Plastik

Gedenkkopf

Die wenigen erhaltenen Gedenkköpfe aus Udo, die wahrscheinlich aus dem 16. und 17. Jahrhundert stammen, zeigen gegenüber den Gedenkköpfen aus Benin einen eigenständigen Stil.Die Verwendung von Messing und die Halsketten aus Korallenperlen verweisen auf den hohen Rang der Dargestellten. Udo, eine Stadt etwa 65 km von Benin-City entfernt, wurde nach der mündlichen Überlieferung von König Ozolua am Ende des 15. Jahrhunderts erobert und blieb von Benin abhängig. Ozolua setzte zunächst einen seiner Söhne als Herrscher in Udo ein. Als Esigie, ebenfalls ein Sohn Ozoluas, zu dessen Nachfolger gekrönt wurde, kam es zwischen den Brüdern zu Auseinandersetzungen um die Thronfolge. Esigie ließ in einer Militäraktion Udo zerstören und verfügte, dass in Zukunft kein Mitglied der königlichen Familie in Udo herrschen sollte, sondern nur ein Würdenträger, der vom König von Benin abhängig war.

Material/Technik
Messing
Maße
ca. 22,00 x 15,00 x 17,00 cm
4,4 kg
Standort
Ethnologisches Museum, Staatliche Museen zu Berlin
Inventarnummer
III C 12508
Sammlung
Afrika

Klassifikation
Menschlicher Kopf (Plastik) (EM Sachbegriff)
plastic arts (EM Sachbegriff)

Ereignis
Herstellung
(wo)
Nigeria, Benin, Udo
(wann)
16. Jh.-17. Jh.
Ereignis
Erwerb
(Beschreibung)
Möglicherweise 16. - 17. Jh., im Udo-Königreich in Auftrag gegeben; vermutlich von den Obas von Benin durch Eroberung oder als Tribut aus dem Udo-Königreich während oder nach der Herrschaft von Oba Esigie (ca. 1504 - 1550) erworben; vermutlich im Zusammenhang mit der britischen Eroberung Benins, 1897, geplündert; nach der Eroberung des Königreichs Benin in unbekanntem Besitz; vom Museum für Völkerkunde Berlin von J.C. Stevens (Stevens' Auction Rooms Ltd., London) erworben, 1899. 10

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Projekt
Rechteinformation
Ethnologisches Museum, Staatliche Museen zu Berlin
Letzte Aktualisierung
03.04.2023, 14:20 MESZ

Objekttyp


  • Plastik

Entstanden


  • 16. Jh.-17. Jh.

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