Bild

Ein Eifelnest

Schon Carl Friedrich Lessing hatte in den 1870er Jahren die rauhe Gebirgslandschaft der Eifel als ein besonderes Motivfeld entdeckt (vgl. Nationalgalerie, Inv.-Nr. A I 214 und A III 844). Fritz von Wille, wie Lessing ›Düsseldorfer‹, folgte der Vorliebe für das in seiner Art ganz eigene Mittelgebirge zwanzig Jahre später. In der Ansicht mit dem programmatischen Titel »Ein Eifelnest« betonte Fritz von Wille die windige Höhe durch den Anstieg des dargestellten Bergzuges nach rechts. Eine dichte Wolkenwand, ein Unwetter nahezu, kommt von links und wälzt sich die Anhöhe hinauf. Das ›Nest‹ besteht aus einem Bergfried, einer stattlichen Kirche und einigen dichtgedrängten Häusern. Aber »entgegen dem Anschein […] haben wir es nicht mit einem weltentlegenen Nest in unwirtlicher Gegend zu tun […]: Es handelt sich um Reifferscheid im Herzen des Naturparks Nordeifel, ein Kleinod inmitten einer alten Kulturlandschaft. Wer würde beim Betrachten des Bildes vermuten, daß es sich bei Reifferscheid um eine ehemalige reichsunmittelbare Herrschaft handelt, die auf dem Regensburger Reichstag Stimmrecht hatte, und daß der aus dem Dorf hervorragende Turm Überbleibsel einer prächtigen Schloßanlage ist« (Bundesminister Klaus Kinkel 1992 bei der Übergabe des Bildes als zeitweise Dauerleihgabe an das Bundesjustizministerium, zit. nach: Eifel-Jahrbuch 1993, Bonn 1993, S. 22). | Angelika Wesenberg

Material/Technik
Öl auf Leinwand
Maße
Höhe x Breite: 98 x 122 cm
Standort
Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin
Inventarnummer
A I 680

Ereignis
Erwerb
(Beschreibung)
1900 Ankauf aus der Großen Berliner Kunstausstellung
Ereignis
Herstellung
(wer)
(wann)
1898

Rechteinformation
Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin
Letzte Aktualisierung
08.08.2023, 11:02 MESZ

Objekttyp


  • Bild

Beteiligte


Entstanden


  • 1898

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