Text | Theaterzettel

Hänsel und Gretel

Hänsel und Gretel

Digitalisierung: DE-2208 - Thüringisches Hauptstaatsarchiv

Namensnennung - Nicht kommerziell - Keine Bearbeitungen 4.0 International

Umfang
82
Anmerkungen
2. TZ enthält Hinweis zu Besetzungsänderung: "Theater=Nachricht. / Da Frl. de Ahna erkrankt ist, hat Frl. Schubert, / um die Vorstellung zu ermöglichen, die Partie des Hänsel / schnell übernommen und bittet um Nachsicht. / Weimar, den 23. Dezember 1893. / Großherzogliche Generalintendanz / des Hof-Theaters und der Hof-Kapelle." (ThHStAW, 2103, Bl.83)
NZfM 90 (Nr. 7, 14.2.1894), S. 77f.: „Das Großherzogliche Hoftheater brachte in dieser Saison drei Novitäten, die hier zugleich ihre erste Aufführung erlebten, R. Metzdorff’s HAGBART UND SIGNE, Meyer=Olbersleben’s KLARA DETTIN und E. Humperdinck’s HÄNSEL UND GRETEL. Drei deutsche Opern in drei verschiedenen Stylarten! Das Textbuch bezeichnet das Werk des hannoverschen Componisten als ein Musikdrama. Demnach ist Metzdorff zum Kämpfer für die Theorie Wagner’s in ihrer äußersten Consequenz geworden. Meyer=Olbersleben nennt sein Werk eine Oper schlechthin und sie selbst steht auch ihrer Form nach auf dem Standpuncte der alten Oper, der ausgebildeten Euryanthen=Conception. E. Humperdinck tauft seine Arbeit, ohne damit den Character derselben erkennen zu lassen, in bescheidener Weise ein „Märchenspiel“ und doch hat er in ihr nichts geringeres bezweckt, als seinen Märchenstoff mit einem Geiste zu umfassen, der sich mit dem in der Meistersinger=Partitur lebenden und webenden in Parallele stellen läßt. [...] Metzdorff’s HAGBART UND SIGNE ist demnach ein Epigonenwerk, aber eines in des Wortes bester Bedeutung. Metzdorff steht in den besten Jahren seiner Schaffenskraft, die deutsche Kunst wird mit diesem und seinen nächsten Werken zu rechnen haben“. NZfM 90 (Nr. 22/23, 30.5.1894), S. 251: Zu HÄNSEL UND GRETEL: „E. HUMPERDINCK’S HÄNSEL UND GRETEL ist sicher unter den drei Schöpfungen, um die es sich in diesen Berichten handelt, die interessanteste und eigenartigste. Sicher wird es auf die Entwicklungsgeschichte der Oper nicht ohne Einfluß sein. Die deutschen Bühnen erobert es sich schon jetzt. In Weimar, das es zuerst brachte, München und Karlsruhe erhält es sich dauernd auf dem Repertoire. [...] Ein solcher Erfolg ist noch keime Componisten der nachwagnerischen Zeit beschieden gewesen. [...] Hier geht zum ersten Male der ganze Gefühls= und Gedankeninhalt eines Märchens ohne irgend welchen Rest in der musikdramatischen Gestalt, die es erhalten hat, auf.“ Weimarische Zeitung Nr. 306, 31. Dezember 1893, S. 1: Max Hasse geht zunächst auf das Werk ein. Da die geplanten Aufführungen in München und Karlsruhe nicht stattfanden, sei Weimar die erste Spielstätte gewesen, an der das Stück zur Aufführung gelangte. Hasse betont unter anderem die Nähe des Werks zu Wagner und dessen überragenden Stellenwert. Der „Abendsegen“ sei ein „Tongemälde größten musikalisch=dramatischen Stiles. [....] Die Instrumentation steht ganz auf der Höhe moderner Technik“. Zur Aufführung selbst heißt es u.a.: „Die Titelrollen [...] waren hier in sehr guten Händen. Frl. Schubert stellte ihrem musikalischen Können insofern ein glänzendes Zeugniß aus, als sie noch in der letzten Woche die Partie für eine Kollegin übernahm. [...] Herr WIEDEY gab den Besenbinder sehr gut. Die Leistungen Frl. TIBELLI’S (Mutter), Frl. FINCKS (Hexe) und Frl. SCHUBERTS (Sandmännchen) standen hinter denen der Vorgenannten zurück, namentlich schien sich die erstgenannte Künstlerin nicht die geringste Mühe zu geben, deutlich zu artikulieren. Die Aufführung wurde von Herrn STRAUß vortrefflich geleitet, die dankenswerthen Aufgaben, die das Textbuch der Szenerie stellt, wurden von Herrn Prof. BRAND ganz im Sinne des Märchenspiels gelöst, wie die Erscheinung der symmetrischen Blumenlaube, die der entzauberten Knabenschaar, echt märchenhaft, ebenso die mannichfachen Beleuchtungseffekte.“
Standort
Landesarchiv Thüringen – Hauptstaatsarchiv Weimar#Generalintendanz des Deutschen Nationaltheaters und der Staatskapelle Weimar

Urheber
Beteiligte Personen und Organisationen
Strauss, Richard
Brandt, Fritz
Humperdinck, Engelbert
Erschienen
1893-12-23

Weitere Objektseiten
URN
urn:nbn:de:urmel-a5382da7-6387-4a2c-a8e0-f47435e640888-00038283-11
Letzte Aktualisierung
21.04.2023, 10:52 MESZ

Objekttyp


  • Theaterzettel ; Text

Beteiligte


Entstanden


  • 1893-12-23

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