Bestand

Mechthilde Fürstin von Urach Gräfin von Württemberg (verh. Fürstin zu Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst) (1912-2001) (Bestand)

Überlieferungsgeschichte
Eingekommen im Jahre 1987 und im Juli 2020
Inhalt und Bewertung
Tochter von Wilhelm (II.) Herzog von Urach (GU 117) und Amalie Herzogin von Urach geb. Herzogin in Bayern (GU 118), geb. 4. Mai 1912 in Stuttgart, seit 12. Mai 1932 vermählt mit Friedrich Karl Fürst zu Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst, lebte auf Domäne Laurach bei Waldenburg, gest. 11. März 2001 in Stuttgart

1. Biografie: Mechthilde Maria Gabriele Florestine Sofie Devota Fürstin von Urach Gräfin von Württemberg, verheiratete Fürstin zu Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst, wurde am 4. Mai 1912 im Palais Urach (Neckarstraße 25/27), dem vormaligen Palais Weimar, in Stuttgart geboren. Sie war das jüngste Kind des Wilhelm (II.) Herzog von Urach Graf von Württemberg (1864-1928) und von dessen Gemahlin Amalie Herzogin von Urach Gräfin von Württemberg (1865-1912), einer geborenen Herzogin in Bayern. Wenige Wochen nach ihrer Geburt verstarb Mechthildes Mutter Amalie Herzogin von Urach Gräfin von Württemberg (geb. Herzogin in Bayern) wahrscheinlich an einer Lungenembolie. Der frühe Tod ihrer Mutter Herzogin Amalie am 26. Mai 1912 überschattete die Kindheit und Jugend der Fürstin Mechthilde. Die Grundschulzeit verbrachte Fürstin Mechthilde wohl in Stuttgart. Von 1920 bis 1927 besuchte sie das Institut der Englischen Fräulein in Nymphenburg. Dort war bereits Mechthildes ältere Schwester Fürstin Margarete 1919 bis 1920 Schülerin. Im Anschluss an ihre Zeit in Nymphenburg war Fürstin Mechthilde Elevin an der St. Mary's Convent School in Hampstead (London). Mit dem Tode ihres Vaters Herzog Wilhelm (II.) im Jahre 1928 wurde Fürstin Mechthilde bereits im Alter von sechzehn Jahren Vollwaise. Ihre Stiefmutter Wiltrud Herzogin von Urach Gräfin von Württemberg (geb. Prinzessin von Bayern) (1884-1975) kümmerte sich in dieser Zeit um die junge Fürstin. Nach den Aufenthalten in den genannten Internaten wohnte Mechthilde zusammen mit ihrer Stiefmutter und ihren Schwestern Carola Hilda und Margarete im Palais Urach (Neckarstraße 68) in Stuttgart. Fürstin Mechthilde vermählte sich bereits zwanzigjährig am 12. Mai 1932 standesamtlich und am 24. Mai 1932 kirchlich auf Schloss Lichtenstein mit Friedrich Karl Fürst zu Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst (1908-1982). Der frühe Tod der Eltern war sicher ein wichtiger Grund für die Heirat der Fürstin in sehr jungen Jahren. Aus der Ehe gingen die Kinder Fürst Friedrich Karl (1933-2017), Prinz Hubertus (geb. 1935), Prinzessin Amelie (1936-1985), vermählt mit Hans Clemens Graf von Matuschka, Prinzessin Therese (geb. 1938), vermählt mit Josef Hubert Graf von Neipperg, und Prinzessin Hilda (geb. 1943), vermählt mit Josef Maria Prinz von Croy, hervor. Nach der Eheschließung wohnte das Fürstenpaar Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst auf Schloss Waldenburg in Hohenlohe. In den letzten Kriegswochen 1945 wurde Schloss Waldenburg beim Einmarsch der Alliierten stark beschädigt. Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte der Wiederaufbau des Schlosses in vereinfachter Form. Fürstin Mechthilde lebte zuletzt auf der im Besitz des Hauses Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst befindlichen Domäne Laurach bei Waldenburg. Fürstin Mechthilde starb am 11. März 2001 in Stuttgart, wenige Wochen vor ihrem 89. Geburtstag.

