Malerei
Porträt des Malers Hans Christoph
Hans Christoph (1901–1992) war zur Zeit der Entstehung des Porträts von Otto Dix beeinflusst, dem Freund und Weggefährten Cassels. Eine weitere Verbindung zwischen Maler und Modell war die Vorliebe für Emil Nolde, der ihrer beider Werke seit Beginn der 1920er-Jahre geprägt hatte. Dieser Einfluss tritt im vorliegenden Bild zurück, allenfalls der pastose Farbauftrag und der energische Duktus lassen noch eine gewisse Nähe zu Nolde erkennen. Die Beschränkung auf wenige, kontrastarme Töne ist ein wiederkehrendes Moment in den Gemälden und Aquarellen Cassels. Trotz der reduzierten Farbigkeit wirkt das Bild dank versiert gehandhabter Pinselführung differenziert und lebendig. Christoph wird hier nicht explizit als Künstler ausgewiesen; die Pinsel in seiner rechten Hand gehen farblich im Hintergrund auf und sind zudem vom Bildrand überschnitten. Prominenter ist ihm die die Stuhllehne erklimmende Katze des Tierliebhabers Cassel beigegeben. Nachdem Cassel 1933 der NSDAP beigetreten war, endete die Freundschaft zwischen ihm und Christoph sowie vielen anderen Künstlern aus dem Dresdner Umfeld. Neben dem Verlust eines Großteils seines Œuvre unter anderem durch die Aktion „Entartete Kunst“ mag auch Cassels Parteizugehörigkeit ein wesentlicher Grund dafür sein, dass die Rezeption seiner Kunst bis heute verhalten blieb. | Katharina Wippermann
- Standort
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Neue Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin, Berlin, BerlinDeutschland, BerlinDeutschland
- Inventarnummer
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A IV 45a
- Maße
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Rahmenmaß: 108,5 x 90,5 x 5 cm
Höhe x Breite: 92,5 x 75,5 cm
- Material/Technik
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Öl auf Leinwand
- Ereignis
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Eigentumswechsel
- (Beschreibung)
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1964 Ankauf von Frau Cassel über die Kunstausstellung Kühl, Dresden
- Ereignis
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Herstellung
- (wann)
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1930
- Letzte Aktualisierung
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14.04.2025, 08:09 MESZ
Datenpartner
Neue Nationalgalerie. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Malerei
Beteiligte
Entstanden
- 1930