Archivalie

l.h.m.- um die pause nicht zu gross werden zu lassen...

Schlemmer entschuldigt sich, dass es im Sommer nicht zu einem Treffen kam. Er berichtet ausgiebig vom Folkwang-Wettbewerb zur Ausmalung des Brunnenraums.
Transkription: l.h.m.- um die pause nicht zu gross werden zu lassen- um Ihre 1,2,3 briefe endlich zu beantworten, also: wieder in dessau, nach vor und nachher stuttgart, eigentlich zahnärztlicherweise und anderen arztes weise (ein karbunkel am hals), so dass also nur 10 konzentrierte eigentliche feiertage (bodensee und eben jene sesaplana) restloser sonne, unbedingt 3000 metern, teilweiser hättung und relativer einsamkeit galten. natürlich rechtfertigt nichts mein nichterscheinen in zürich nach so gütiger einladung und dass mich bollmanns berichte reuig machten, schrieb ich ja schon. aber ich wollte egoistischer weise in die berge, auf die berge und das stundenlange, tagelange dahintraben des wanderers bekam mir gut. ich lernte erstmals das hüttenleben, den miniaturgletscher und die sensation der an leistkamm weiteren 1000 mtr kennen und beschloss, nächstes jahr an die see zu gehen. ich hätte natürlich sehr gern Ihr neues milieu in zürich kennen gelernt, Ihre neue verfassung, die Sie sich oder zürich Ihnen gab, die lt. bollmann eine frohgemute ist, was mich freut und auch wieder eine geruhsame wird, nachdem die wellen des umzugs und der neuen verhältnisse sich ebneten. (myriam ebner mit kind (von stocker) sollte am tag meiner abreise in stuttgart erscheinen von montigny bei paris kommend). (nb.) es wäre sehr viel besprechenswertes gewesen, ich weiss. zunächst die fotos. ja ich meinte, es gäbe eines des bildes in grossformat, das Sie auf veranlassung des bruders und nach ihm gemalt. solches nicht gesehen zu haben, bereue ich freilich. auch hätte ich das letztentstandene damals in amden, einzelfigur mit gesicht von vorn (ohne augen) gerne wiedergesehen (ist wol ähnliches weiteres entstanden?) ist der junge goethe weitergediehen u.s.w. das predigtbild hätte ich natürlich gern in der reihe der fotos. westheim selbst schweigt zwar, aber es wird ihm sicher jederzeut recht sein, wann es auch sei. wann es nun sei, das gar nicht leichte und schwerwiegende- es und ich braucht zeit, aber es wird wrden in nicht allzulanger. vom "werk" hörte ich, bezw. kallai nichts mehr.-- die "individualität" das schweizerheft, sah ich noch nicht. unseren kartengruss von besuch bei hölzel: bollmann, baumeister, ich erhielten Sie ihn oder wollten wir nur und kritzelten wir nur in der "alten post" was zusammen? es war schon nicht ungewöhnlich , die 3 ehemaligen bei dem 75.er, sein trinkspruch zum wein in immer noch guter laune und immer noch gerne dozierend. bollmann spricht immer noch gut und anhaltend. von tätigkeiten (in kunst) lässt er sich anscheinend zunächst so überrumpeln, dass es ihm den atem verschlägt. so vor baumeisters, so vor meinen (aquarellen). sicher wird er Ihnen berichten und zwar davon erholt in form gebracht. interessiert hätten mich und interessieren mich die frankfurter gespräche. zwar pfllog bmstr. auch welche. ich sehe indesssen nicht durch die sachen, weiss nichts als dass strömungen gegen wichert bestünden. ich weiss, dass es "um mich" z.zt. ruhig geworden ist, vom theater dort nichts (für mich) zu erwarten ist, und schule eine zeitfrage sei.- es sind noch andernorts eisen im feuer, wie man so sagt, so dass ich sozusagen ruhig in die zukunft blicke, irgendwas wird irgendwann irgendwo wol werden und nach wunsch. dieser geht nach möglichster freiheit (in der kunst und in der zeit) und mehr nach der malerei hin als nach der bühne. dies vielleicht aus gegenwärtigem resultierend als da ist: hie und da verkäufe, die vorläufig dazu dienen, schulden (durch theatralisches) zu decken. goldene medaille (in düsseldorf) verbunden mit geldpreis, und nicht zuletzt die wahrscheinlichkeit eines auftrags in essen/rh.: ausmalung eines raums im dortigen folkwangmuseum. zur konkurrenz eingeladen waren heckel, baumeister und ich. ersterer schied bald aus, da er nur belanglose skizzen eingeschickt habe. baumeister hatte dann chancen, da ich mich durch bauliche unharmonik nicht zu rechten vorschlägen entschliessen konnte. inzwischen hat sich grundsätzli

Collection
Archiv Oskar Schlemmer
Inventory number
AOS 2012/1049
Measurements
Höhe: 27.7 cm, Breite: 22 cm
Material/Technique
Papier; Tinte; maschinenschriftlich

Event
Herstellung
(who)
Oskar Schlemmer (04.09.1888 - 13.04.1943)
Otto Meyer-Amden (20.02.1885 - 15.01.1933)
Provenance
Abschrift vorhanden; Ordner 1927-1933

Rights
Staatsgalerie Stuttgart
Last update
28.03.2025, 12:10 PM CET

Data provider

This object is provided by:
Staatsgalerie Stuttgart. If you have any questions about the object, please contact the data provider.

Object type

  • Archivalie

Associated

Other Objects (12)