Bestand
Westerauer Stiftung (nur eingeschränkt benutzbar!) (Bestand)
Erschließungszustand, Umfang: Verzeichnis (1771 / 1910), Ablieferungslisten (1965-1982), u. M.
8 lfm
Verwandte Verzeichnungseinheiten: ASA Interna Landgüter in Holstein, NSA X 13 b/102, Centralarmendeputation, Rechtsamt (Akten des Stiftungsamtes), Gewandschneider-Kompanie
Literaturhinweis: Karl Soll, Die Geschichte des Stiftsdorfes Westerau (Veröffentlichungen zur Geschichte der Freien und Hansestadt Lübeck 4, 2), Lübeck 1915
Eingrenzung und Inhalt: Gründung und Geschichte der Stiftung; Protokolle (zwei Serien) 1694-1804, 1717-1832, Stiftungsverwaltung, Vermögen, Stipendien, Legate, Beihilfen; Gutsherrschaft: Dienste und Abgaben der Untertanen, Streitigkeiten und Vergleiche wegen der Grenzen, Rechtspflege (Prozessakten seit 1591, Gerichtsprotokollbuch von 1583), Kirchenwesen, Schulsachen, Polizeisachen, Bausachen, Stiftungsforsten, Territorial- (Landes-) hoheit des Dorfes
Verwaltungsgeschichte/biographische Angaben: a. Durch Kaufbrief vom Jahre 1461 kauften der Ratsherr Andreas Geverdes und der Gewandschneider Gerd von Lenten zusammen das Dorf Westerau mit allem Zubehör von dem Knappen Lüder Rumohr für die Summe von 1450 M Lüb. und behielten es in ungeteiltem Besitz. Gerd von Lenten stiftete 1463 eine Vikarie in der St.-Petri-Kirche und dotierte sie u.a. mit 13 M Rente aus seiner Hälfte des Dorfs Westerau. Andreas Geverdes verfügte 1477 in seinem Testament über die Einkünfte seiner Hälfte. 1648 wurde vom Rat verfügt, dass vom Lentenschen Anteil dem Vikar seine Einkünfte verbleiben, die übrigen aber als Stipendien zur Unterhaltung von vier Studenten der Theologie zu verwenden seien. Weitere Änderungen der Stiftungsbestimmungen erfolgten 1751 und 1890. 1906 wurde der Stiftungszweck auf die Errichtung und den Betrieb eines Erholungsheimes für lübeckische Beamte und Angestellte erweitert. Bis zum Jahre 1923 wurden aus den Erträgen des Kapitalvermögens und dem Grundeigentum (Landpacht, Forstertrag) Zahlungen an die Stadtkasse (bis 1906) sowie Stipendien an Theologiestudenten und Präbenden an Witwen des Kaufmannstandes gegeben. Durch die Geldentwertungen 1923 und 1948 kamen die Leistungen der Stiftung zum Erliegen. Die Verwaltung der Stiftung erfolgte seit 1648 durch zwei Bürgermeister und zwei Marstallherren, seit 1814 durch zwei Herren des Landgerichts, dann des Landamtes (1851), von 1871 bis zum Jahre 1922 durch zwei zum Stadt- und Landamt verordnete Senatsmitglieder sowie mit zwei Ältesten der Gewandschneider. Nach dem Aussterben der Mitglieder der vormaligen Gewandschneider-Kompanie ernannte die Handelskammer zwei Kaufleute zu Mitvorstehern. Nach 1923 waren der jeweilige Vorsitzende der Behörde für Arbeit und Wohlfahrt und ein Oberbeamter sowie zwei Kaufleute Vorsteher. Seit 1976 wird die Stiftung von der Hansestadt Lübeck nach den Vorschriften der Gemeindeordnung für Schleswig-Holstein verwaltet.
b. Die in dem Register von 1771 verzeichneten Bücher und Akten wurden 1875 dem Staatsarchiv übergeben und zum ASA Interna Landgüter in Holstein/Westerau gelegt, von Georg Fink bei der Neuordnung des Bestandes ASA Interna ausgeschieden und zusammen mit der 1910 erfolgten Aktenabgabe kriegsbedingt ausgelagert und 1987 bzw. 1990 rückgeführt. In den Jahren 1965 ff. erfolgten weitere Abgaben (Rechnungs-, Pacht- und Forstsachen).
- Bestandssignatur
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05.2-08
- Kontext
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Archiv der Hansestadt Lübeck (Archivtektonik) >> 05 Private Archive >> 05.2 Stiftungen >> 05.2-01 bis 08 Größere Stiftungen
- Bestandslaufzeit
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1583-1975
- Weitere Objektseiten
- Zugangsbeschränkungen
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Benutzungsbeschränkung: Einzelne Bücher und Akten sind wegen Feuchtigkeitsschäden (Auslagerung!) nicht benutzbar.
- Letzte Aktualisierung
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30.06.2025, 10:12 MESZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1583-1975