Kupferstich | Radierung

Bildnis Daniel de Buchs

Der Kupferstich von Martin Bernigeroth nach einem Gemälde von Daniel Treschnack (auch: Trzeschniak; tätig 1718-1740) zeigt den Kaufmann Daniel von Buchs jun. (1676-1735). Daniel de Buchs‘ Vita weist eine Reihe von Erfolgen auf: Von 1690 bis 1695 besuchte er das berühmte „Breßlauische Gymnasium Mariano-Magdalenum“. Danach wechselte er an die Leipziger Akademie und studierte Jura. Buchs kehrte in seine Heimatstadt Hirschberg (heute: Jelenia Góra / Polen) zurück und reiste 1700 über Hamburg und Holland nach England. Dort hielt er sich fünf Jahre lang auf und schloss seine Ausbildung ab. Im Januar 1706 trat er der Hirschberger Kaufmanns-Sozietät bei und legte am 26. März seinen Eid ab. Die Familie von Buchs besaß im Westen von Hirschberg herrliche Gartenanlagen, die auch im Hintergrund des Kupferstichs zu sehen sind. Der Garten zählte zu den größten und schönsten der Stadt und wurde durch kostbare Orangerien und Gewächshäuser mit Ananas, Pysang (Banane), Cereus (langgliedriger Kaktus) und anderen Pflanzen geziert. - 1716 wurde Daniel Buchs jun. Kirchenvorsteher und unter die Ältesten der Sozietät aufgenommen. Das Amt des Oberältesten hatte er zwischen 1718 und 1726 inne. 1719 wurde er vom Hirschberger Magistrat zum Gerichts-Schöffen ernannt. 1721 reiste er mit seinem Sohn Daniel Gottlieb, der damals 14 Jahre alt war, nach England. Die Reise führte über Leipzig, Magdeburg, Braunschweig, Hannover, Osnabrück, Deventer, Zwolle, Amsterdam, Harlem und Rotterdam nach London. - 1723 lebte die Familie Buchs in zwei Laubenhäusern am Hirschberger Ring. Auf Geheiß des Kaisers musste Daniel Buchs im Juli 1730 als Vertreter der „Gebürg-Kauffmannschafft“ in Handlungsangelegenheiten nach Triest reisen. Dieser wünschte sich einen verstärkten Export schlesischer Waren. Auf seinem Rückweg erhielt Buchs in Wien bei Kaiser Karl VI. (1685-1740; reg. 1711-1740) eine Audienz, um Bericht von seiner Unternehmung zu erstatten. Zum Dank für seine Leistungen wurde er am 2. Januar 1731 in den böhmischen Adelstand erhoben und erhielt den Titel „Assessor des Triester Mercantil-Collegiums“. Daniel von Buchs engagierte sich für Bedürftige und ließ ein Privatwaisenhaus erbauen. - Der Kaufmann Daniel de Buchs zeigt sich als sehr selbstbewussten und erfolgreichen Kaufmann. Er thront förmlich in Herrscherpose in seinem Schloss. In seiner rechten Hand hält er einen Brief. Die linke Hand ist erhoben, als wolle der Dargestellte das Wort ergreifen. Zu dieser Geste passt auch der Blick, der den Betrachter direkt fokussiert. Die herrschaftliche Form der Selbstdarstellung korrespondiert mit dem Porträt Valentin Häselers von Martin Bernigeroth (Städtisches Museum Braunschweig, Inv. Nr. 1630-0021-00). Eine Landkarte auf dem Tisch neben Daniel de Buchs verweist auf seine zahlreichen Reisen. Auf dem Ausschnitt ist der Golf von Triest zu sehen. Der Blick des Betrachters wird in den weitläufigen Park gelenkt. Auf der Hauptachse ist ein Brunnen mit Fontäne zu sehen. Dieser wird von geometrisch angelegten Blumenrabatten flankiert. Im hinteren Teil des Gartens stehen Kübelgewächse. Am Ende der Hauptachse des Weges ist ein Palais zu sehen, das von einem zwiebelförmigen Turm bekrönt wird. Möglicherweise handelt es sich bei dem Bau um die Orangerie.
Urheber / Quelle: Lars Berg

Urheber*in: Martin Bernigeroth / Rechtewahrnehmung: Städtisches Museum Braunschweig | Digitalisierung: Dirk Scherer

Attribution - NonCommercial - NoDerivates 4.0 International

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Location
Städtisches Museum Braunschweig
Inventory number
1630-0023-00
Measurements
Höhe: 480 mm (Platte)
Breite: 335 mm (Platte)
Höhe: 534 mm (Blatt)
Breite: 383 mm (Blatt)
Material/Technique
Papier; Radierung; Kupferstich
Inscription/Labeling
Aufschrift: Bezeichnet, in der Platte, unterhalb der Darstellung: „Daniel de Buchs / Illustrare virum merito comerciadextrum Et pius et doctus prudensrerumque peritus / Ingenuumque animum publica facta probant Et decus urbis erat: fama perenne viget / Hirschbergcenatus Ao. cIɔIɔcLxxvi die 10 Decembris. Denatus ibidem Ao. cIɔIɔccxxxv die 14. July. / peint par Treschnack gravé à Leipsig par Bernigeroth le fils.“
Gravur: Verso, mit Bleistift: "Peter Borel (129), "21g", "F(?) 31962."

Classification
Grafik (Objektgattung)
Subject (who)

Event
Entstehung
(who)
Daniel Treschnack (Vorbild / IdeengeberIn)
(when)
um 1735
Event
Herstellung
(who)
(where)
Leipzig

Delivered via
Last update
25.04.2025, 1:06 PM CEST

Data provider

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Object type

  • Kupferstich; Radierung

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Time of origin

  • um 1735

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