Urkunden
Leonhard Schönbenz ("Leonardus dictus Schönbentz") von Lindau, geschworener Notar des Konstanzer Hofs, beurkundet im Kloster der Minderbrüder ("fratrum minorum") zu Konstanz, daß vor ihm erschienen sind Johann [I. von Essendorf], Abt zu Weingarten, Albert Mutz, Kustos, und Johannes Blarer ("Blarrer"), Konventual des Klosters auf der einen Seite, Heinrich Wetzel für sich und Ehefrau Fid, Johannes Frik für sich und Ehefrau Adelheid, Heinrich Holle für sich und Ehefrau Anna sowie weitere namentlich genannte Einwohner von Hagnau auf der anderen Seite. Der Abt trägt vor, daß die genannten Personen Leibeigene des Klosters sind, die versucht haben, sich diesem zu entfremden. Als Eidbrüchige haben sie damit ihr Seelenheil in Gefahr gebracht und (Kirchen-)Strafen verdient, so daß er sie vor den Offizial des Bistums Konstanz hat laden lassen. Auf Interzession adliger und anderer Leute und in der Hoffnung auf gütliche Einigung ("sub spe ... amicabilis compositionis") hat der Abt die Ladung bisher aufgeschoben. Er verlangt, daß diejenigen, die das noch nicht getan haben, dem Abt durch Eidesleistung und Bürgenstellung versprechen, sich dem Kloster nicht zu entfremden. Nach Widerrede seitens der Bauern zeigt der Abt einen in deutscher Sprache verfaßten Stiftungsbrief des Herzogs Welf von Schwaben vor, aus dem hervorgeht, daß die Bauern seit der Stiftung Eigenleute des Klosters sind. Dadurch will er die Rebellion dämpfen und die Leute befrieden. Auf Wunsch der Bauern wird die Urkunde durch den Notar mit lauter und verständlicher Stimme ("alta, sonora, clara et intelligibili voce") verlesen. Die Bitte der Bauern um eine Abschrift wird verweigert, weil die Urkunde nicht gerichtlich produziert, sondern nur zur Information bekanntgegeben wurde. Der Abt hat jedoch nichts gegen mehrfache Verlesung einzuwenden. Erneute Verlesung durch Kaplan Johannes Baderschmid, worauf die Bauern die vom Abt geforderten Versicherungen abgeben. Sie behalten sich jedoch Widerspruch gegen zu harte Bestrafung vor, in welchem Fall Ritter Heinrich von Ellerbach, Vogt zu Hagnau, einen Vergleich bzw. Ermäßigung herbeiführen soll.
- Archivaliensignatur
-
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, B 522 I U 147
- Alt-/Vorsignatur
-
00927
B 522 II U 0060
- Maße
-
54,5 x 56,5 (Höhe x Breite)
- Sprache der Unterlagen
-
Lateinisch
- Sonstige Erschließungsangaben
-
Aussteller: Leonhard Schönbenz ("Leonardus dictus Schönbentz") von Lindau, geschworener Notar des Konstanzer Hofs
Empfänger: Johann [I. von Essendorf], Abt zu Weingarten, u.a.
Zeugen: Heinrich von Ellerbach, Albert von Honburg, beide Ritter, Berthold vom Stain und Heinrich von Honburg, Edelknechte ("armigeri") der Diözese Konstanz, Dr. decr. Rudolf Spitzli, Kanonikus der Domkirche in Konstanz, Johannes Baderschmid
Überlieferungsart: Ausfertigung
Beglaubigungs- und Notarzeichen: Signet des Ausstellers
- Kontext
-
Weingarten, Benediktinerkloster: Urkunden I >> Urkunden
- Bestand
-
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, B 522 I Weingarten, Benediktinerkloster: Urkunden I
Indexbegriff Person
Baderschmid, Johannes; Kaplan
Bayern, Welf I.; Herzog; 1035-1101
Blarer, Johann, Konventual
Ellerbach, Heinrich von
Essendorf, Johann I. von; Abt zu Weingarten
Frik, Adelheid
Frik, Johannes
Holle, Anna
Holle, Heinrich
Honburg, Albert von
Honburg, Heinrich von
Mutz, Albrecht, Kustor
Schönbenz, Leonhard; Notar
Schwaben, Welf IV.; Herzog, um 1030/40-1101
Spitzli, Rudolf, Dr. decr.
