Forschungsbericht | Research report

Das Gewaltschutzgesetz aus der Perspektive verschiedener Professionen: Ergebnisse einer Expertenbefragung

Die Schaffung eines eigenständigen zivilgerichtlichen Gesetzeswerks zum Schutze der von Gewalthandlungen Betroffenen umfasst die Einführung des Gewaltschutzgesetzes (GewSchG) sowie die Novellierung des Par 1361b BGB (Zuweisung der Ehewohnung bei Getrenntleben) und die Anpassung des Par 14 LPartG. Mit der Konzeption der Gesetze zur Verbesserung des zivilgerichtlichen Schutzes bei Gewalttaten und Nachstellungen sowie zur Erleichterung der Überlassung der Ehewohnung bei Trennung sind verschiedene Intentionen verbunden. Die Gesetzesinitiative hat als zentrales Ziel, sowohl dem/den einzelnen Bürger(innen) als auch der Rechtspraxis mehr Rechtssicherheit zu verleihen und den Rechtsschutz einschließlich des Verfahrensrechts opfergerechter zu gestalten. Zusätzlich ist mit der Verbesserung des zivilgerichtrechtlichen Schutzes vor Gewalthandlungen die Hoffnung verbunden, einen Beitrag zur Entstehung eines gesellschaftlichen Klimas zu leisten, 'in dem Gewalt in jedweder Form, insbesondere die gegen Frauen und Kinder, geächtet ist' (BT-Drs. 14/5429). Die Evaluationsstudie von 2003 untersucht nun die entsprechenden Neuregelungen mittels einer standardisierten Befragung von Experten, die zu verschiedenen Phasen und bezüglich unterschiedlicher Aspekte der Gewaltbearbeitung eingeschaltet werden. Dazu gehören (1) Richterinnen und Richter, (2) Anwältinnen und Anwälte, (3) Gerichtsvollzieherinnen und Gerichtsvollzieher, (4) Rechtspflegerinnen und Rechtspfleger, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (5) der Polizei, (6) der Jugendämter, (7) von verschiedenen Beratungsstellen sowie die (8) Mitarbeiterinnen von Frauenhäusern. Die Themen umfassen (1) die Einarbeitung in die Rechtsmaterie, (2) Belange und Erfahrungen mit Migranten, (3) Kooperationen der einzelnen befragten Gruppen miteinander sowie (4) die Erfahrung mit der neuen Gesetzgebung, also die Einschätzung und Bewertung der neuen Rechtslage. Den Ausführungen vorangestellt sind die Ergebnisse einer bereits 2002/03 durchgeführten Aktenanalyse von Gerichtsakten in sechs Bundesländern, die Aufschluss über die Umsetzung der Neuregelungen in Verfahrensabläufe, also über die konkrete Rechtsanwendung und -interpretation, gibt. (ICG2)

Das Gewaltschutzgesetz aus der Perspektive verschiedener Professionen: Ergebnisse einer Expertenbefragung

Urheber*in: Limmer, Ruth; Oberndorfer, Rotraut

Rechte vorbehalten - Freier Zugang

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Weitere Titel
The Violence Protection Act from the perspective of different professions: results of an expert survey
Umfang
Seite(n): 211
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Status: Veröffentlichungsversion

Erschienen in
ifb-Materialien (5-2005)

Thema
Recht
Sozialwissenschaften, Soziologie
Soziale Probleme und Sozialdienste
Justiz
Recht
Frauen- und Geschlechterforschung
soziale Probleme
Bundesrepublik Deutschland
Gerichtsvollzieher
Gesetzesnovellierung
Gesetzgebung
Frau
Rechtsschutz
Rechtspfleger
Polizei
Gesetz
Rechtsanwendung
Zivilgericht
Ehe
Rechtsanwalt
Richter
Urteil
Gewalt
Frauenhaus
Zivilrecht
Rechtslage
Jugendamt
Gewaltverbot
empirisch
empirisch-quantitativ
anwendungsorientiert
Evaluation

Ereignis
Geistige Schöpfung
(wer)
Limmer, Ruth
Oberndorfer, Rotraut
Ereignis
Herstellung
(wer)
Rupp, Marina
Ereignis
Veröffentlichung
(wer)
Staatsinstitut für Familienforschung an der Universität Bamberg (ifb)
(wo)
Deutschland, Bamberg
(wann)
2005

URN
urn:nbn:de:0168-ssoar-117357
Rechteinformation
GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. Bibliothek Köln
Letzte Aktualisierung
21.06.2024, 16:26 MESZ

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Objekttyp

  • Forschungsbericht

Beteiligte

  • Limmer, Ruth
  • Oberndorfer, Rotraut
  • Rupp, Marina
  • Staatsinstitut für Familienforschung an der Universität Bamberg (ifb)

Entstanden

  • 2005

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