1945 die Leitung der Polizeidirektion Baden-Baden übernahm. Nach dem Krieg wurde er für die BCSV Mitglied der beratenden Landesversammlung und des Landtags in Freiburg, außerdem war er Stadtrat in Baden-Baden (1946-1948) und Mitglied der Kreisversammlung Rastatt und Baden-Baden. 1948 bis 1951 war er Justizminister, stellvertretender Staatspräsident in Südbaden und zudem Mitglied des Parlamentarischen Rates in Bonn, bevor er als Bevollmächtigter des Landes Baden beim Bundesrat 1949 quasi wieder in seine alte Stellung zurückkehrte. Er starb am 4. Februar 1952 in Baden-Baden. Seine Frau folgte ihm 1968.

Bestandsgeschichte: 1971 nahm das Generallandesarchiv Karlsruhe auf Anraten des Historikers Georg Zier mit Alfred Eichhorn, dem Schwager und Notar Hermann Fechts Kontakt auf. Dieser war bereit, die Unterlagen aus dem Nachlass seines Schwagers an das Archiv abzugeben. 1989 kontaktierte eine von Fechts Töchtern das Staatsarchiv Freiburg. Bei einem Treffen mit der anderen Tochter übernahm Herr Dr. Fischer die genannten Unterlagen und fertigte eine Übergabeliste an. Der Bestand besteht aus Tagebuchaufzeichnungen und Lebenserinnerungen aus seiner Zeit und über seine Zeit als badischer Gesandter in Berlin 1921-1933. Die vollständigen Memoiren hatte die Witwe Hermann Fechts nach dem Tod ihres Mannes dem Generallandesarchiv in Karlsruhe übergeben. 2006 bemühte sich der Arbeitskreis Stadtgeschichte in Baden-Baden um den Erhalt des Grabes von Hermann Fecht. Reiner Haehling von Lanzenauer hielt bei einer Gedenkveranstaltung am Grab eine Rede auf Hermann Fecht und veröffentlichte einen Aufsatz über die badische Gesandtschaft in Berlin. Diese Unterlagen (Rede, Aufsatz, Zeitungsberichte) sandte Herr Haehling von Lanzenauer dem Staatsarchiv teilweise als Kopie zur Ergänzung des Nachlasses Hermann Fechts. Sei wurden dem Bestand hinzugefügt. Das Staatsarchiv Freiburg verwahrt zudem eine Personalakte Fechts aus dem Justizministerium und C 20/5 Nr. 72. Der Bestand T1 (Zugang 1990/0023) wurde von Anja Steeger im Rahmen eines Projekts der Stiftung Kulturgut Baden-Württemberg erschlossen. Er umfasst 9 Archivalieneinheiten in 0,1 lfd. m. Freiburg im April 2015, Anja Steeger

Reference number of holding
Abt. Staatsarchiv Freiburg, T 1 (Zugang 1990/0023)
Extent
Nr. 1-9

Context
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Freiburg (Archivtektonik) >> Nachlässe und Familienarchive >> Nachlässe und Vorlässe

Indexbegriff subject
BCSV; Fecht, Hermann
CDU; Fecht, Hermann
Indexentry person

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Last update
13.11.2025, 2:41 PM CET

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Object type

  • Bestand

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