Urkunden
Hans Vock aus Brettach, aus schuldhafter Ursache zu Neuenstadt gef., jedoch auf Fürbitte seiner Freunde und Gönner von Junker Christof von Habsperg, Amtmann zu Neuenstadt, wieder freigelassen, schwört U. und gelobt, aller Irrung und Zwietracht mit Wilhelm Lieb, Keller zu Neuenstadt, die in der Zeit des Bauernkrieges gewährt hatte, ganz zu entsagen. Bürgen (um 100 fl): Contz Vock, Hans Muller und Wendel Vock, alle sesshaft zu Brettach.
- Archivaliensignatur
-
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, A 44 U 3354
- Sonstige Erschließungsangaben
-
Schaden: S. Deckel abgeg.
Siegler: Junker Erberhard von Gemmingen zu Bürg
Überlieferungsart: Ausfertigung
Vermerke: 1 Pap. S.
- Kontext
-
Urfehden >> 6. Band 6: Amt / Vogtei Nagold bis Nürtingen >> 6.5 Neuenstadt, Amt >> 6.5.2 Brettach
- Bestand
-
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, A 44 Urfehden
Indexbegriff Person
Habsperg, Christoph von; Amtmann, ca. 16. Jh.
Lieb, Wilhelm, Amtmann zu Neuenstadt am Kocher
Vock, Hans, Brettach
Lieb, Wilhelm, Amtmann zu Neuenstadt am Kocher
Vock, Hans, Brettach
Indexbegriff Ort
Brettach : Langenbrettach HN
Laufzeit
1526 Januar 27 (Sa nach Pauli Conversio)
- Weitere Objektseiten
- Digitalisat im Angebot des Archivs
- Rechteinformation
-
Es gelten die Nutzungsbedingungen des Landesarchivs Baden-Württemberg.
- Letzte Aktualisierung
-
20.01.2023, 16:52 MEZ
Objekttyp
- Urkunden
Entstanden
- 1526 Januar 27 (Sa nach Pauli Conversio)
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![Clemens Vock aus Brettach, wegen strafbarer Handlungen zu Neuenstadt gef., jedoch auf Fürbitte seiner Brüder, Schwäger, Freunde und Gönner von Junker Peter von Ernnberg, Amtmann zu Neunstadt, wieder freigelassen, schwört U. und verspricht eidlich, sich künftig gegen jedermann wohl zu verhalten und der Herrschaft Nutzen zu fördern und Schaden zu wenden. Bürgen: Jörg Reyneck, sesshaft zu Beuttingen [Langenbeutlingen Kr. Öhringen], Schwager, Wendel und Hans Vock, sesshaft zu Brettach, Brüder.](https://iiif.deutsche-digitale-bibliothek.de/image/2/d39ce536-dc65-43e7-8848-8c83eff36bd3/full/!306,450/0/default.jpg)
Clemens Vock aus Brettach, wegen strafbarer Handlungen zu Neuenstadt gef., jedoch auf Fürbitte seiner Brüder, Schwäger, Freunde und Gönner von Junker Peter von Ernnberg, Amtmann zu Neunstadt, wieder freigelassen, schwört U. und verspricht eidlich, sich künftig gegen jedermann wohl zu verhalten und der Herrschaft Nutzen zu fördern und Schaden zu wenden. Bürgen: Jörg Reyneck, sesshaft zu Beuttingen [Langenbeutlingen Kr. Öhringen], Schwager, Wendel und Hans Vock, sesshaft zu Brettach, Brüder.
Hans Krautthen aus Brettach, aus schuldhafter Ursache zu Neuenstadt gef., jedoch auf Fürbitte seiner Freunde und Gönner von Junker Christof von Habsperg, Amtmann zu Neuenstadt, wieder freigelassen, schwört U., in der er auch u.a. gelobt, rechtliche Forderungen gegenüber Personen, welche in seinen Fall verwickelt sind, nur vor den geistlichen oder weltlichen Gerichten, wo diese sesshaft sind oder wohin er durch den Landesherrn bzw. seine Amtleute hinbeschieden würde, zu verfolgen, sodann seines Landesherrn Nutzen und Frommen zu "werben" und Schaden zu wenden. Bürgen (um 100 fl): Contz Weber, Jakob Gilg, Wendel Clein, Lorenz Zimerman, Wendel Schmit und Wolf Winter, alle sesshaft zu Brettach.
