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liebster tull, nur keine aufregung...

Transkripiton: 29/301928 liebster tull, nur keine aufregung, es ist ja alles nicht halb so schlimm. ich sollte eben doch nichts nach mittelberg berichten. wenn wenigstens nichts unangenehmes. neuestes: ich hatte [...], staatstheater geschrieben, kritiken und bauhauszeitung gesandt und heute, sonntag, also gestern kam eilbrief des dramaturgen, den ich kenn, ob ich interesse an [...]: prinz louis ferdinand" hätte. ferner erbittet er fotos von bübildern, ich sandte die von grabbe, weimar. hab nichts anderes. schreibt im auf- trag des intendante, der mitten in den weber-proben stecke. probenbeginn von unruhstück 6. febr.- muss sich also rasch ent- scheiden. ich mache natürlich um in frankf. dampf zu machen. das dort wirken wird. auch hier, ob- wol uninteressiert. hier wird kandinsky zu prokofieff dekorati- onen im friedrichtheater machen: "des russischen milieus wegen" (in wahrheit: der intend. kann besser mit dem ehrwürdigen kand. als mit dem durch den fall löffler umstrittenen schl. kommen. ausserdem eine rein gesellschaftliche angelegenheit: intend. und generalmusikdir. wären bei kand. eingeladen. im ernst: ich bin keineswegs unangenehm berührt davon: es zeigt mir nur deutlich, wie und wohin die wege laufen. ich sozusagen (hier in d.) ausser konkurrenz. kaltgestellt. "verl. sie den mut nicht" von wi. ist sicher gut gemeint. in stuttgart brodelt es z.zt. auch. umwandlung kunstgewerbe- schule und akademie. ich soll auch wieder einmal genannt werden. schreibt mir willy sch. also keine angst. (ich hoff übrigens, durch jessner anfang vielleicht mehr zu errreichen als aussieht. suche ihn für meine experimentel- len und demonstrationsvorstellungen zu gewinnen. aber langsam mit der braut. Wenn nicht mit [...]. Der sehr in Frage gestellt wird in Kritik) dann gegen ihn. gestern autofahrt mit frau grop. (er war nicht da) und schepers wiesenburg. sehr schöner tag. vorfrühlung. geld noch keins. hoffentlich stimmts auch mit herrn j. casca soll nicht verzweifeln. wenn er jetzt etwas ran muss und hilft, so heisst das für ihn noch nicht: in stellung gehen. das ballett muss unter allen umständen gemacht werden. ich hoffe ihm alles zurückerstatten zu können. inscenierung bringt mindest 1000.- wenn nicht mehr. die schulden werd ich schon kleinkriegen. er soll sich also dadurch nicht aus dem konzept bringen lassen. das ballett muss aus wirtschaftlichen gründen gemacht werden!!! woran spannts? jetzt nicht etwa abwarten und sagen: frankfurt?? vor herbst ja doch nicht. unabhängig von dem event. schauplatz muss es gemacht werden. das dürfte doch klar sein und das geld dürfte ihm doch fürs nächste reichen.? meyers hatte einen zettel heruntergeschrieben, dass mich bei plöger erkundige. dann abrechnung. dass wieder den ofen heize, weil für mich viel zu teuer. sie darf auch nicht für nov. mehr verlangen! wenn 15.- ausgemacht waren! was könnte ich da fürs haus verlangen! ich wehr mich schon meiner haut und werd deinen rat befolgen. ich sag nichts zu andern, was ich nicht auch ihnen sage. ich muss schluss machen, in eil, herzgrusskuss dein euer Oskar lou hats wol aufgegeben. sperrholz ist mir zu teuer und es handelt sich nicht ausschliessl. um lack! scheper wird mir schon das nötige machen. allgemeinen und besonderen: ruhe bewahren! Bildchen sehr nett.

Sammlung
Archiv Oskar Schlemmer
Inventarnummer
AOS 2015/1619
Material/Technik
Papier; maschinenschriftlich

Ereignis
Herstellung
(wer)
Oskar Schlemmer (04.09.1888 - 13.04.1943)
Tut Schlemmer (12.11.1890 - 25.04.1987)
Provenienz
Abschrift vorhanden; Ordner 1927-1933

Rechteinformation
Staatsgalerie Stuttgart
Letzte Aktualisierung
28.03.2025, 12:10 MEZ

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