Urkunden
Graf Eberhard der Ältere zu Württemberg schlichtet Streitigkeiten zwischen Erzbischof Johann von Trier einer- und Kurfürst Philipp von der Pfalz andererseits um Öffnung, Schirm und andere Gerechtigkeiten an den Schlössern Winnenburg und Beilstein (Bylstein) mit ihren Zugehörungen folgendermaßen: [1.] Der Pfalzgraf soll auf seine Öffnungsrechte zu Winneburg und dortige Gerechtigkeiten verzichten. Desgleichen soll er von Öffnung und Schirm der armen Leute und Schirmhaber beim Schloss Beilstein sowie seiner dortigen Gerechtigkeiten Abstand nehmen, sodass weder er noch seine Erben mit Winneburg und Beilstein etwas zu tun haben. [2.] Die Untertanen und armen Leute beider Herrschaften sollen von ihren Eiden und Gelübden auf den Pfalzgrafen entbunden sein. [3.] Philipp soll Kuno von Winneburg und Beilstein nicht über das rechtmäßige Maß hinaus schirmen. [4.] Wenn Kuno Forderungen an den Erzbischof von Trier hat, soll er fünf, sieben oder neun Personen aus dem Domkapitel, Grafen, Herren, Ritterschaft und Städten des Hochstifts Trier auswählen, vor denen die Sache entschieden wird. [5.] Der Erzbischof soll bei Forderungen an Kuno den ordentlichen Rechtsgang nehmen. [6.] Der Erzbischof bezahlt dem Pfalzgrafen 3.000 rheinische Gulden allgemeiner Landeswährung. [7.] Kuno erhält das Schloss Beilstein mit Zugehörde, wie er es früher gehabt hat. [8.] Damit sind der Erzbischof, der Pfalzgraf und Kuno miteinander geschlichtet. [9.] Erzbischof Johann, Pfalzgraf Philipp beurkunden ihre Annahme. Die Sache war bereits von Pfalzgraf Johann mit Hilfe der württembergischen Räte Hermann von Sachsenheim, Ritter, und Doktor Johannes Reuchlin geschlichtet worden, wobei für Details das weitere Vorgehen vor Graf Eberhard veranlasst worden war, der dazu einen Tag zu Mainz auf den 25.11. (uff sant katherin dag) angesetzt hat, wo beide Fürsten persönlich erschienen sind.
- Reference number
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Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe, 67 Nr. 829, 319
- Extent
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fol. 416v-418r
- Notes
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Zur Veranlassung siehe GLAK 67 Nr. 829, fol. 411r-412v (Nr. 315). Zur Bezahlung der 3.000 Gulden siehe GLAK 67 Nr. 829, zwischen fol. 411 u. 412 (Nr. 316). Kopfregest: "Gutlicher rachtung entscheit zuschen ertzbischoff Johansen zu Trier eins und pfaltzgraff Philipsen anders teils durch grave Eberharten von Wirtenberg den eltern zu Meyntz beteydingt".
- Further information
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Ausstellungsort: Mainz
Siegler: Kurfürst Philipp von der Pfalz (Sekretsiegel); Erzbischof Johann von Trier; Graf Eberhard der Ältere von Württemberg
- Context
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Kopialbücher >> Weltliche Territorien und Herrschaften >> Kurpfalz >> Einzelne Pfalzgrafen und Kurfürsten >> Philipp >> Entscheide, Anlässe und Verträge I (Kurfürst Philipps von der Pfalz) >> Urkunden
- Holding
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe, 67 Kopialbücher
- Indexentry person
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Pfalz, Philipp, gen. der Aufrichtige; Pfalzgraf bei Rhein, Kurfürst, 1448-1508
Reuchlin, Johannes; Humanist, Hebraist, Jurist, Hochschullehrer, Philosoph, 1455-1522
Sachsenheim, Hermann von; Landhofmeister, -1508
Trier, Johann II., von Baden; Erzbischof, 1434-1503
Winneburg-Beilstein, Kuno III. von; 1450-1524
Württemberg, Eberhard I.; Herzog, 1445-1496
- Indexentry place
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Beilstein COC; Burg [auch: Burg Metternich]
Mainz MZ
Trier TR; Erzstift
Winneburg, Burg bei Cochem COC
- Date of creation
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1488 Dezember 9 (uff zinstag nach unser lieben frauwen dag concepcionis)
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- Rights
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Es gelten die Nutzungsbedingungen des Landesarchivs Baden-Württemberg.
- Last update
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04.04.2025, 8:01 AM CEST
Data provider
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Object type
- Urkunden
Time of origin
- 1488 Dezember 9 (uff zinstag nach unser lieben frauwen dag concepcionis)