Endres Kulwein, aus Brettach, wegen Bruchs einer früheren Verschreibung zu Neuenstadt gef., jedoch auf Fürbitten seiner Hausfrau und Freunde von Wilhelm Lieb, derz. Amtmann zu Neuenstadt, freigelassen, schwört U. und verspricht eidlich, künftig geistliche und weltliche, das Fürstentum Württemberg betreffende Angelegenheiten nicht mehr vor das Landgericht Würzburg zu ziehen, sondern Forderungen an ksl. Maj. Als württembergischen Landesherrn und an württembergische Untertanen nur bei inländischen Gerichten, in welchen diese gesessen sind, anzubringen. Bürgen (um 50 fl): Wendel Vock, Hans Eyrman, Philipp Moll undHans Moll, alle sesshaft zu Brettach.
Jakob Rappold, wohnhaft zu Brettach, einige Tage zu Neuenstadt gef., weil er sich gegen den Schultheißen und etliche des Gerichts zu Brettach ungebührlich benahm, indem er sie im Hause des Schultheißen ohne irgendwelche Ursache "überlief" und mit allerlei Schmähreden und Gebärden "antastete", und dadurch den Landfrieden verletzte, jedoch auf Fürbitten seiner Freunde und Gönner von Junker Wilhelm von Wittstatt, genannt Hagenbach, Amtmann zu Neuenstadt, unter der Bedingung freigelassen, seine Gefängnisatzung zu bezahlen, gelobt an Eidesstatt U. und verspricht, sich künftig gegen Schultheiß und Gericht gehorsam zu verhalten und alle freventlichen Handlungen in Wort und Tat zu unterlassen.
Wolf Kulwein aus Brettach, zu Neuenstadt gef., weil er unlängst in den Wirtshäusern zu Brettach zotige Reden geführt und sich dabei schamlos betragen hatte, jedoch in Ansehung seiner Jugend und Torheit, sowie auf Fürbitten freigelassen, schwört U. und gelobt eidlich, seine Wohnsitz zu Brettach und im ganzen Amt Neuenstadt aufzugeben und bei seinem Ein- und Auswandel - der ihm verstattet wird - nie über Nacht darin zu bleiben und sich künftig überhaupt friedlich und anständig zu verhalten. Kulwein war bereits im vergangene Jahr wegen Unzucht ins Gefängnis gekommen, wurde aber damals auf Wohlverhalten und Besserung seines Lebenswandels wieder freigelassen.
Joachim Rörich aus Brettach, zu Neuenstadt gef., weil er neben andern Leichtfertigkeiten vor kurzem in Brettach in bezechtem Zustand mit Fluchen, Schreien und Toben seine Umgebung sehr belästigt hatte, jedoch auf Fürbitte seiner künftigen Ehefrau und Freundschaft auf Besserung begnadigt und freigelassen, schwört U. und verspricht eidlich, seine Gefängnisatzung zu zahlen, seine Verlobte, wie sich gebührt, zu heiraten, seine Habe in Brettach zu verkaufen und außerhalb des Orts sich häuslich niederzulassen und in Frieden und Eintracht zu leben.
Wolf Kulwein, sesshaft zu Brettach, wegen ungebührlicher Reden in Neuenstadt gefangenges., jedoch auf Fürbitte freigelassen, schwört U.
Dorothea Müller, Ehefrau des Klaus Müller zu Brettach, zu Neuenstadt gef., weil sie ihrem Ehemann in unchristlicher Weise mit einem Brotmesser erhebliche Körperverletzungen beigebracht hatte, jedoch auf Fürbitten ihrer Freunde und Gönner von Junker Wilhelm von Wittstat, genannt Hagenbach, Oberamtmann zu Neuenstadt, freigelassen unter der Bedingung, Arztlohn und -zehrung für ihren Ehemann, sodann ihre Atzung im Gefängnis zu bezahlen, schwört U. und verspricht eidlich, sich zu verhalten, wie es einer frommen Ehefrau geziemt, wegen der Ehescheidung vor dem Eherichter zu Stuttgart ohne Widerrede zu erscheinen, sobald sie dorthin vertagt wird, sich auch des sonstigen Rechtsaustrags zu gewärtigen und bis zum Rechtsentscheid aller Verfügung über ihr Hab und Gut zu enthalten. Bürgen (um 100 fl): Wendel Vock, Klaus Rappolt, Peter Rorich, Peter Schwenck, Peter Kulwein, Hans Moll, Stefan Hutter, alle Einwohner zu Brettach und Peter Klingmann, B. zu Neuenstadt.
