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Arbeitskräfte aus Mittel- und Osteuropa: bisher keine starke Zuwanderung - und auch keine Belastungen für den Arbeitsmarkt zu erwarten

Die Erweiterung der EU im Jahr 2004 hat sich auch auf dem deutschen Arbeitsmarkt bemerkbar gemacht. Vor allem wurde von Arbeitsmigranten die Möglichkeit genutzt, eine selbständige Beschäftigung aufzunehmen. Trotz Hindernissen bei der Zuwanderung und der Gewährung von Arbeitsgenehmigungen hat auch die abhängige Beschäftigung von Personen aus den Beitrittsländern zugelegt. Insgesamt war aber das Wachstum bei der Zahl der Erwerbstätigen mit schätzungsweise 100 000 bis 150 000 nicht groß. Offenbar hat die Attraktivität Deutschlands für Arbeitsmigranten aus den EU-8-Staaten nachgelassen. Das zeigt sich an einer seit 2006 verringerten Zuwanderung und an einer schrumpfenden Zahl von Arbeitsgenehmigungen. Zwar sind nicht wenige Zuwanderer bereit, trotz abgeschlossener Berufsausbildung nur einfache Jobs auszuüben, es deutet sich aber an, dass die Ansprüche an eine Beschäftigung gestiegen sind. In die entstehenden Lücken stoßen offenbar Arbeitskräfte aus Bulgarien und Rumänien. Die Konsequenzen der Öffnung des deutschen Arbeitsmarktes sind derzeit nicht abzuschätzen. Für einen massenhaften Zustrom aus den EU-8-Staaten gibt es kaum Indizien. Nach den bisherigen Erfahrungen dürfte es Migranten künftig vor allem in die wirtschaftlich starken Regionen ziehen, weil dort der Arbeitsmarkt besonders aufnahmefähig ist und relativ hohe Einkommen erzielt werden können.

Sprache
Deutsch

Erschienen in
Journal: DIW Wochenbericht ; ISSN: 1860-8787 ; Volume: 78 ; Year: 2011 ; Issue: 18 ; Pages: 2-17 ; Berlin: Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW)

Klassifikation
Wirtschaft
International Migration
Geographic Labor Mobility; Immigrant Workers
Thema
Migration
EU Enlargement
Arbeitsmigranten
Internationale Migration
Arbeitsmigranten
Arbeitsmarkt
Deutschland
EU-Mitgliedschaft

Ereignis
Geistige Schöpfung
(wer)
Brenke, Karl
Ereignis
Veröffentlichung
(wer)
Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW)
(wo)
Berlin
(wann)
2011

Handle
Letzte Aktualisierung
10.03.2025, 11:42 MEZ

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Objekttyp

  • Artikel

Beteiligte

  • Brenke, Karl
  • Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW)

Entstanden

  • 2011

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