Teller (Gefäßkeramik)

Teller (Gefäßkeramik)

Großer Teller mit geradem gewelltem Rand. Der dichte Dekor zeigt drei sich einander zuwendende Reiter auf galoppierenden Pferden. Unter ihnen ist ein Gewässer mit Fischen zu sehen; um sie herum flattern zahlreiche Vögel, die in spiraligen Ranken wiedergegeben sind. Über ihnen sind zwei fliegende antithetische Genien zu sehen. Alle Figuren sind in reich gemusterte Gewänder gekleidet; auch die Felle der Pferde sowie Sattel- und Zaumzeug sind kleinteilig gemustert. Um den inneren Rand, auf dem oberen Rand sowie unter dem äußeren Rand sind längere persische Inschriften aufgemalt bzw. aus dem Lüsteruntergrund ausgespart. Nach Lesung von Annemarie Schimmel beziehen sie sich teilweise auf das dargestellte Geschehen, nämlich auf Aufbruch und Abschied. Die so genannte Lüstermalerei wurde im 9. Jahrhundert im Irak entwickelt. Dafür wird ein Objekt zweifach glasiert und gebrannt, wobei die zweite Glasur Metalloxide enthält, zum Beispiel Kupferpartikel. Diese verbinden sich beim zweiten Brand mit wenig Sauerstoffzufuhr (reduzierender Brand) mit der Glasoberfläche der ersten Glasur und bewirken so den charakteristischen metallischen Schimmer.

Material/Technik
Quarzfritte, opake weiße Glasur, goldfarbene Lüsterbemalung
Maße
Höhe: 3,6 cm
Durchmesser: 35,5 cm
Wandungsstärke: ca. 1 cm Boden
Standort
Museum für Islamische Kunst, Staatliche Museen zu Berlin
Inventarnummer
I. 528

Klassifikation
Gefäßkeramik

Ereignis
Herstellung
(wo)
Herkunft (Allgemein): Iran
(wann)
Anfang 13. Jahrhundert

Rechteinformation
Museum für Islamische Kunst, Staatliche Museen zu Berlin
Letzte Aktualisierung
17.03.2023, 08:10 MEZ

Objekttyp


  • Teller (Gefäßkeramik)

Entstanden


  • Anfang 13. Jahrhundert

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