Oswald Vock, wohnhaft zu Brettach, einige Zeit zu Neuenstadt gef., weil er durch sein unordentliches Haushalten und tägliches Zehren in solche Schulden geriet, dass er seine Gläubiger mit seinem ganzen Vermögen nicht einmal zur Hälfte hätte befriedigen könne, und weil er außerdem ungebührliche Drohreden führte, jedoch auf Fürbitten seiner Ehefrau und Freundschaft freigelassen, schwört U. und gelobt eidlich, mit Weib und Kindern das Amt Neuenstadt zu verlassen und außerhalb Unterschlupf zu suchen (sich zu "unterschlaiffen").
Oswald Vock, wohnhaft zu Brettach, wegen seiner beträchtlichen, sein Vermögen weit überschreitenden und ehrbare Leute schädigenden Schulden einige Zeit zu Neuenstadt gef., jedoch auf Fürbitten seiner Ehefrau und Freundschaft wieder freigelassen, gelobt an Eidesstatt U. und verspricht, seine Atzung zu bezahlen, künftig redlich zu arbeiten, um seine Gläubiger zufrieden stellen und Weib und Kinder ordentlich zu ernähren zu können.
Loy Schmidt, wohnhaft zu Brettach, wegen unnützer, seiner Familie schädlicher Verkäufe, täglichen Weinzechens, fahrlässiger Versäumnis seines Handwerks und Vernachlässigung von Weib und Kindern einige Tage zu Neuenstadt gef., jedoch auf Fürbitten seiner Freunde und Gönner von Junker Wilhelm von Wittstatt, gen. Hagenbach, Amtmann zu Neuenstadt, wieder freigelassen, gelobt an Eidesstatt U. und verspricht gleicherweise, seine Gefängnisatzung zu bezahlen, künftig unnütze Verkäufe, auch das Weintrinken zu unterlassen, mit Ausnahme an Feiertagen, wo ihm allein eine Zeche bei Tag zum Wohl seiner Gesundheit mit Zustimmung der Amtleute verstattet sein soll, wochentags seinem Handwerk fleißig nachzugehen, den Verkauf an seinen Schwager Hans Maurer, Nonnen-Schultheiß zu Kochesteinfeld, mit geeigneten Mitteln rückgängig zu machen, damit Weib und Kindern zu ihrem Unterhalt ein Weingarten noch verbleibe.
![Peter Fritz d.J. aus Stain [abgeg. Ort auf Gem. Schöntal Kr. Künzelsau], zu Neuenstadt gef., weil er bei einer Zeche zu Brettach im Amt Neuenstadt trotz vorheriger Verwarnung den Jakob Sewtter mit einem Brotmesser schwer verletzt und auch andere strafbare Handlungen begangen hatte, jedoch auf Fürbitten, auch im Hinblick auf die von seinem Vater und Bruder erlittene Strafe und Gefängnisstrafe von Junker Wilhelm von Neydeck [Oberamtmann zu Neuenstadt] wieder freigelassen, schwört U. und gelobt eidlich, das Amt Neuenstadt unverzüglich zu verlassen und es nie wieder zu betreten. Bürgen (um 50 fl): Peter Fritz aus Stain, sein Vater, und Bernhard Fritz aus Brettach, sein Bruder.](https://iiif.deutsche-digitale-bibliothek.de/image/2/f2eaa669-910b-48ae-baf6-e2ce969d2ccf/full/!306,450/0/default.jpg)
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Clemens Vock aus Brettach, wegen strafbarer Handlungen zu Neuenstadt gef., jedoch auf Fürbitte seiner Brüder, Schwäger, Freunde und Gönner von Junker Peter von Ernnberg, Amtmann zu Neunstadt, wieder freigelassen, schwört U. und verspricht eidlich, sich künftig gegen jedermann wohl zu verhalten und der Herrschaft Nutzen zu fördern und Schaden zu wenden. Bürgen: Jörg Reyneck, sesshaft zu Beuttingen [Langenbeutlingen Kr. Öhringen], Schwager, Wendel und Hans Vock, sesshaft zu Brettach, Brüder.
