Bestand

Oberlandesgericht / Appellationsgericht Hamm (Bestand)

Justizverwaltung; Prozesse; Lehnsregistratur; Grundakten adliger Güter.

Bestandsgeschichte: 1820 Verlegung des 1814 in Emmerich eingerichteten, 1815 nach Kleve überführten Oberlandesgerichts für die ehemaligen preußischen Provinzen Kleve und Mark nach Hamm. Zuständigkeit für die ehemaligen Territorien Grafschaft Mark, Herzogtum Kleve (rechtsrheinisch), Reichsstadt Dortmund und Grafschaft Limburg. 2. Instanz für die Land- und Stadtgerichte, 1849-1878 Appellationsgericht für die Kreisgerichte des Bezirks.

Form und Inhalt: Oberlandesgericht / Appellationsgericht Hamm

Behördengeschichte
Zur Organisation des Justizwesens in den wiederbesetzten Provinzen waren durch Kabinettsverfügung vom 20. November 1814 drei vorläufige Oberlandesgerichtskommissionen in Emmerich, Münster und Minden angeordnet worden. Die Verordnung wegen verbesserter Einrichtung der Provinzialbehörden vom 30. April 1815 schuf an Stelle der bisherigen Oberlandesgerichtskommissionen die Oberlandesgerichte Emmerich, Münster, Hamm, Paderborn und Arnsberg (dieses noch unter seiner alten Bezeichnung "Hofgericht").

Ende November 1815 trat an die Stelle des Oberlandesgerichtes Emmerich, das für die rechtsrheinischen, ehemals preußischen Landesteile und die Gebiete der ehemaligen Reichsstifter und -abteien Elten, Essen und Werden zuständig war, das Oberlandesgericht Kleve, das aber bereits am 1. Januar 1820 mit dem Oberlandesgericht Hamm vereinigt wurde. Das Oberlandesgericht Hamm umfasste somit den alten märkischen Anteil des Regierungsbezirks Arnsberg einschließlich Dortmund und den rechtsrheinischen, bis 1807 preußischen Teil des Regierungsbezirks Düsseldorf, mit Ausnahme von Duisburg.

Mit Verordnung vom 2. Januar 1849 wurde das Oberlandesgericht Hamm in "Appellationsgericht" umbenannt, jedoch unter Beibehaltung seiner bisherigen sachlichen und räumlichen Zuständigkeit. In Verfolg der Neuorganisation der preußischen Justizverwaltung wurde bei Erlass des Gerichtsverfassungsgesetzes vom Jahre 1877, das u.a. fortan für jede Provinz nur ein oberes Gericht vorsah, das Appellationsgericht Hamm am 4.3.1878 zum Oberlandesgericht der Provinz Westfalen erklärt. Der zum bisherigen Appellationsgericht Hamm gehörige Teil der Rheinprovinz verblieb bei dem neuen Oberlandesgericht.

Bestandsgeschichte
Der Bestand Oberlandesgericht faßt also zusammen:
1. Die Akten des alten Oberlandesgerichts Hamm 1815-1849 einschließlich des ihm einverleibten Oberlandesgerichts Kleve bzw. der Oberlandesgerichts-Komission Emmerich;
2. Die Akten des Appelationsgerichtshofes Hamm 1849-1878

Die Ablieferung der Akten an das Staatsarchiv erfolgte mit den Zugängen 4/02, 25/05, 15/09, 13/12, 3/16, 20/27, 7/33, 13/35, 15/37, 18/42, wozu noch eine kleinere ältere Abgabe vor 1900 tritt.

Bei der Neuverzeichnung wurde die frühere Aufstellung nach Zugängen zu Gunsten des alten Registraturplanes aufgegeben. Ferner wurden die nach Auflösung der übrigen westfälischen Obergerichte übernommenen Akten ausgeschieden. Desgleichen blieben die Personalakten einstweilen unberücksichtigt. Die Akten des alten Oberlandes- bzw. Appellationsgerichts wurden in folgende Abschnitte unterteilt:
I. Präsidialregistratur
II. Generalregistratur
III. Hypothekenregistratur
IV. Lehenregistratur
V. Prozeßregistratur

Die Akten ab 1879 finden sich im Bestand Q 101/Oberlandesgericht Hamm.

Die Testamente sind dem Bestand Q 002t/Oberlandesgericht / Appellationsgericht Hamm, Testamente zugeordnet.

Bestandssignatur
Q 002
Umfang
318 Akten.
Sprache der Unterlagen
German

Kontext
Landesarchiv NRW Abteilung Westfalen (Archivtektonik) >> 3. Behörden und Einrichtungen des Staates und der Selbstverwaltung nach 1816 >> 3.7. Justizverwaltung (Q) >> 3.7.1. Oberlandesgerichte / Appellationsgerichte (bis 1879) >> Oberlandesgericht / Appellationsgericht Hamm

Bestandslaufzeit
1743-1915

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Letzte Aktualisierung
23.06.2025, 08:11 MESZ

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Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • 1743-1915

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