Bestand
Kögel, Rudolf (Dep.) (Bestand)
Findmittel: Datenbank; Findbuch, 1 Bd.
Bestandsbeschreibung: Lebensdaten: 1829 - 1896
Lebenslauf:
Der Pfarrerssohn Johannes Theodor Rudolf Kögel wurde am 18. Februar 1829 in Birnbaum in der Nähe von Poznán (Posen) geboren und studierte in Halle / Saale und Berlin die Fächer Theologie und Philosophie. Zunächst arbeitete er als Religionslehrer in Dresden, dann in Berlin. Nach seiner Promotion ("Augustinus' Lehre von Sünde und Gnade") war er Pfarrer in Nakel bei Bromberg (1854-57), dann bis 1863 Prediger der deutsch-evangelischen Gemiende in Den Haag.
Von dort berief ihn Wilhelm I. als Hof- und Domprediger, auch zum Mitglied des Konsistoriums der Mark Brandenburg und zum vortragenden Rat im Kultusministerium. Im Jahr 1878 wurde er zudem zum Mitglied des altpreußischen Evangelischen Oberkirchenrats ernannt, 1880 Generalsuperintendent der Kurmark sowie Oberhofprediger. 1884 wurde er auch Mitglied des Staatsrats. Er galt als führendes Mitglied der sog. "Hofpredigerpartei", die dank des direkten Zugangs zum preußischen Herrscherhaus die Kirchenpolitik im konservativen Sinn prägen konnte. Er starb am 2. Juli 1896.
Einer ersten Ehe mit der Tochter seines akademischen Lehrers Julius Müller, Marie Müller (1832-1883) entstammten neun Kinder, darunter der Verwaltungsjurist Gottfried Kögel, der eine dreibändige Biografie seines Vaters erarbeitete. Zwei seiner Töchter (Marie und Linda) gaben einen Band mit Texten Kögels heraus, die Malerin Linda Kögel porträtierte ihren Vater zudem.
Bestandsgeschichte:
Der hier vorliegende kleine Nachlass Kögels gelangte im Jahr 1930 durch Bernhardine Kögel, die Ehefrau von Rudolf Kögels Sohn Gottfried als Depositum in das damalige Preußische Geheime Staatsarchiv. Zeitlich umfasst er ausschließlich Kögels Zeit als (Ober-) Hof- und Domprediger. Die Menge an Briefen v.a. Wilhelms I. an ihn zeigt die große persönliche Nähe, die Kögel zum Herrscherhaus hatte.
Im Jahr 2020 wurde dem GStA PK ein in griechischer Sprache verfasstes Neues Testament geschenkt, das wohl in Besitz und Benutzung von Rudolf Kögel war, wie Besitzvermerk und zahlreiche Anmerkungen und Kommentare auf eingebundenen Seiten zeigen.
Literatur von Rudolf Kögel (Auswahl):
- Der erste Brief Petri in zwanzig Predigten ausgelegt. Mainz 1863 (2. Aufl. Bremen 1879)
- Die Seligpreisungen der Bergpredigt in acht Predigten ausgelegt. Berlin 1869
- Wach' auf, du Stadt Jerusalem! Zeitpredigten und Reden. Bremen 1882
- Vaterländische und kirchliche Gedenktage. Reden und Ansprachen. Bremen 1892
- Rudolf Kögel. Sein Dichten und Singen. Hrsg. von den Töchter Marie Blech, geb. Kögel und Linda Kögel. Halle / Saale 1925
Literatur über Rudolf Kögel (Auswahl):
- Gottfried Kögel, Rudolf Kögel. Sein Werden und Wirken. 3 Bde. Berlin 1899-1904
- Hans Brandenburg, Rudolf Kögel. Ein Pietist als Oberhofprediger. Lahr-Dinglingen 1959
- Günter Wolf, Rudolf Kögels Kirchenpolitik und sein Einfluss auf den Kulturkampf. Diss. Bonn 1968
Formalangaben:
Umfang (in laufenden Metern): 0,1 lfm
Gesamtlaufzeit des Bestandes: 1840 - 1896
Lagerungsort: Westhafenmagazin
Die Akten sind auf gelben Leihscheinen wie folgt zu bestellen:
VI. HA, Nl Kögel, Nr.
Zitierweise:
GStA PK, VI. HA Familienarchive und Nachlässe, Nl Rudolf Kögel, Nr.
Berlin, 6. November 2020
Dr. Schnelling-Reinicke, AD'in
Zitierweise: GStA PK, VI. HA, Nl Kögel, R.
- Bestandssignatur
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Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, VI. HA, Nl Kögel, R.
- Umfang
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Umfang: 0,1 lfm (7 VE); 0,1 lfm (7 VE)
- Sprache der Unterlagen
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deutsch
- Kontext
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Tektonik >> NICHTSTAATLICHE PROVENIENZEN >> Firmen, Familien und Personen >> Personen >> Kirchen- und Schulbeamte bzw. -bediente >> Geistliche (auch Hofprediger)
- Bestandslaufzeit
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Laufzeit: 1872 - 1896
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
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28.03.2023, 08:52 MESZ
Datenpartner
Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- Laufzeit: 1872 - 1896