Stain, Berthold vom
Weingarten, Johann I. von Essendorf; Abt
Welf IV., Herzog
Wetzel, Fid
Wetzel, Heinrich
Bayern, Welf I.; Herzog; 1035-1101
Blarer, Johann, Konventual
Ellerbach, Heinrich von
Essendorf, Johann I. von; Abt zu Weingarten
Frik, Adelheid
Frik, Johannes
Holle, Anna
Holle, Heinrich
Honburg, Albert von
Honburg, Heinrich von
Mutz, Albrecht, Kustor
Schönbenz, Leonhard; Notar
Schwaben, Welf IV.; Herzog, um 1030/40-1101
Spitzli, Rudolf, Dr. decr.
Stain, Berthold vom
Weingarten, Johann I. von Essendorf; Abt
Welf IV., Herzog
Wetzel, Fid
Wetzel, Heinrich
Indexbegriff Ort
Hagnau am Bodensee FN; Einwohner
Hagnau am Bodensee FN; Vogt
Konstanz KN; Bistum, Edelknechte
Konstanz KN; Bistum, Offizial
Konstanz KN; Domstift, Kanoniker
Konstanz KN; Franziskanerkloster
Konstanz KN; Kurie, Notare
Lindau (Bodensee) LI; Einwohner
Weingarten RV; Kloster, Konventherr
Weingarten RV; Kloster, Leibeigene
Hagnau am Bodensee FN; Vogt
Konstanz KN; Bistum, Edelknechte
Konstanz KN; Bistum, Offizial
Konstanz KN; Domstift, Kanoniker
Konstanz KN; Franziskanerkloster
Konstanz KN; Kurie, Notare
Lindau (Bodensee) LI; Einwohner
Weingarten RV; Kloster, Konventherr
Weingarten RV; Kloster, Leibeigene
Laufzeit
1407 Dezember 15 (mens[e] Decembr[is] die q[ui]ntadecima)
- Weitere Objektseiten
- Rechteinformation
-
Es gelten die Nutzungsbedingungen des Landesarchivs Baden-Württemberg.
- Letzte Aktualisierung
-
20.01.2023, 16:52 MEZ
Objekttyp
- Urkunden
Entstanden
- 1407 Dezember 15 (mens[e] Decembr[is] die q[ui]ntadecima)
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![Albert [Blarer], erwählter Bischof von Konstanz, vidimiert auf Bitte von Abt und Konvent zu Weingarten ("Vineadei") das von Bischof Marqard [von Randegg] unter dem Datum Konstanz, 18. Juli 1406, ausgestellte Transsumpt der Urkunde Innocenz VII. vom 15. Januar 1406 (vorige Urkunde).](/assets/placeholder/searchResultMediaNoDigitisedMedia.png)
Albert [Blarer], erwählter Bischof von Konstanz, vidimiert auf Bitte von Abt und Konvent zu Weingarten ("Vineadei") das von Bischof Marqard [von Randegg] unter dem Datum Konstanz, 18. Juli 1406, ausgestellte Transsumpt der Urkunde Innocenz VII. vom 15. Januar 1406 (vorige Urkunde).
Albertus [Blarer], erwählter Bischof von Konstanz, vollzieht die Lösung des Klosters Weingarten aus der Acht entsprechend dem ihm von Antonius, Bischof von Praeneste ("penestrinus"), erteilten Auftrag. Mit Beurkundungsvermerk des Leonhard Schönbenz von Lindau, Notar der Konstanzer Kurie.