Hans Krautthen aus Brettach, aus schuldhafter Ursache zu Neuenstadt gef., jedoch auf Fürbitte seiner Freunde und Gönner von Junker Christof von Habsperg, Amtmann zu Neuenstadt, wieder freigelassen, schwört U., in der er auch u.a. gelobt, rechtliche Forderungen gegenüber Personen, welche in seinen Fall verwickelt sind, nur vor den geistlichen oder weltlichen Gerichten, wo diese sesshaft sind oder wohin er durch den Landesherrn bzw. seine Amtleute hinbeschieden würde, zu verfolgen, sodann seines Landesherrn Nutzen und Frommen zu "werben" und Schaden zu wenden. Bürgen (um 100 fl): Contz Weber, Jakob Gilg, Wendel Clein, Lorenz Zimerman, Wendel Schmit und Wolf Winter, alle sesshaft zu Brettach.
Endres Kulwein, aus Brettach, wegen Bruchs einer früheren Verschreibung zu Neuenstadt gef., jedoch auf Fürbitten seiner Hausfrau und Freunde von Wilhelm Lieb, derz. Amtmann zu Neuenstadt, freigelassen, schwört U. und verspricht eidlich, künftig geistliche und weltliche, das Fürstentum Württemberg betreffende Angelegenheiten nicht mehr vor das Landgericht Würzburg zu ziehen, sondern Forderungen an ksl. Maj. Als württembergischen Landesherrn und an württembergische Untertanen nur bei inländischen Gerichten, in welchen diese gesessen sind, anzubringen. Bürgen (um 50 fl): Wendel Vock, Hans Eyrman, Philipp Moll undHans Moll, alle sesshaft zu Brettach.
Jakob Rappold, wohnhaft zu Brettach, einige Tage zu Neuenstadt gef., weil er sich gegen den Schultheißen und etliche des Gerichts zu Brettach ungebührlich benahm, indem er sie im Hause des Schultheißen ohne irgendwelche Ursache "überlief" und mit allerlei Schmähreden und Gebärden "antastete", und dadurch den Landfrieden verletzte, jedoch auf Fürbitten seiner Freunde und Gönner von Junker Wilhelm von Wittstatt, genannt Hagenbach, Amtmann zu Neuenstadt, unter der Bedingung freigelassen, seine Gefängnisatzung zu bezahlen, gelobt an Eidesstatt U. und verspricht, sich künftig gegen Schultheiß und Gericht gehorsam zu verhalten und alle freventlichen Handlungen in Wort und Tat zu unterlassen.
Wolf Kulwein aus Brettach, zu Neuenstadt gef., weil er unlängst in den Wirtshäusern zu Brettach zotige Reden geführt und sich dabei schamlos betragen hatte, jedoch in Ansehung seiner Jugend und Torheit, sowie auf Fürbitten freigelassen, schwört U. und gelobt eidlich, seine Wohnsitz zu Brettach und im ganzen Amt Neuenstadt aufzugeben und bei seinem Ein- und Auswandel - der ihm verstattet wird - nie über Nacht darin zu bleiben und sich künftig überhaupt friedlich und anständig zu verhalten. Kulwein war bereits im vergangene Jahr wegen Unzucht ins Gefängnis gekommen, wurde aber damals auf Wohlverhalten und Besserung seines Lebenswandels wieder freigelassen.
Joachim Rörich aus Brettach, zu Neuenstadt gef., weil er neben andern Leichtfertigkeiten vor kurzem in Brettach in bezechtem Zustand mit Fluchen, Schreien und Toben seine Umgebung sehr belästigt hatte, jedoch auf Fürbitte seiner künftigen Ehefrau und Freundschaft auf Besserung begnadigt und freigelassen, schwört U. und verspricht eidlich, seine Gefängnisatzung zu zahlen, seine Verlobte, wie sich gebührt, zu heiraten, seine Habe in Brettach zu verkaufen und außerhalb des Orts sich häuslich niederzulassen und in Frieden und Eintracht zu leben.
Wolf Kulwein, sesshaft zu Brettach, wegen ungebührlicher Reden in Neuenstadt gefangenges., jedoch auf Fürbitte freigelassen, schwört U.
