Bestand

Etappen-Inspektion 28 (Bestand)

Formationsgeschichte: Nach der Kriegsetappenordnung vom 12.03.1914 diente die Etappe der Heeresversorgung durch Zuführung von Streitkräften und Heeresbedürfnissen, durch Ausnutzung der Hilfsmittel und Vorräte des Kriegsschauplatzes und durch Übernahme von allem, was das Feldheer in seiner Verwendungsfähigkeit behindern könnte. An der Spitze der Etappenorganisation stand der Generalquartiermeister im Großen Hauptquartier. Er legte den jeweiligen Umfang von Operations- und Etappengebiet sowie die Trennungslinie der Etappengebiete der einzelnen Armeen fest. Das Gebiet einer Armee gliederte sich in das Operations- und Etappengebiet. Die Etappe grenzte rückwärts wiederum an die Heimat bzw. an ein unter deutscher Verwaltung stehendes Generalgouvernement an. Zu jeder Armee gehörte eine Etappen-Inspektion; zu selbständigen Korps bzw. Heeresabteilungen ein Etappen-Kommando. Die Etappen-Inspektion Nr. 28 gehörte zum Bereich der Armeeabteilung B (vormals Gaede). Da die Armeeabteilung B zuerst ohne Etappenbehörde aufgestellt worden war, oblag dem Oberquartiermeister die Heeresversorgung, dem die dazu erforderlichen Etappenformationen sukzessive zur Verfügung gestellt wurden. Die Ende 1916 durchgeführte Verstärkung der Armeeabteilung B mit kämpfenden Truppen bedingte dann allerdings die Aufstellung einer etatmäßigen Etappenverwaltung. Aus diesem Grund wurde am 9. Februar 1917 in Colmar das Etappen-Kommando 28 aufgestellt. Ab Oktober 1918 nannte sich die Formation Etappen-Inspektion 28 bzw. Etappen-Inspektion der Armee-Abteilung B. Einen besonderen Stellenwert nimmt in diesem Bestand die umfangreiche Überlieferung des Etappenarztes mit der ärztlichen Versorgung und dem Lazarettwesen in der Etappe ein.

Bestandsgeschichte: Nach Kriegsende verblieben die Akten des Stabes der Etappen-Inspektion 28 beim Generalkommando des XIV. Armeekorps. Ab Januar 1920 wurde mit der Einrichtung eines Korpsarchivs begonnen. Im Herbst 1920 zog das Korpsarchiv in die Infanteriekaserne Heilbronn um. Ab Januar 1921 trat das Korpsarchiv unter der Bezeichnung Aktenverwaltung XIV in den Geschäftsbereich des Reichsministeriums des Innern, bevor es am 1. April 1921 als Archivzweigstelle Heilbronn dem Reichsarchiv in Potsdam eingegliedert wurde. Infolge der Vereinigung der Reichsarchivzweigstellen Heilbronn und Stuttgart gelangten die Bestände im Jahr 1924 nach Stuttgart. Die Württembergische Archivdirektion, die nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs die Verwaltung der Bestände des Heeresarchivs Stuttgart übernahm, gab in den Jahren 1947 bis 1949 die Überlieferung des XIV. Armeekorps an das Generallandesarchiv Karlsruhe ab. Eine sehr ausführliche Bestandsgeschichte ist im Vorwort des Stellvertretenden Generalkommandos des XIV. Armeekorps (Bestand 456 F 8) enthalten. Der Bestand umfasst 279 Faszikel mit einem Umfang von 6,5 laufenden Metern.

Literaturhinweise: Die Badener im Weltkrieg 1914/18, bearbeitet von Wilhelm Müller-Loebnitz, Karlsruhe 1935. Deutsche Militärgeschichte in sechs Bänden 1648-1939, hrsg. vom Militärgeschichtlichen Forschungsamt Freiburg, München 1983. Fenske, Hans: Die Verwaltung im Ersten Weltkrieg, in: Deutsche Verwaltungsgeschichte, Bd. 3, Stuttgart 1984, S. 866-908. Fischer, Joachim: Zehn Jahre Militärarchiv des Hauptstaatsarchivs Stuttgart, in: Zeitschrift für Württembergische Landesgeschichte 37 (1978), S. 362-368. Jäger, Harald: Das militärische Archivgut in der Bundesrepublik für die Zeit von 1871 bis 1919, in: Militärgeschichtliche Mitteilungen 1968/2, S. 135-138. Übersicht über die Bestände des Hauptstaatsarchivs Stuttgart, bearbeitet von Joachim Fischer (Veröffentlichung der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg, Bd. 31), Stuttgart 1983.

Bestandssignatur
Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe, 456 F 148
Umfang
279 Akten

Kontext
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe (Archivtektonik) >> Neuere Bestände (vornehmlich ab ca. 1800) >> Krieg >> XIV. (Badisches) Armeekorps >> Etappen-Formationen

Bestandslaufzeit
1914-1920

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Letzte Aktualisierung
03.04.2025, 11:03 MESZ

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Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • 1914-1920

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