Leonhard Schönbenz ("Leonardus dictus Schönbentz") von Lindau, Notar der Kurie in Konstanz, beurkundet, daß vor dem Kloster erschienen sind Truchseß Johann von Waldburg, königlicher Landvogt in Schwaben und, wie er sagt, Vogt des Klosters Weingarten sowie der in der Landvogtei gelegenen Güter und der Leute des Klosters, ferner der Ammann ("ministro") Konrad Metzger und die namentlich genannten Mitglieder des Rats und der Gemeinde von Altdorf. Der Landvogt teilt den Altdorfern mit, daß Johannes Stromaiger, Jodokus Wachter, Johannes Rapp, Konrad Bokk, Marquard Stromaiger genannt Habnit und Ulrich Pfau, Gemeindeangehörige und Leibeigene des Klosters, flüchtig geworden sind. Diese haben gegen Abt und Konvent bei einem Auditor des apostolischen Palasts [in Rom] Ladung und Inhibition erwirkt und in Konstanz an den Kirchentüren anschlagen lassen. Auf entsprechende Frage des Landvogts bekunden die anwesenden Altdorfer nach langer Beratung mit lauter Stimme ("alta, sonori et intelligibili voce"), daß sie an dem Prozeß nicht teilnehmen und den Ausgetretenen dazu keinen Auftrag erteilt haben. Sie bitten den Landvogt, sie für unschuldig anzusehen, und versichern dies bei ihrem Eid.
Marquard [von Randegg], Bischof von Konstanz, vidimiert auf Bitte von Abt und Konvent zu Weingarten ins. Urkunde Innocenz VII. mit Datum Viterbo, 15. Januar 1406 (vorige Urkunde). Mit Beurkundungsvermerk des Leonhard Schönbenz von Lindau, geschworener Notar der Konstanzer Kurie.
Dr. decr. Johannes Keller, Offizial in Konstanz, entscheidet in Streit zwischen Abt und Konvent zu Weingarten einerseits, Elis oder Elsine, Witwe, sowie Heinrich und Johannes, Söhne des +Ulrich Winmar, über Leibeigenschaft und Sterbfallabgaben. Auf Bitte der Witwe, die gegen das Urteil an den Papst appelliert, werden die vorliegenden Akten ausgefertigt. Mit Beurkundungsvermerk des Notars Johannes Binder von Schaffhausen, geschworener Notar der Konstanzer Kurie.
Jäk Löchlin bekennt, daß ihm Bruder Peter, Hofmeister in Hagnau, anstelle von Johann [I. von Essendorf], Abt zu Weingarten, auf Lebenszeit das Gut in Frenkenbach verliehen hat, das früher +Heinz Frieß innehatte. Es zinst dem Kloster jährlich 10 Viertel Kernen Lindauer Maßes, 1 Malter Hafer Konstanzer Maßes, 2 Fuder Mist und 5 ß d.
Konrad Ainser zu Hagnau bekennt, daß er von Johann [II.] Blarer, Abt zu Weingarten, das "genoß gut" zu Hagnau genannt des Bruggners Gut zu Lehen erhalten hat, das vorher der Aussteller zum Teil sowie Heinz Schlündlin und Ann Blabürerin von Hagnau innehatten. Er wird das Gut wie von alters her gegenüber dem Kloster und dem Vogt verzinsen, namentlich einen bisher schon gezahlten Zins von 4 ß d reichen.
Kunz Herzog, Ammann in Hagnau, bekennt namens seines Herrn von Weingarten, daß Herr Simon, Pfisterherr des Klosters Salem, vor dem Gericht gegen Hans Wetzel von Hagnau klagte. Streitig waren rückständige Getreidezinsen aus einem Gut, das früher Köffers Holz genannt wurde. Urteil zugunsten des Wetzel, nachdem er den Parteieid geleistet hatte, daß er das Gut ungestört besessen hat zu Lebzeiten derer, von denen er es gekauft hat.