Dorothea Müller, Ehefrau des Klaus Müller zu Brettach, zu Neuenstadt gef., weil sie ihrem Ehemann in unchristlicher Weise mit einem Brotmesser erhebliche Körperverletzungen beigebracht hatte, jedoch auf Fürbitten ihrer Freunde und Gönner von Junker Wilhelm von Wittstat, genannt Hagenbach, Oberamtmann zu Neuenstadt, freigelassen unter der Bedingung, Arztlohn und -zehrung für ihren Ehemann, sodann ihre Atzung im Gefängnis zu bezahlen, schwört U. und verspricht eidlich, sich zu verhalten, wie es einer frommen Ehefrau geziemt, wegen der Ehescheidung vor dem Eherichter zu Stuttgart ohne Widerrede zu erscheinen, sobald sie dorthin vertagt wird, sich auch des sonstigen Rechtsaustrags zu gewärtigen und bis zum Rechtsentscheid aller Verfügung über ihr Hab und Gut zu enthalten. Bürgen (um 100 fl): Wendel Vock, Klaus Rappolt, Peter Rorich, Peter Schwenck, Peter Kulwein, Hans Moll, Stefan Hutter, alle Einwohner zu Brettach und Peter Klingmann, B. zu Neuenstadt.
Oswald Vock, wohnhaft zu Brettach, einige Zeit zu Neuenstadt gef., weil er durch sein unordentliches Haushalten und tägliches Zehren in solche Schulden geriet, dass er seine Gläubiger mit seinem ganzen Vermögen nicht einmal zur Hälfte hätte befriedigen könne, und weil er außerdem ungebührliche Drohreden führte, jedoch auf Fürbitten seiner Ehefrau und Freundschaft freigelassen, schwört U. und gelobt eidlich, mit Weib und Kindern das Amt Neuenstadt zu verlassen und außerhalb Unterschlupf zu suchen (sich zu "unterschlaiffen").
Oswald Vock, wohnhaft zu Brettach, wegen seiner beträchtlichen, sein Vermögen weit überschreitenden und ehrbare Leute schädigenden Schulden einige Zeit zu Neuenstadt gef., jedoch auf Fürbitten seiner Ehefrau und Freundschaft wieder freigelassen, gelobt an Eidesstatt U. und verspricht, seine Atzung zu bezahlen, künftig redlich zu arbeiten, um seine Gläubiger zufrieden stellen und Weib und Kinder ordentlich zu ernähren zu können.
Loy Schmidt, wohnhaft zu Brettach, wegen unnützer, seiner Familie schädlicher Verkäufe, täglichen Weinzechens, fahrlässiger Versäumnis seines Handwerks und Vernachlässigung von Weib und Kindern einige Tage zu Neuenstadt gef., jedoch auf Fürbitten seiner Freunde und Gönner von Junker Wilhelm von Wittstatt, gen. Hagenbach, Amtmann zu Neuenstadt, wieder freigelassen, gelobt an Eidesstatt U. und verspricht gleicherweise, seine Gefängnisatzung zu bezahlen, künftig unnütze Verkäufe, auch das Weintrinken zu unterlassen, mit Ausnahme an Feiertagen, wo ihm allein eine Zeche bei Tag zum Wohl seiner Gesundheit mit Zustimmung der Amtleute verstattet sein soll, wochentags seinem Handwerk fleißig nachzugehen, den Verkauf an seinen Schwager Hans Maurer, Nonnen-Schultheiß zu Kochesteinfeld, mit geeigneten Mitteln rückgängig zu machen, damit Weib und Kindern zu ihrem Unterhalt ein Weingarten noch verbleibe.
Peter Fritz d.J. aus Stain [abgeg. Ort auf Gem. Schöntal Kr. Künzelsau], zu Neuenstadt gef., weil er bei einer Zeche zu Brettach im Amt Neuenstadt trotz vorheriger Verwarnung den Jakob Sewtter mit einem Brotmesser schwer verletzt und auch andere strafbare Handlungen begangen hatte, jedoch auf Fürbitten, auch im Hinblick auf die von seinem Vater und Bruder erlittene Strafe und Gefängnisstrafe von Junker Wilhelm von Neydeck [Oberamtmann zu Neuenstadt] wieder freigelassen, schwört U. und gelobt eidlich, das Amt Neuenstadt unverzüglich zu verlassen und es nie wieder zu betreten. Bürgen (um 50 fl): Peter Fritz aus Stain, sein Vater, und Bernhard Fritz aus Brettach, sein Bruder.
