Löffel

Holzlöffel mit Goldpulvermalerei

Der Löffel besitzt einen spitzovalen Schöpfteil, die sogenannte Laffe, und einen runden Stiel aus mennigrot bemaltem Laubholz. Die gesamte Oberseite ist mit Azurit gefasst.

In der Laffe sitzt ein zentrales Medaillon, das - wie auch der Laffansatz und die Laffenspitze - mit großen und kleinen Perlmuttsplittern sowie Stückchen feiner Silberfolie ausgefüllt und mit orangefarbenem Lack überzogen ist. Die restliche Fläche zieren in Goldpulvermalerei Tulpen- und Nelkenblüten, die von einem breiten Flechtband eingerahmt werden. Auf dem gesamten Stiel ist eine Goldlinie aufgemalt. Das Stielende ist silberfarben gefasst und zugespitzt.

Der Löffel diente den Osmanen als einziges Essgerät. Entsprechend besaß jede Person ihren eigenen Löffel, den sie sorgsam bei sich verwahrte. Dieser kam beim Verzehr von Suppe und Reis zum Einsatz, die zu Beginn der Mahlzeit gereicht wurden. Sowohl die Suppe als auch der Reis wurden in großen Schalen serviert, aus denen alle Anwesenden gemeinsam löffelten.

Literatur: Badisches Landesmuseum: Die Karlsruher Türkenbeute. Die »Türckische Kammer« des Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden-Baden. Die »Türckischen Curiositaeten« der Markgrafen von Baden-Durlach, bearb. von Ernst Petrasch, Reinhard Sänger, Eva Zimmermann und Hans Georg Majer, München 1991, S. 303, Kat. 267.

Standort
Badisches Landesmuseum, Karlsruhe
Sammlung
Türkenbeute
Inventarnummer
D 224
Maße
Länge: 29.0 cm
Material/Technik
Laubbaumholz; Lack; Silberfolie; Goldpulver; geschnitzt; bemalt; gefasst; lackiert

Ereignis
Herstellung
(wo)
Osmanisches Reich
(wann)
Ende 17. Jh.

Rechteinformation
Badisches Landesmuseum
Letzte Aktualisierung
12.07.2024, 10:57 MESZ

Datenpartner

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Objekttyp

  • Löffel

Entstanden

  • Ende 17. Jh.

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