Ülli Stiller, Hans Breitenbach, Kunz Schnider und Hans Wetzel bekennen, daß ihnen Johann von Essendorf, Abt zu Weingarten, in der Zeit, als sie Meister des Dorfs Hagnau waren, einen Teil seines Hofgartens zur Erweiterung ihres Kirchhofs gegeben hat. Für diese Gnade erlaubt das Dorf, daß Bruder Peter, Pfleger und Hofmeister im Hof, die Wiese in der Plintzen unter Friesen Acker am Langen Brühl einzäunen darf, wie der Lange Brühl eingefangen ist.
Dr. iur. can. Johannes Blarer zu Petershausen bei Konstanz verkauft Erhard [Fridang], Abt, und dem Konvent zu Weingarten für 100 fl rh zwei Weingärten in Hagnau, die er bisher als Leibgeding vom Kloster Weingarten innehat. Einer der Gärten mißt 9 Stück Reben. Er liegt unter der Halden unter der Ainserin Garten genannt Hansen Gart, angrenzend an die Gärten des Hans Schlatther von Immenstaad und Heinrich Mülhofen von Hagnau. Der andere mißt 2 Stück Reben. Er liegt am Horn an Hans Torgkel und Lenz Hellwer.
Johannes und Hans Georg Model, Bürger zu Hagnau, verkaufen Alfons [II. Jobst], Abt, sowie Prior und Konvent zu Weingarten für 310 fl Reichs- und Landswährung 4 1/2 Vierling Reben im Pfaffenhardt zwischen den Reben der Klöster Weingarten und Schussenried. Sie geben dem Kloster Salem 1 Eimer, dem Hohen Haus in Konstanz 1/2 Eimer Wein und dem großen Spital daselbst 10 ß d Konstanzer Währung Bodenzins.
Heinz Schurpfing und Heinz Röisch von Hagnau bekennen, daß sie von Johann [II.] Blarer, Abt zu Weingarten, den Acker genannt Kreuzacker ("Crutzacker"), der oberhalb des Neusatzes von Jos Milnhofen liegt, zu Markrecht verliehen bekamen. Als jährlichen Zins geben sie 8 Eimer Konstanzer Maßes vom darin wachsenden weißen oder roten Wein, "des besten und nit des ergsten ... und kainen nachtruck".
Albert [Blarer], erwählter Bischof von Konstanz, vidimiert auf Bitte von Abt und Konvent zu Weingarten ("Vineadei") das von Bischof Marqard [von Randegg] unter dem Datum Konstanz, 18. Juli 1406, ausgestellte Transsumpt der Urkunde Innocenz VII. vom 15. Januar 1406 (vorige Urkunde).
Albertus [Blarer], erwählter Bischof von Konstanz, vollzieht die Lösung des Klosters Weingarten aus der Acht entsprechend dem ihm von Antonius, Bischof von Praeneste ("penestrinus"), erteilten Auftrag. Mit Beurkundungsvermerk des Leonhard Schönbenz von Lindau, Notar der Konstanzer Kurie.
Leonhard Schönbenz ("Leonardus dictus Schönbentz") von Lindau, Notar der Kurie in Konstanz, beurkundet, daß vor dem Kloster erschienen sind Truchseß Johann von Waldburg, königlicher Landvogt in Schwaben und, wie er sagt, Vogt des Klosters Weingarten sowie der in der Landvogtei gelegenen Güter und der Leute des Klosters, ferner der Ammann ("ministro") Konrad Metzger und die namentlich genannten Mitglieder des Rats und der Gemeinde von Altdorf. Der Landvogt teilt den Altdorfern mit, daß Johannes Stromaiger, Jodokus Wachter, Johannes Rapp, Konrad Bokk, Marquard Stromaiger genannt Habnit und Ulrich Pfau, Gemeindeangehörige und Leibeigene des Klosters, flüchtig geworden sind. Diese haben gegen Abt und Konvent bei einem Auditor des apostolischen Palasts [in Rom] Ladung und Inhibition erwirkt und in Konstanz an den Kirchentüren anschlagen lassen. Auf entsprechende Frage des Landvogts bekunden die anwesenden Altdorfer nach langer Beratung mit lauter Stimme ("alta, sonori et intelligibili voce"), daß sie an dem Prozeß nicht teilnehmen und den Ausgetretenen dazu keinen Auftrag erteilt haben. Sie bitten den Landvogt, sie für unschuldig anzusehen, und versichern dies bei ihrem Eid.