Clemens Vock aus Brettach, wegen strafbarer Handlungen zu Neuenstadt gef., jedoch auf Fürbitte seiner Brüder, Schwäger, Freunde und Gönner von Junker Peter von Ernnberg, Amtmann zu Neunstadt, wieder freigelassen, schwört U. und verspricht eidlich, sich künftig gegen jedermann wohl zu verhalten und der Herrschaft Nutzen zu fördern und Schaden zu wenden. Bürgen: Jörg Reyneck, sesshaft zu Beuttingen [Langenbeutlingen Kr. Öhringen], Schwager, Wendel und Hans Vock, sesshaft zu Brettach, Brüder.
Hans Krautthen aus Brettach, aus schuldhafter Ursache zu Neuenstadt gef., jedoch auf Fürbitte seiner Freunde und Gönner von Junker Christof von Habsperg, Amtmann zu Neuenstadt, wieder freigelassen, schwört U., in der er auch u.a. gelobt, rechtliche Forderungen gegenüber Personen, welche in seinen Fall verwickelt sind, nur vor den geistlichen oder weltlichen Gerichten, wo diese sesshaft sind oder wohin er durch den Landesherrn bzw. seine Amtleute hinbeschieden würde, zu verfolgen, sodann seines Landesherrn Nutzen und Frommen zu "werben" und Schaden zu wenden. Bürgen (um 100 fl): Contz Weber, Jakob Gilg, Wendel Clein, Lorenz Zimerman, Wendel Schmit und Wolf Winter, alle sesshaft zu Brettach.
Endres Kulwein, aus Brettach, wegen Bruchs einer früheren Verschreibung zu Neuenstadt gef., jedoch auf Fürbitten seiner Hausfrau und Freunde von Wilhelm Lieb, derz. Amtmann zu Neuenstadt, freigelassen, schwört U. und verspricht eidlich, künftig geistliche und weltliche, das Fürstentum Württemberg betreffende Angelegenheiten nicht mehr vor das Landgericht Würzburg zu ziehen, sondern Forderungen an ksl. Maj. Als württembergischen Landesherrn und an württembergische Untertanen nur bei inländischen Gerichten, in welchen diese gesessen sind, anzubringen. Bürgen (um 50 fl): Wendel Vock, Hans Eyrman, Philipp Moll undHans Moll, alle sesshaft zu Brettach.
Jakob Rappold, wohnhaft zu Brettach, einige Tage zu Neuenstadt gef., weil er sich gegen den Schultheißen und etliche des Gerichts zu Brettach ungebührlich benahm, indem er sie im Hause des Schultheißen ohne irgendwelche Ursache "überlief" und mit allerlei Schmähreden und Gebärden "antastete", und dadurch den Landfrieden verletzte, jedoch auf Fürbitten seiner Freunde und Gönner von Junker Wilhelm von Wittstatt, genannt Hagenbach, Amtmann zu Neuenstadt, unter der Bedingung freigelassen, seine Gefängnisatzung zu bezahlen, gelobt an Eidesstatt U. und verspricht, sich künftig gegen Schultheiß und Gericht gehorsam zu verhalten und alle freventlichen Handlungen in Wort und Tat zu unterlassen.
Wolf Kulwein aus Brettach, zu Neuenstadt gef., weil er unlängst in den Wirtshäusern zu Brettach zotige Reden geführt und sich dabei schamlos betragen hatte, jedoch in Ansehung seiner Jugend und Torheit, sowie auf Fürbitten freigelassen, schwört U. und gelobt eidlich, seine Wohnsitz zu Brettach und im ganzen Amt Neuenstadt aufzugeben und bei seinem Ein- und Auswandel - der ihm verstattet wird - nie über Nacht darin zu bleiben und sich künftig überhaupt friedlich und anständig zu verhalten. Kulwein war bereits im vergangene Jahr wegen Unzucht ins Gefängnis gekommen, wurde aber damals auf Wohlverhalten und Besserung seines Lebenswandels wieder freigelassen.
