Bildwerk

Grafik "Denkmal der erschossenen elf Schillschen Offiziere bei Wesel"

Der Holzstich aus einer unbekannten Publikation zeigt das Schill-Denkmal in der Hansestadt Wesel am Rhein. Es erinnert an das Schicksal des 2. Brandenburgischen Husarenregiments "von Schill" und seinen Führer, Major Ferdinand Baptista von Schill (1776-1809). Die "Schillschen Jäger" zogen 1809 nach Stralsund, um während des Fünften Koalitionskrieges gegen Napoleon zu kämpfen. Schill wurde getötet, ein Teil seiner Offiziere gefangen genommen, elf von ihnen am 16. September 1809 in Wesel standrechtlich erschossen. An ihrem Hinrichtungs-und Begräbnisort wurde 1835 eine klassizistische, an antike Vorbilder erinnernde Gedenkstätte eingeweiht, die von August Kiss (1802-1865) aus Eisenguß nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel (1781-1841) gefertigt worden war. Spenden aus dem preußischen Militär kamen für die Kosten auf. Die Stele auf gestuftem Sockel ist mit einem klassischen Giebel mit Eckakrotheren abgeschlossen. Die Reliefplatte an der Vorderseite zeigt den Altar des Vaterlandes mit dem preußischen Adler, über den sich eine trauernde Borussia als Personifikation Preußens beugt. Von rechts schreitet die Siegesgöttin heran, sie hält einen Kranz über das Richtbeil, das auf dem Altar liegt und verwandelt den Märtyrertod der Soldaten in einen Sieg. Zwei Schrifttafel unter der Darstellung enthalten die Namen der Hingerichteten. Das Denkmal ist von einem Gitter und von Bäumen umgeben, die heute noch vorhanden sind. Schills Kopf war abgetrennt und als Trophäe an den französischen König Jerome geschickt worden, wurde dann jedoch, nachdem er als Präparat für den Leidener Botaniker Sebald Justinus Brugmans gedient hatte, nach dessen Tod 1837 am Fuß des Denkmals bestattet. Die Grafik wird ergänzt durch Uniform- und Waffenteile, die im Bildvordergrund liegen und mit dem Namen der Stadt und dem Datum der Hinrichtung versehen sind. Ein Soldat in Uniform belebt als Figurenstaffage das Bild. Die Grafik ist in einen Text eingebunden, der auch auf der Rückseite vorhanden ist und anscheinend die Geschichte des Kampfes wiedergibt.

Standort
Museum für Sepulkralkultur, Kassel
Sammlung
Grafische Sammlung
Inventarnummer
GS 1984/22
Maße
13 x 8,6 cm
Material/Technik
Papier / Holzstich

Verwandtes Objekt und Literatur
Schillsche Denkmal Wesel
Fiedler, Franz, o. Jahr: Die Verurtheilung und Hinrichtung der elf Preußischen Offiziere vom Schill'schen Corps durch die Franzosen bei Wesel den 16. September 1809 : zur Erinnerung an Schill und seine Gefährten bei der Enthüllung des auf ihren Gräbern errichteten Denkmals am 31. März 1835 ; nebst Abbildung des Monuments und der französischen Vertheidigungs-Rede von J. N. Perwez, o. Ort

Bezug (was)
Denkmal (Gedenken)
Soldatengrab
Personenbezogenes Denkmal
Reliefbild
allegorische Figur der Victoria
Allegorische Frauenfigur
Bezug (wer)
Bezug (wo)
Schill-Denkmal (Wesel)

Ereignis
Geistige Schöpfung
(wer)
(wo)
Wesel
(wann)
1835

Rechteinformation
Museum für Sepulkralkultur
Letzte Aktualisierung
26.08.2025, 07:51 MESZ

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Objekttyp

  • Bildwerk

Beteiligte

Entstanden

  • 1835

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