Marquard [von Randegg], Bischof von Konstanz, vidimiert auf Bitte von Abt und Konvent zu Weingarten ins. Urkunde Innocenz VII. mit Datum Viterbo, 15. Januar 1406 (vorige Urkunde). Mit Beurkundungsvermerk des Leonhard Schönbenz von Lindau, geschworener Notar der Konstanzer Kurie.
Dr. decr. Johannes Keller, Offizial in Konstanz, entscheidet in Streit zwischen Abt und Konvent zu Weingarten einerseits, Elis oder Elsine, Witwe, sowie Heinrich und Johannes, Söhne des +Ulrich Winmar, über Leibeigenschaft und Sterbfallabgaben. Auf Bitte der Witwe, die gegen das Urteil an den Papst appelliert, werden die vorliegenden Akten ausgefertigt. Mit Beurkundungsvermerk des Notars Johannes Binder von Schaffhausen, geschworener Notar der Konstanzer Kurie.
Jäk Löchlin bekennt, daß ihm Bruder Peter, Hofmeister in Hagnau, anstelle von Johann [I. von Essendorf], Abt zu Weingarten, auf Lebenszeit das Gut in Frenkenbach verliehen hat, das früher +Heinz Frieß innehatte. Es zinst dem Kloster jährlich 10 Viertel Kernen Lindauer Maßes, 1 Malter Hafer Konstanzer Maßes, 2 Fuder Mist und 5 ß d.
Konrad Ainser zu Hagnau bekennt, daß er von Johann [II.] Blarer, Abt zu Weingarten, das "genoß gut" zu Hagnau genannt des Bruggners Gut zu Lehen erhalten hat, das vorher der Aussteller zum Teil sowie Heinz Schlündlin und Ann Blabürerin von Hagnau innehatten. Er wird das Gut wie von alters her gegenüber dem Kloster und dem Vogt verzinsen, namentlich einen bisher schon gezahlten Zins von 4 ß d reichen.
Kunz Herzog, Ammann in Hagnau, bekennt namens seines Herrn von Weingarten, daß Herr Simon, Pfisterherr des Klosters Salem, vor dem Gericht gegen Hans Wetzel von Hagnau klagte. Streitig waren rückständige Getreidezinsen aus einem Gut, das früher Köffers Holz genannt wurde. Urteil zugunsten des Wetzel, nachdem er den Parteieid geleistet hatte, daß er das Gut ungestört besessen hat zu Lebzeiten derer, von denen er es gekauft hat.
Ülli Stiller, Hans Breitenbach, Kunz Schnider und Hans Wetzel bekennen, daß ihnen Johann von Essendorf, Abt zu Weingarten, in der Zeit, als sie Meister des Dorfs Hagnau waren, einen Teil seines Hofgartens zur Erweiterung ihres Kirchhofs gegeben hat. Für diese Gnade erlaubt das Dorf, daß Bruder Peter, Pfleger und Hofmeister im Hof, die Wiese in der Plintzen unter Friesen Acker am Langen Brühl einzäunen darf, wie der Lange Brühl eingefangen ist.