Joachim Rörich aus Brettach, zu Neuenstadt gef., weil er neben andern Leichtfertigkeiten vor kurzem in Brettach in bezechtem Zustand mit Fluchen, Schreien und Toben seine Umgebung sehr belästigt hatte, jedoch auf Fürbitte seiner künftigen Ehefrau und Freundschaft auf Besserung begnadigt und freigelassen, schwört U. und verspricht eidlich, seine Gefängnisatzung zu zahlen, seine Verlobte, wie sich gebührt, zu heiraten, seine Habe in Brettach zu verkaufen und außerhalb des Orts sich häuslich niederzulassen und in Frieden und Eintracht zu leben.
Wolf Kulwein, sesshaft zu Brettach, wegen ungebührlicher Reden in Neuenstadt gefangenges., jedoch auf Fürbitte freigelassen, schwört U.
Dorothea Müller, Ehefrau des Klaus Müller zu Brettach, zu Neuenstadt gef., weil sie ihrem Ehemann in unchristlicher Weise mit einem Brotmesser erhebliche Körperverletzungen beigebracht hatte, jedoch auf Fürbitten ihrer Freunde und Gönner von Junker Wilhelm von Wittstat, genannt Hagenbach, Oberamtmann zu Neuenstadt, freigelassen unter der Bedingung, Arztlohn und -zehrung für ihren Ehemann, sodann ihre Atzung im Gefängnis zu bezahlen, schwört U. und verspricht eidlich, sich zu verhalten, wie es einer frommen Ehefrau geziemt, wegen der Ehescheidung vor dem Eherichter zu Stuttgart ohne Widerrede zu erscheinen, sobald sie dorthin vertagt wird, sich auch des sonstigen Rechtsaustrags zu gewärtigen und bis zum Rechtsentscheid aller Verfügung über ihr Hab und Gut zu enthalten. Bürgen (um 100 fl): Wendel Vock, Klaus Rappolt, Peter Rorich, Peter Schwenck, Peter Kulwein, Hans Moll, Stefan Hutter, alle Einwohner zu Brettach und Peter Klingmann, B. zu Neuenstadt.
Oswald Vock, wohnhaft zu Brettach, einige Zeit zu Neuenstadt gef., weil er durch sein unordentliches Haushalten und tägliches Zehren in solche Schulden geriet, dass er seine Gläubiger mit seinem ganzen Vermögen nicht einmal zur Hälfte hätte befriedigen könne, und weil er außerdem ungebührliche Drohreden führte, jedoch auf Fürbitten seiner Ehefrau und Freundschaft freigelassen, schwört U. und gelobt eidlich, mit Weib und Kindern das Amt Neuenstadt zu verlassen und außerhalb Unterschlupf zu suchen (sich zu "unterschlaiffen").
Oswald Vock, wohnhaft zu Brettach, wegen seiner beträchtlichen, sein Vermögen weit überschreitenden und ehrbare Leute schädigenden Schulden einige Zeit zu Neuenstadt gef., jedoch auf Fürbitten seiner Ehefrau und Freundschaft wieder freigelassen, gelobt an Eidesstatt U. und verspricht, seine Atzung zu bezahlen, künftig redlich zu arbeiten, um seine Gläubiger zufrieden stellen und Weib und Kinder ordentlich zu ernähren zu können.
Loy Schmidt, wohnhaft zu Brettach, wegen unnützer, seiner Familie schädlicher Verkäufe, täglichen Weinzechens, fahrlässiger Versäumnis seines Handwerks und Vernachlässigung von Weib und Kindern einige Tage zu Neuenstadt gef., jedoch auf Fürbitten seiner Freunde und Gönner von Junker Wilhelm von Wittstatt, gen. Hagenbach, Amtmann zu Neuenstadt, wieder freigelassen, gelobt an Eidesstatt U. und verspricht gleicherweise, seine Gefängnisatzung zu bezahlen, künftig unnütze Verkäufe, auch das Weintrinken zu unterlassen, mit Ausnahme an Feiertagen, wo ihm allein eine Zeche bei Tag zum Wohl seiner Gesundheit mit Zustimmung der Amtleute verstattet sein soll, wochentags seinem Handwerk fleißig nachzugehen, den Verkauf an seinen Schwager Hans Maurer, Nonnen-Schultheiß zu Kochesteinfeld, mit geeigneten Mitteln rückgängig zu machen, damit Weib und Kindern zu ihrem Unterhalt ein Weingarten noch verbleibe.