Journal article | Zeitschriftenartikel

Wie "offen" sind die europäischen Wissenschaften für Frauen?

Die Geschlechterungleichheit in den Wissenschaften ist weiterhin ein ungelöstes Problem. Viele Studien befassen sich mit genderspezifischen Problemen in wissenschaftlicher Kommunikation und in wissenschaftlichen Karrieren. Die EU-Statistiken ("She Figures") dokumentieren das nach wie vor dominante Muster geringerer weiblicher Präsenz in höheren akademischen Rängen in fast allen EU-Mitgliedsstaaten. EU-Wissenschaftspolitik und die nationalen Sozialpolitiken widersprechen einander. Die vorherrschende "publish or perish"-Logik, atyptische Beschäftigungsverhältnisse als akzeptierte Norm und die forcierte internationale Mobilität behindern vor allem die Wissenschaftskarrieren der Jungen und Frauen. Wie offen sind die sogenannten "offenen Initiativen" für Frauen? Frauen sind gegenüber der Open-Source-Bewegung (FLOSS) skeptisch, sie fühlen sich vom dort herrschenden männlich dominierten "frostigen" Arbeitsklima eingeschüchtert. Nur 13 Prozent der internationalen Wikipedia-Autorenschaft ist weiblich. Nur Artikel über klassisch männliche Themen wie Fußball werden in der deutschen Wikipedia als "relevant" eingestuft und dürfen daher "überleben". Es gibt kaum deutschsprachige Genderstudien im Modus Open Access. Meist ignorieren die Erhebungen zu den Einstellungen und Praktiken von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern beim Open-Access-Publizieren die Geschlechtervariable. Einzige Ausnahme bildet eine größere Befragung durch die DFG. In dieser Studie wünschen mehr Frauen als Männer Training in Open-Access-Publikationstechniken.

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Alternative title
How "open" are the European sciences for women?
Extent
Seite(n): 279-284
Language
Deutsch
Notes
Status: Veröffentlichungsversion; begutachtet

Bibliographic citation
Information - Wissenschaft und Praxis, 62(6-7)

Subject
Sozialwissenschaften, Soziologie
Soziologie, Anthropologie
Wissenschaftssoziologie, Wissenschaftsforschung, Technikforschung, Techniksoziologie
Frauen- und Geschlechterforschung
Wissenschaft
Gleichstellung
Frau
Publikation
Open Access
Karriere
Work-life-balance
Geschlechterverhältnis
EU
deskriptive Studie

Event
Geistige Schöpfung
(who)
Tüür-Fröhlich, Terje
Event
Veröffentlichung
(where)
Deutschland
(when)
2011

URN
urn:nbn:de:0168-ssoar-312141
Rights
GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. Bibliothek Köln
Last update
21.06.2024, 4:26 PM CEST

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Object type

  • Zeitschriftenartikel

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  • Tüür-Fröhlich, Terje

Time of origin

  • 2011

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