Malerei

Im Atelier. Unvollendet

Ein Mann und eine Frau mustern im Atelier des Künstlers eine kleine, goldgerahmte Arbeit, die ihnen auf der Staffelei zum Ankauf präsentiert wird. Doch während die Dame das Bild aus der Nähe eingehend betrachtet, scheint der in fast provozierend breitbeiniger Lässigkeit dabeistehende ›Kunstkenner‹ unbeeindruckt. Im Hintergrund sind zwei noch ungerahmte Landschaftsbilder zu sehen sowie links ein Schrank, der sich auf historischen Fotos wiederfindet, die Lothar von Seebachs Straßburger Atelier zeigen. 1882 hatte der Künstler am Spitalplatz Nr. 9 Atelierräume im vierten Stock eines Turms der alten Stadtmauer mit Blick über die Altstadt bezogen, in denen er für die nächsten nahezu fünfzig Jahre tätig sein sollte. Die unvollendet gebliebene Arbeit »Im Atelier«, die inhaltlich Ernest Meissonier nahesteht und im satten Kolorit noch den Einfluß des Karlsruher Lehrers Ferdinand Keller verrät, ist nicht ohne Ironie und verrät Seebachs zeitlebens kritisches Verhältnis zur kunstinteressierten Öffentlichkeit. Seit dem Tod des Vaters 1883 unterstützte der Maler die Mutter und jüngeren Brüder finanziell malte zunächst vor allem gutverkäufliche Stilleben und Genremotive, bis er sich unter dem Eindruck des Impressionismus vermehrt der Landschaft zuwandte. | Regina Freyberger

Vorderseite | Fotograf*in: Andres Kilger

Public Domain Mark 1.0

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Material/Technik
Öl auf Holz
Maße
Höhe x Breite: 30 x 24,3 cm
Standort
Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin
Inventarnummer
A II 717

Ereignis
Erwerb
(Beschreibung)
1930 Geschenk von Dr. Fritz Maisenbacher, Heckendorf bei Seefeld in Oberbayern
Ereignis
Herstellung
(wer)
(wann)
1884

Letzte Aktualisierung
08.08.2023, 11:02 MESZ

Objekttyp


  • Malerei

Beteiligte


Entstanden


  • 1884

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