Dr. iur. can. Johannes Blarer zu Petershausen bei Konstanz verkauft Erhard [Fridang], Abt, und dem Konvent zu Weingarten für 100 fl rh zwei Weingärten in Hagnau, die er bisher als Leibgeding vom Kloster Weingarten innehat. Einer der Gärten mißt 9 Stück Reben. Er liegt unter der Halden unter der Ainserin Garten genannt Hansen Gart, angrenzend an die Gärten des Hans Schlatther von Immenstaad und Heinrich Mülhofen von Hagnau. Der andere mißt 2 Stück Reben. Er liegt am Horn an Hans Torgkel und Lenz Hellwer.
Johannes und Hans Georg Model, Bürger zu Hagnau, verkaufen Alfons [II. Jobst], Abt, sowie Prior und Konvent zu Weingarten für 310 fl Reichs- und Landswährung 4 1/2 Vierling Reben im Pfaffenhardt zwischen den Reben der Klöster Weingarten und Schussenried. Sie geben dem Kloster Salem 1 Eimer, dem Hohen Haus in Konstanz 1/2 Eimer Wein und dem großen Spital daselbst 10 ß d Konstanzer Währung Bodenzins.
Heinz Schurpfing und Heinz Röisch von Hagnau bekennen, daß sie von Johann [II.] Blarer, Abt zu Weingarten, den Acker genannt Kreuzacker ("Crutzacker"), der oberhalb des Neusatzes von Jos Milnhofen liegt, zu Markrecht verliehen bekamen. Als jährlichen Zins geben sie 8 Eimer Konstanzer Maßes vom darin wachsenden weißen oder roten Wein, "des besten und nit des ergsten ... und kainen nachtruck".
Albert [Blarer], erwählter Bischof von Konstanz, vidimiert auf Bitte von Abt und Konvent zu Weingarten ("Vineadei") das von Bischof Marqard [von Randegg] unter dem Datum Konstanz, 18. Juli 1406, ausgestellte Transsumpt der Urkunde Innocenz VII. vom 15. Januar 1406 (vorige Urkunde).
Albertus [Blarer], erwählter Bischof von Konstanz, vollzieht die Lösung des Klosters Weingarten aus der Acht entsprechend dem ihm von Antonius, Bischof von Praeneste ("penestrinus"), erteilten Auftrag. Mit Beurkundungsvermerk des Leonhard Schönbenz von Lindau, Notar der Konstanzer Kurie.
Leonhard Schönbenz ("Leonardus dictus Schönbentz") von Lindau, Notar der Kurie in Konstanz, beurkundet, daß vor dem Kloster erschienen sind Truchseß Johann von Waldburg, königlicher Landvogt in Schwaben und, wie er sagt, Vogt des Klosters Weingarten sowie der in der Landvogtei gelegenen Güter und der Leute des Klosters, ferner der Ammann ("ministro") Konrad Metzger und die namentlich genannten Mitglieder des Rats und der Gemeinde von Altdorf. Der Landvogt teilt den Altdorfern mit, daß Johannes Stromaiger, Jodokus Wachter, Johannes Rapp, Konrad Bokk, Marquard Stromaiger genannt Habnit und Ulrich Pfau, Gemeindeangehörige und Leibeigene des Klosters, flüchtig geworden sind. Diese haben gegen Abt und Konvent bei einem Auditor des apostolischen Palasts [in Rom] Ladung und Inhibition erwirkt und in Konstanz an den Kirchentüren anschlagen lassen. Auf entsprechende Frage des Landvogts bekunden die anwesenden Altdorfer nach langer Beratung mit lauter Stimme ("alta, sonori et intelligibili voce"), daß sie an dem Prozeß nicht teilnehmen und den Ausgetretenen dazu keinen Auftrag erteilt haben. Sie bitten den Landvogt, sie für unschuldig anzusehen, und versichern dies bei ihrem Eid.
Marquard [von Randegg], Bischof von Konstanz, vidimiert auf Bitte von Abt und Konvent zu Weingarten ins. Urkunde Innocenz VII. mit Datum Viterbo, 15. Januar 1406 (vorige Urkunde). Mit Beurkundungsvermerk des Leonhard Schönbenz von Lindau, geschworener Notar der Konstanzer Kurie.