2. Zum Inhalt des Bestandes: Den Auftakt bilden Persönliche Papiere, Dokumente zur Geburt, Taufe und Firmung der Fürstin Mechthilde (Rubrik 1.1). Die Schulzeit Mechthildes im Institut der Englischen Fräulein in Nymphenburg wird durch Zeugnisse und Rechnungen der Schule dokumentiert (Rubrik 1.2). Mit der Hochzeit der jungen Adligen im Jahre 1932 beschäftigt sich Rubrik 1.3. Den umfangreichsten Teil des Bestandes bilden Briefe an Fürstin Mechthilde (Rubrik 2). Darunter sind v. a. die Briefe von nahen Familienangehörigen an die Fürstin (Rubrik 2.1) zu nennen. Im Einzelnen handelt es sich dabei um Briefe ihrer (Stief-)Großmutter Maria Josepha (Marie José) Herzogin in Bayern (geb. Infantin von Portugal Prinzessin von Braganza), ihres Vaters Herzog Wilhelm (II.) von Urach, ihrer Geschwister und ihres Onkels Karl Fürst von Urach Graf von Württemberg. Die Gegenüberlieferung, also die Briefe Mechthildes an die genannten Verwandten, sind dagegen in den Beständen GU 117 (Wilhelm (II.) Herzog von Urach Graf von Württemberg), GU 120 (Karl Fürst von Urach Graf von Württemberg), GU 123 (Carola Hilda Fürstin von Urach Gräfin von Württemberg) und GU 128 (Margarete Fürstin von Urach Gräfin von Württemberg) vorhanden. In Rubrik 2.2 sind Briefe von bürgerlichen Personen, etwa von ihren Mitschülerinnen im Institut der Englischen Fräulein in Nymphenburg, vereinigt. Aufnahmen von der Hochzeit der Fürstin mit Friedrich Karl Fürst zu Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst (Rubrik 3), ein Inventar zu Schmuck im Besitz Mechthildes und ein Auszug aus dem Testament des Karl Fürst von Urach Graf von Württemberg mit Erwähnung eines Legats an seine Nichte Mechthilde (beide in Rubrik 4), ein Schreiben des Arztes der Englischen Fräulein in Nymphenburg (Rubrik 5) sowie eine Haarlocke der knapp dreijährigen Fürstin (Rubrik 6) runden den Bestand ab. In dem vorliegenden Bestand sind fast ausschließlich Unterlagen aus der Zeit bis zur Vermählung Mechthildes vorhanden. Materialien aus ihrer Zeit als Fürstin zu Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst sind dagegen nicht enthalten. Sie finden sich in deren schriftlichem Nachlass im Hohenlohe-Zentralarchiv in Neuenstein.

3. Zur Ordnung und Verzeichnung des Bestandes: Teile des Bestandes GU 134 gelangten zusammen mit dem Archiv der Herzöge und Fürsten von Urach Grafen von Württemberg im Jahre 1987 als Depositum unter Eigentumsvorbehalt ins Hauptstaatsarchiv. Dort bildet das Archiv im Rahmen der Tektonik (Beständegliederung) die GU-Beständeserie. Bei der Neuordnung des Archivs durch Ltd. Archivdirektor Dr. Wolfgang Schmierer erhielten die Unterlagen zu Mechthilde Fürstin von Urach Gräfin von Württemberg, verheiratete Fürstin zu Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst, die Signatur GU 134. Im Juli 2020 gab S. D. Philipp Fürst von Urach Graf von Württemberg weitere, bisher auf Schloss Lichtenstein verwahrte Schriftstücke aus dem schriftlichen Nachlass der Fürstin Mechthilde an das Hauptstaatsarchiv ab. Diese wurden in den bereits vorhandenen Bestand GU 134 eingeordnet. Außerdem wurden im Zuge der Verzeichnung einzelne Archivalien zu Fürstin Mechthilde, die bisher im Bestand GU 117 (Wilhelm (II.) Herzog von Urach Graf von Württemberg) verwahrt wurden, von dort entnommen und in den Bestand GU 134 umgeordnet. Die Herkunft der Unterlagen wurde jeweils im Bemerkungsfeld oder unter den Vorsignaturen angegeben. Archivalien des Bestandes GU 134, die älter als 100 Jahre sind, dürfen nur mit Genehmigung der Direktorin des Hauptstaatsarchivs Stuttgart eingesehen werden. Die Einsichtnahme in Materialien des Bestandes, die jünger als 100 Jahre sind, kann nur nach vorheriger Genehmigung des Chefs des Hauses Urach erfolgen. Das Repertorium des Bestandes GU 134 wurde im August 2020 fertiggestellt. Der Bestand umfasst 0,1 lfd. Meter mit 37 Nummern. Stuttgart, im August 2020 Eberhard Merk

Bestandssignatur
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, GU 134
Umfang
37 Nummern (0,10 lfd. m)

Kontext
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik) >> Archiv der Herzöge von Urach
Verwandte Bestände und Literatur
Das Haus Württemberg. Ein biographisches Lexikon. A. a. O. S. 395.

Bestandslaufzeit
1912-1949 und o. J.

Weitere Objektseiten
Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
Rechteinformation
Letzte Aktualisierung
20.01.2023, 15:09 MEZ

Datenpartner

Dieses Objekt wird bereitgestellt von:
Landesarchiv Baden-Württemberg. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.

Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • 1912-1949 und o. J.

Ähnliche Objekte (12)