Bestand

Oberkreisdirektor Kochs (Bestand)

Zwei Jahrzehnte, von 1954 bis zur Kreisneugliederung am 1. Januar 1975, war Heinrich Kochs Oberkreisdirektor des Kreises Coesfeld. Er hat den Wiederaufbau des Kreises nach dem Zweiten Weltkrieg maßgeblich mitgestaltet. Seine Verdienste würdigte der Bundespräsident 1973 mit der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes I. Klasse als Anerkennung für besondere Leistungen, vor allem im schulischen und kulturellen Bereich. Als Sohn eines preußischen Oberförsters wurde er am 18. Juli 1911 in Wünnenberg (Kreis Büren) geboren. Nach dem Abitur und rechtswissenschaftlichem Studium an den Universitäten Königsberg und Münster begann er seine berufliche Laufbahn 1936 als preußischer Regierungsreferendar in Münster. Nach dem zweiten Staatsexamen wurde er als Regierungsassessor an das Landratsamt Labiau in Ostpreußen versetzt. Er war Weltkriegsteilnehmer 1939-45 und wurde nach weiteren Berufsstationen Beigeordneter und Kämmerer der Stadt Münster. Der Kreistag wählte ihn 1954 für 12 Jahre zum Oberkreisdirektor des Kreises Coesfeld, seine Wiederwahl erfolgte 1965. In seiner Amtszeit betrieb er eine aktive Strukturpolitik; so war er Motor für die Gründung der „Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH für den Kreis Coesfeld“ im September 1967. Neben umfangreichen Maßnahmen im Schul- und im Straßenbau, war ihm auch die zeitgemäße Entwicklung der Kreisverwaltung ein besonderes Anliegen. In seiner Amtszeit entstanden 1965 der Neubau des „Hauses der Sozialverwaltung“ (heute Kreishaus III) wie auch der Neubau des „Technischen Hauses“ (heute Kreishaus I), dessen Erweiterungen erst nach der Kommunalen Neugliederung in die Realisierung gingen. Heinrich Kochs förderte zudem insbesondere die Kultur, Denkmal- und Heimatpflege. Hier ist er auch als Verfasser regionalgeschichtlicher Publikationen hervorgetreten und begründete die Schriftenreihe: „Beiträge zur Landes- und Volkskunde des Kreises Coesfeld“. Ferner setzte er sich maßgeblich für den Erhalt, die Restaurierung und den Ausbau der Kolvenburg in Billerbeck zum Kulturzentrum des Kreises Coesfeld ein. Darüber hinaus initiierte er den Ausbau der Kreisbücherei in Coesfeld. Der letzte Oberkreisdirektor des Altkreises Coesfeld starb am 19.5.2012 in Münster. Der Bestand ist nach den Bestimmungen des Archivgesetzes NRW im Kreisarchiv nutzbar. Der Bestand ist folgendermaßen zu zitieren: KA Coe, Bestand 47 Nr. ... Literatur: Kreis Coesfeld, Der Landrat (Hg.): Landräte und Oberkreisdirektoren 1804-2008 der Kreise Coesfeld und Lüdinghausen. Kreis Coesfeld 2007, S. 47f.

Vorwort: Zwei Jahrzehnte, von 1954 bis zur Kreisneugliederung am 1. Januar 1975, war Heinrich Kochs Oberkreisdirektor des Kreises Coesfeld. Er hat den Wiederaufbau des Kreises nach dem Zweiten Weltkrieg maßgeblich mitgestaltet. Seine Verdienste würdigte der Bundespräsident 1973 mit der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes I. Klasse als Anerkennung für besondere Leistungen, vor allem im schulischen und kulturellen Bereich.
Als Sohn eines preußischen Oberförsters wurde er am 18. Juli 1911 in Wünnenberg (Kreis Büren) geboren. Nach dem Abitur und rechtswissenschaftlichem Studium an den Universitäten Königsberg und Münster begann er seine berufliche Laufbahn 1936 als preußischer Regierungsreferendar in Münster. Nach dem zweiten Staatsexamen wurde er als Regierungsassessor an das Landratsamt Labiau in Ostpreußen versetzt. Er war Weltkriegsteilnehmer 1939-45 und wurde nach weiteren Berufsstationen Beigeordneter und Kämmerer der Stadt Münster. Der Kreistag wählte ihn 1954 für 12 Jahre zum Oberkreisdirektor des Kreises Coesfeld, seine Wiederwahl erfolgte 1965.
In seiner Amtszeit betrieb er eine aktive Strukturpolitik; so war er Motor für die Gründung der „Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH für den Kreis Coesfeld“ im September 1967. Neben umfangreichen Baumaßnahmen im Schulbereich – hier ist insbesondere der Neubau der berufsbildenden Schulen in Coesfeld (heute Oswald-von-Nell-Breuning- und Pictorius-Berufskolleg) zu nennen – und im Straßenbau, war ihm auch die zeitgemäße Entwicklung der Kreisverwaltung ein besonderes Anliegen. In seiner Amtszeit entstanden 1965 der Neubau des „Hauses der Sozialverwaltung“ (heute Gesundheitsamt) wie auch der Neubau des heutigen Kreishauses I (technischer Flügel), dessen Erweiterungen erst nach der Kommunalen Neugliederung in die Realisierung gingen. Heinrich Kochs förderte zudem insbesondere die Kultur und Denkmalpflege. Die Heimatpflege im Kreis Coesfeld war ihm ein besonderes Anliegen. Hier ist er auch als Verfasser regionalgeschichtlicher Publikationen hervorgetreten und begründete die Schriftenreihe: „Beiträge zur Landes- und Volkskunde des Kreises Coesfeld“. Ferner setzte er sich maßgeblich für den Erhalt, die Restaurierung und den Ausbau der Kolvenburg in Billerbeck zum Kulturzentrum des Kreises Coesfeld ein. Darüber hinaus initiierte er den Ausbau der Kreisbücherei in Coesfeld, um die Versorgung der Bevölkerung mit Literatur zu fördern.
Der letzte Oberkreisdirektor des Altkreises Coesfeld starb am 19.5.2012 in Münster.

Der Bestand ist nach den Bestimmungen des Archivgesetzes NRW im Kreisarchiv nutzbar.

Der Bestand ist folgendermaßen zu zitieren: KA COE, Bestand 47 Nr. ...

Literatur: Kreis Coesfeld, Der Landrat (Hg.): Landräte und Oberkreisdirektoren 1804-2008 der Kreise Coesfeld und Lüdinghausen. Kreis Coesfeld 2007, S. 47f.

Bestandssignatur
KA Coe, B 47

Kontext
Kreisarchiv Coesfeld (Archivtektonik) >> Amtliches Archivgut >> Kreis Coesfeld

Bestandslaufzeit
1956 - 2002

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Letzte Aktualisierung
23.06.2025, 08:11 MESZ

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Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • 1956 - 2002

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