Bestand

Etappen-Inspektion 19 (Bestand)

Formationsgeschichte: Nach der Kriegsetappenordnung vom 12.03.1914 diente die Etappe der Heeresversorgung durch Zuführung von Streitkräften und Heeresbedürfnissen, durch Ausnutzung der Hilfsmittel und Vorräte des Kriegsschauplatzes und durch Übernahme von allem, was das Feldheer in seiner Verwendungsfähigkeit behindern könnte. An der Spitze der Etappenorganisation stand der Generalquartiermeister im Großen Hauptquartier. Er legte den jeweiligen Umfang von Operations- und Etappengebiet sowie die Trennungslinie der Etappengebiete der einzelnen Armeen fest. Das Gebiet einer Armee gliederte sich in das Operations- und Etappengebiet. Die Etappe grenzte rückwärts wiederum an die Heimat bzw. an ein unter deutscher Verwaltung stehendes Generalgouvernement an. Zu jeder Armee gehörte eine Etappen-Inspektion; zu selbständigen Korps bzw. Heeresabteilungen ein Etappen-Kommando. Die Etappen-Inspektion 19 gehörte bis zum 4. Februar 1918 zum Bereich der Armeeabteilung A (vormals Falkenhausen). Bis zu diesem Zeitpunkt führte sie auch den Namen Etappen-Inspektion der Armeeabteilung A. Infolge der im Jahre 1918 neu vorgenommenen Abgrenzung der Etappenbezirke und der Armeegrenzen wurde die Etappen-Inspektion A der 19. Armee zugeteilt. Ab diesem Zeitpunkt bekam sie die Bezeichnung Etappen-Inspektion 19. Für die Armeeabteilung A wurde aus dem Personal des Etappen-Kommandos 16 und der Etappen-Inspektion Süd die Etappen-Inspektion 16 gebildet. Einen besonderen Stellenwert nimmt in diesem Bestand die umfangreiche Überlieferung des Etappenarztes mit der ärztlichen Versorgung und dem Lazarettwesen in der Etappe ein.

Bestandsgeschichte: Nach Kriegsende verblieben die Akten des Stabes der Etappen-Inspektion 19 beim Generalkommando des XIV. Armeekorps. Ab Januar 1920 wurde mit der Einrichtung eines Korpsarchivs begonnen. Im Herbst 1920 zog das Korpsarchiv in die Infanteriekaserne Heilbronn um. Ab Januar 1921 trat das Korpsarchiv unter der Bezeichnung Aktenverwaltung XIV in den Geschäftsbereich des Reichsministeriums des Innern, bevor es am 1. April 1921 als Archivzweigstelle Heilbronn dem Reichsarchiv in Potsdam eingegliedert wurde. Infolge der Vereinigung der Reichsarchivzweigstellen Heilbronn und Stuttgart gelangten die Bestände im Jahr 1924 nach Stuttgart. Die Württembergische Archivdirektion, die nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs die Verwaltung der Bestände des Heeresarchivs Stuttgart übernahm, gab in den Jahren 1947 bis 1949 die Überlieferung des XIV. Armeekorps an das Generallandesarchiv Karlsruhe ab. Eine sehr ausführliche Bestandsgeschichte ist im Vorwort des Stellvertretenden Generalkommandos des XIV. Armeekorps (Bestand 456 F 8) enthalten. Der Bestand umfasst 363 Faszikel mit einem Umfang von 7,50 laufenden Metern.

Literaturhinweise: Die Badener im Weltkrieg 1914/18, bearbeitet von Wilhelm Müller-Loebnitz, Karlsruhe 1935. Deutsche Militärgeschichte in sechs Bänden 1648-1939, hrsg. vom Militärgeschichtlichen Forschungsamt Freiburg, München 1983. Fenske, Hans: Die Verwaltung im Ersten Weltkrieg, in: Deutsche Verwaltungsgeschichte, Bd. 3, Stuttgart 1984, S. 866-908. Fischer, Joachim: Zehn Jahre Militärarchiv des Hauptstaatsarchivs Stuttgart, in: Zeitschrift für Württembergische Landesgeschichte 37 (1978), S. 362-368. Jäger, Harald: Das militärische Archivgut in der Bundesrepublik für die Zeit von 1871 bis 1919, in: Militärgeschichtliche Mitteilungen 1968/2, S. 135-138. Übersicht über die Bestände des Hauptstaatsarchivs Stuttgart, bearbeitet von Joachim Fischer (Veröffentlichung der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg, Bd. 31), Stuttgart 1983.

Reference number of holding
Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe, 456 F 147
Extent
363 Akten

Context
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe (Archivtektonik) >> Neuere Bestände (vornehmlich ab ca. 1800) >> Krieg >> XIV. (Badisches) Armeekorps >> Etappen-Formationen

Date of creation of holding
1914-1921

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Last update
03.04.2025, 11:03 AM CEST

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Object type

  • Bestand

Time of origin

  • 1914-1921

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