Akten

Querulationis nullitatis Auseinandersetzung um Aufteilung eines Erbes

Kläger: (2) Witwe und Erben des Johann Tiedemann, Kaufmann und Gewürzhändler zu Wismar (Bekl. in 1. Instanz)

Beklagter: Hofmedicus Dr. med. Bernhard Dietrich Franz Steinecke namens seiner Ehefrau Anna Sophia, geb. Junge (Kl. in 1. Instanz)

Anwälte, Prokuratoren: Kl.: Johann Wilhelm Fürchtnicht (A), Dr. Johann David Lembke (P) Bekl.: Dr. Carl Christoph Schultesius (A), Dr. Friedrich Nürenberg (P)

Fallbeschreibung: Tiedemann hat mit Maria Dorothea Baumann mit Beistand des Ratsherrn Briesemann am 14.07.1775 einen contractus vitalitus abgeschlossen. Dieser Vertrag wurde von Syndikus Dahlmann sowie einem Notar geprüft und wird unter Aufsicht des Rates seither beachtet. Der Bekl. als Ehemann der Tochter der Halbschwester von M.D. Baumann hat den Vertrag 1783 angefochten, woraufhin das Ratsgericht den Vertrag für ungültig erklärt und den Kl. aufgefordert hat, das Erbe an den Bekl. auszuzahlen. Dagegen ergreifen die Kl. restitutio in integrum und erbitten die Verschickung der Akten an eine Juristenfakultät. Da dies nicht genehmigt wird und der Bekl. stattdessen zur Stellungnahme aufgefordert wird, appellieren die Kl. an das Tribunal und erbitten Aufforderung an das Ratsgericht, die Akten an eine Juristenfakultät zu verschicken. Das Tribunal fordert das Ratsgericht am 10.02.1784 auf, die Akten der Vorinstanz zur Prüfung einzusenden. Am 17.03. erbitten die Kl. Prozeßbeschleunigung und verschärfte Aufforderung an den Rat wegen Einsendung der Akten und erhalten diese am 19.03. Am 26.03. gehen die Akten ein, am 16.04. werden sie geprüft. Nach Bitten um Prozeßbeschleunigung vom 26.04. und 05.07. lädt das Tribunal die Parteien am 18.10.1784 auf den 02.11. zu einer Schlichtung ein. Bei diesem Termin fordert der Bekl. den Acker, die Grabstelle der Baumann und 500 Rtlr aus ihrem Vermögen, die Kl. nehmen dies zur Diskussion an. Am 15.11. bieten sie neben Acker und Grabstelle 300 Rtlr, stellen aber weitere Bedingungen. Das Tribunal fordert den Bekl. am 20.11. zur Antwort auf. Dieser lehnt das Angebot am 30.11. ab und bittet um ein Urteil. Daraufhin setzt das Tribunal am 07.12. erneut einen Schlichtungstermin auf den 17.12.1784 an, bei dem der Bekl. neben allem anderen 450 Rtlr erhält.

Instanzenzug: 1. Ratsgericht 1781-1783 2. Ratsgericht 1783 3. Tribunal 1783-1784

Prozessbeilagen: (7) Ratsgerichtsurteile vom 21.05.1783, 24.07.1783; Restitutionsklage der Kl. vor Ratsgericht vom 24.07.1783; von Notar August Wilhelm Rüdemann aufgenommene Appellation vom 07.08.1783; Prozeßvollmacht des Kl.s für Dr. Lembke vom 23.02.1784; Rationes decidendi des Ratsgerichts; Auszug der Protokolle vor dem Tribunal vom 02.11. und 17.12.1784

Archivaliensignatur
(1) 3405
Alt-/Vorsignatur
Wismar S 417 (W S n. 417)

Kontext
Prozeßakten des Tribunals 1653-1803 >> 20. 1. Kläger T
Bestand
Abt. IV. Rep. 1. B Prozeßakten des Tribunals 1653-1803

Laufzeit
(1783) 12.08.1783-21.12.1784

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Letzte Aktualisierung
09.05.2025, 15:03 MESZ

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Objekttyp

  • Gerichtsakten

Entstanden

  • (1783) 12.08.1783-21.12.1784

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