Archivale
Ulm von Süden. Um 1550
[ vgl. Ans 7 b - k; Rückseite von Ans. 83.
Verkleinerte Nachdrucke: Ans. 9. Ans. 13
Postkartennachdrucke: Ans. 179 Nr. 2]
Im Himmel befindet sich ein Putto, der das Ulmer Wappen trägt. Von einem erhöhten Standort aus blickt man auf den Schopperplatz und auf die Straße zur Donauinsel. Bauern mit einem von drei Pferden gezogenen Heuwagen, Reiter und Fußgänger bevölkern sie. In der Donau sind Schwimmer und zwei Reiter.
Die Stadt ist in ihrem Zustand vor (wahrscheinlich) 1559, innerhalb der Stadtmauern von Behan (1527) dargestellt.
Die Stadtmauer von links nach rechts:
Kobelgrabenausfluß (Die Bastion wird erst 1581 italienisiert), dann ein niedriger runder Turm; neben dem Blaueinlaß der Einlaßturm und rechts der Dicke Turm; zwei Wehr-Erker, wovon der erste sich in seinem Zustand von 1559 zeigt, danach wird sein Giebeldach mit Zinnen zu einem niederen Dach verändert (vgl. Schef/Pflug. B 14).
Vom Herdbruckertor (ohne Bemalung) führt die hölzerne Brücke (erst 1566 zur steinernen umgebaut) über die Donau zur ummauerten und dicht besiedelten Donauinsel. Auf der Stadtmauer der Südfront befindet sich noch ein kleiner Wehr-Erker, das bezeichnete Gänstor steht an der östlichen Mauer.(1559 wird dessen hier abgebildetes mit Erkertürmchen und Glockenstuhl bestücktes Pyramidendach durch eine welsche Haube ersetzt.).
Innerhalb der Stadtmauer sind unter den vielen eng nebeneinander stehenden Gebäuden einige besonders betont.
Von links nach rechts:
Statt dem bezeichneten Glöcklertor erkennt man den Turm des Luginsland. Hinter dem Metzgerturm der zu massig proportionierte Westturm des Münsters, davor das Rathaus mit dem Giebel von 1539/40 und der gleichzeitig angebrachten Bemalung. Links davor der Metzgerturm. Rechts neben dem Herdbruckertor steht der Ehinger Hof. Es folgt der Diebesturm, der Turm des Predigerklosters und der Spitalturm.
An allen vier Seiten sind die Himmelsrichtungen angegeben: "Occasus (im Westen), Ortus (Osten), zwei mal "Mitnacht" (Norden), "Meridies mittag (Süden).
Rückseite: Zwei Buchseiten:
rechts: mit reich verzierten Initialen: "Die Stadt Ulm. Eine Reichstatt in Schwaben bey der Thonar gelegen/nach allerForm und Gestalt..."
links: "Das fünfte Buch Ulm Cap CCLVVIV" und in 37 Zeilen ( die unterste nur halb auf der Seite) wird die Geschichte der Stadt Ulm von Karl "Ulm unter dem Mönche" (Zwischenüberschrift) bis 1140 (Ulm erweitert) erzählt. Die folgende Seite würde die Geschichte Ulms fortsetzen.
Zwischen den Buchzeilen ein Holzschnitt mit arbeitenden Handwerkern (Holz-, Stein-, und Metallarbeiten).
- Archivaliensignatur
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F 3/1, 0007
- Alt-/Vorsignatur
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Rückseite: 2 Stempel: StB Ulm mit Wappen und ohne Wappen.
- Formalbeschreibung
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auf Passepartout mit Blei: unten rechts: "Holzschnitt von H. Manuel Deutsch, Seb. Münster Cosmographie..."
- Sonstige Erschließungsangaben
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Blattgröße (H. x Br. in cm): 27,2 x 39,8
Bildgröße (H. x Br. in cm): 22,4 x 37,3
Herstellungstechnik: Holzschnitt, in der Mitte aus 2 Buchseiten zusammengefügt.
erschienen bei/als: in: Sebastian Münster, "Cosmographey oder beschreibung aller Länder durch Sebastianum Münsterum", Basel 1544(1). Ulm erst 1574 (13) eingefügt), durch H. Petri (1592 ?) verlegt.
Bezeichnung auf dem Original: Rand oben:" Warrhaffte Contrafehlung der Reichsstatt Ulm, wie sie in unserer Zeit im wesen ist"
oben links: "1022", oben rechts: "1023", unten rechts: "AAA iii Ulm"
Einige Gebäude sind bezeichnet.
Künstler: Hans Rudolf Manuel gen. Deutsch (1525 - 1571. Bez.: unten links: Initiale RM mit Schweizerdolch. Auch von Deutsch in Holz geschnitten.
Verweise/Literatur: Schef. 9672: Schef/Pflüg. B 14
- Kontext
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Ulmer Ansichten >> Ulm von Süden
- Bestand
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F 3/1 Ulmer Ansichten
- Laufzeit
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1550
- Weitere Objektseiten
- Letzte Aktualisierung
-
03.04.2025, 13:15 MESZ
Datenpartner
Haus der Stadtgeschichte - Stadtarchiv Ulm. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Archivale
Entstanden
- 1550