Malerei

Achill unter den Töchtern des Lykomedes

Statius (1. Jh. n. Chr.) erzählt in der Achilleis eine bei Homer fehlende Episode aus der Geschichte des Achill: Aus Furcht um sein Leben habe dessen Mutter Thetis den kindlichen Achill als Mädchen verkleidet und unter dem Namen Pyrrha mit den Töchtern des Königs Lykomedes aufwachsen lassen. Als seine Hilfe im Trojanischen Krieg erforderlich wurde, machten sich Diomedes und Odysseus im Bettlergewand auf die Suche. Sie kamen zu den Töchtern des Lykomedes, denen sie Kleider und Schmuck, Waffen und Rüstungsteile darbrachten. Einzig Pyrrha/Achill griff nach dem Kriegsgerät und hatte sich so verraten. Rubens verlegt das Geschehen vor den Palast des Lykomedes, dessen Prunkarchitektur die Gruppe der Töchter hinterfängt. Eine Doppelsäule trennt sie von Achill, der einen Helm aufs Haupt setzt, beobachtet von Diomedes und Odysseus rechts. - Mit Ausnahme des fehlenden gemalten Rahmens genaue und nur geringfügig kleinere Kopie nach Rubens' Ölskizze in Rotterdam, Museum Boymans-van Beuningen (44 x 61 cm; vgl. Haverkamp Begemann Nr. 3a, sowie J. Held, The Oilsketches of Pieter Paul Rubens. Princeton 1980, Nr. 122). Das Rotterdamer Bild gehört zu einem achtteiligen Achilles-Zyklus , den Rubens zwischen 1630 und 1635 wahrscheinlich für seinen Schwiegervater Daniel Fourment ausführte und der eine Serie von Wandteppichen vorbereitete. Sieben der Skizzen werden im Museum Boymans-van Beuningen bewahrt, eine im Institute of Arts, Detroit (vgl. zusammenfassend Haverkamp Begemann S. 15ff., sowie Held S. 169ff). Die Göttinger Wiederholung des mehrfach kopierten Bildes wurde durch Haverkamp Begemann, der weitere Kopien verzeichnet, ins 18. Jahrhundert datiert. Vgl. auch Nr. 71, von der gleichen Hand und zur gleichen Serie gehörend. -

Fotograf*in: K. A. Haase / Rechtewahrnehmung: Georg-August-Universität Göttingen, Kunstgesch. Seminar und Kunstsammlung der Universität

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Standort
Georg-August-Universität Göttingen / Kunstgesch. Seminar und Kunstsammlung der Universität, Göttingen
Inventarnummer
GG 070
Maße
Höhe: 40,05 cm (ohne Rahmen)
Breite: 54,5 cm
Material/Technik
Kupfer; Ölmalerei

Verwandtes Objekt und Literatur
Literatur in Zusammenhang: Egbert Haverkamp-Begemann, The Achilles Series, Brüssel 1975, Nr. 3a/2 (=Corpus Rubenianum 10).
Literatur in Zusammenhang: Kunstsammlung der Universität Göttingen. Die niederländischen Gemälde, mit einem Verzeichnis der Bilder anderer Schulen. Bearbeitet von Gerd Unverfehrt. Göttingen: Kunstsammlung der Universität 1987, Nr. 72. .
Literatur in Zusammenhang: Wolfgang Stechow, Katalog der Gemäldesammlung der Universität Göttingen. Göttingen 1926, Nr. 151 (Kopie nach Rubens).
Literatur in Zusammenhang: Emil Waldmann, Provisorischer Führer durch die Gemälde-Sammlung der Universität Göttingen. Göttingen 1905, Nr. 33 (Nachahmer des Rubens)
Literatur in Zusammenhang: Kunstsammlung der Universität Göttingen, Katalog der Gemälde (Manuskript, begonnen 1887 durch K. Lange), Nr. 79 (Schule des Rubens).
Literatur in Zusammenhang: Gustav Parthey, Deutscher Bildersaal, Bd. 2, Nr. 49/50 (Art und Schule des Rubens).
Literatur in Zusammenhang: Beschreibung der Gemählde-Sammlung der Universität zu Göttingen. Von Johann Dominicus Fiorillo. Göttingen 1805, S. 34, Nr. 33 (van Dyck oder vielmehr Diepenbeck).
Literatur in Zusammenhang: Verzeichnis einer Gemählde Sammlung von berühmten mehrenteils Niederländischen Meistern, welche dem Königlichen und Chur Braunschweigischen Rath Johann Wilhelm Zschorn in Celle zugehöret (Manuskript, begonnen 1789), Nr. 216 (Peter Paul Rubens).
hat Teil: Heimkehr der Briseis [GG 071]

Klassifikation
painting (Oberbegriffsdatei)
Bezug (was)
Briseis wird zu Achilles zurückgebracht

Ereignis
Entstehung
(wer)
(wann)
1700? - 1800?

Letzte Aktualisierung
24.04.2025, 12:58 MESZ

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Objekttyp

  • Malerei

Beteiligte

Entstanden

  • 1700? - 1800?

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