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Effekte gewaltorientierter Computerspiele bei Kindern: Wirkmechanismen, Moderatoren und Entwicklungsfolgen

'Einen großen Teil ihrer Freizeit verbringen Kinder und Jugendliche derzeit mit Computer- und Videospielen. Viele dieser Spiele fordern vom Spieler gewalttätige und gegen virtuelle Personen gerichtete aggressive Aktionen. Im Unterschied zur Fernsehwirkungsforschung gibt es bisher nur wenige empirische Untersuchungen, die sich mit den Auswirkungen des Umgangs mit solchen Spielen beschäftigen. Das Ziel dieser Studie war a) unmittelbare Effekte des Spielens gewalthaltiger Computerspiele experimentell nachzuweisen, b) in einem korrelationsanalytischen Ansatz Kovariationen zwischen Variablen des Umgangs mit gewaltorientierten Computerspielen und dispositionellen Merkmalen aufzuspüren, die als langfristige Entwicklungsfolgen der unmittelbaren Effekte gedeutet werden können, c) Wirkmechanismen aufzudecken, die mögliche Entwicklungsfolgen theoretisch erklären können und d) Variablen zu identifizieren, die die unmittelbaren Effekte moderieren und mögliche Entwicklungsfolgen beeinflussen können. Ausgangspunkt der Analyse war das kognitiv-affektive Motivationsmodell der Aggression von Kornadt (1982a, 1982b), in dem die Aggressionshemmung als integrale Komponente des Aggressionsmotivsystems konzeptualisiert ist. In einem experimentellen Design konnte an 280 Kindern im Alter von 8 bis 14 Jahren unmittelbare Wirkungen des Spielens eines gewaltorientierten Computerspiels auf die emotionale Sensitivität nachgewiesen werden, die jedoch durch das Bindungsmotiv moderiert werden. In einem korrelativen Ansatz konnten vermutete langfristige Auswirkungen des Computerspielverhaltens auf die Entwicklung des Aggressionsmotivs und die dispositionelle Empathie ebenso nachgewiesen werden wie die Moderatorwirkung des Bindungsmotivs und der Eltern-Involviertheit.' (Autorenreferat)

Effekte gewaltorientierter Computerspiele bei Kindern: Wirkmechanismen, Moderatoren und Entwicklungsfolgen

Urheber*in: Trudewind, Clemens; Steckel, Rita

Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International

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Weitere Titel
Effects of violent computer games on children: mechanism, moderators and developmental consequences
ISSN
1437-2940
Umfang
Seite(n): 238-271
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Status: Veröffentlichungsversion; begutachtet (peer reviewed)

Erschienen in
Zeitschrift für Familienforschung, 15(3)

Thema
Psychologie
Publizistische Medien, Journalismus,Verlagswesen
Soziologie, Anthropologie
Jugendsoziologie, Soziologie der Kindheit
Entwicklungspsychologie
interaktive, elektronische Medien
Motivation
Computerspiel
Gewalt
Kind
Aggression
Persönlichkeitsentwicklung
Gewaltbereitschaft
Entwicklungsstörung
Technikfolgen
empirisch
empirisch-quantitativ
Theorieanwendung

Ereignis
Geistige Schöpfung
(wer)
Trudewind, Clemens
Steckel, Rita
Ereignis
Veröffentlichung
(wo)
Deutschland
(wann)
2003

URN
urn:nbn:de:0168-ssoar-282991
Rechteinformation
GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. Bibliothek Köln
Letzte Aktualisierung
21.06.2024, 16:26 MESZ

Datenpartner

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Objekttyp

  • Zeitschriftenartikel

Beteiligte

  • Trudewind, Clemens
  • Steckel, Rita

Entstanden

  • 2003

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