Dr. decr. Johannes Keller, Offizial in Konstanz, entscheidet in Streit zwischen Abt und Konvent zu Weingarten einerseits, Elis oder Elsine, Witwe, sowie Heinrich und Johannes, Söhne des +Ulrich Winmar, über Leibeigenschaft und Sterbfallabgaben. Auf Bitte der Witwe, die gegen das Urteil an den Papst appelliert, werden die vorliegenden Akten ausgefertigt. Mit Beurkundungsvermerk des Notars Johannes Binder von Schaffhausen, geschworener Notar der Konstanzer Kurie.
Jäk Löchlin bekennt, daß ihm Bruder Peter, Hofmeister in Hagnau, anstelle von Johann [I. von Essendorf], Abt zu Weingarten, auf Lebenszeit das Gut in Frenkenbach verliehen hat, das früher +Heinz Frieß innehatte. Es zinst dem Kloster jährlich 10 Viertel Kernen Lindauer Maßes, 1 Malter Hafer Konstanzer Maßes, 2 Fuder Mist und 5 ß d.
Konrad Ainser zu Hagnau bekennt, daß er von Johann [II.] Blarer, Abt zu Weingarten, das "genoß gut" zu Hagnau genannt des Bruggners Gut zu Lehen erhalten hat, das vorher der Aussteller zum Teil sowie Heinz Schlündlin und Ann Blabürerin von Hagnau innehatten. Er wird das Gut wie von alters her gegenüber dem Kloster und dem Vogt verzinsen, namentlich einen bisher schon gezahlten Zins von 4 ß d reichen.
Kunz Herzog, Ammann in Hagnau, bekennt namens seines Herrn von Weingarten, daß Herr Simon, Pfisterherr des Klosters Salem, vor dem Gericht gegen Hans Wetzel von Hagnau klagte. Streitig waren rückständige Getreidezinsen aus einem Gut, das früher Köffers Holz genannt wurde. Urteil zugunsten des Wetzel, nachdem er den Parteieid geleistet hatte, daß er das Gut ungestört besessen hat zu Lebzeiten derer, von denen er es gekauft hat.
Ülli Stiller, Hans Breitenbach, Kunz Schnider und Hans Wetzel bekennen, daß ihnen Johann von Essendorf, Abt zu Weingarten, in der Zeit, als sie Meister des Dorfs Hagnau waren, einen Teil seines Hofgartens zur Erweiterung ihres Kirchhofs gegeben hat. Für diese Gnade erlaubt das Dorf, daß Bruder Peter, Pfleger und Hofmeister im Hof, die Wiese in der Plintzen unter Friesen Acker am Langen Brühl einzäunen darf, wie der Lange Brühl eingefangen ist.
Dr. iur. can. Johannes Blarer zu Petershausen bei Konstanz verkauft Erhard [Fridang], Abt, und dem Konvent zu Weingarten für 100 fl rh zwei Weingärten in Hagnau, die er bisher als Leibgeding vom Kloster Weingarten innehat. Einer der Gärten mißt 9 Stück Reben. Er liegt unter der Halden unter der Ainserin Garten genannt Hansen Gart, angrenzend an die Gärten des Hans Schlatther von Immenstaad und Heinrich Mülhofen von Hagnau. Der andere mißt 2 Stück Reben. Er liegt am Horn an Hans Torgkel und Lenz Hellwer.
Johannes und Hans Georg Model, Bürger zu Hagnau, verkaufen Alfons [II. Jobst], Abt, sowie Prior und Konvent zu Weingarten für 310 fl Reichs- und Landswährung 4 1/2 Vierling Reben im Pfaffenhardt zwischen den Reben der Klöster Weingarten und Schussenried. Sie geben dem Kloster Salem 1 Eimer, dem Hohen Haus in Konstanz 1/2 Eimer Wein und dem großen Spital daselbst 10 ß d Konstanzer Währung Bodenzins.