Bestand

Annenvikarie Oelde (Bestand)

Form und Inhalt: Kreisarchiv Warendorf, Annenvikarie Oelde
Die Vikarie wurde im Jahre 1491 fundiert. Die Fundationsurkunde befindet sich im Bistumsarchiv in Münster (GV. Oelde A 13). Einen Auszug aus dieser Urkunde bezüglich der Pflichten des "Rektors der Kapelle" enthält dieser Bestand unter Nr. 1. Patron der Vikarie war der Rektor des Hauses Geist, der das Präsentationsrecht (Vorschlagsrecht) bezüglich der Stellenbesetzung hatte (vergl. Nr.2). Die Einkünfte der Vikarie setzten sich aus den in und um Oelde gelegenen Grundstücken (Verpachtungen), Geldrenten und Meßstipendien, Zehnten von der Kirche Oelde zusammen (vergl. Nr. 2, 15, 16, 32, 33, 35, 45, 52, 77). Folgende Geistliche waren Inhaber der Vikarie (nach den vorliegenden Akten und Urkunden): ab 1695 Stephan Kleyman aus Oelde
" 1725 Schnitter
" 1759 Bernard Antonius Mencke
" 1810 Joh. Henrich Pohlmann
" 1833 Joseph Pieper
" 1848 Bernard Joannes Severin Kreuzer
" 1852 Tigges
" 1865 Winkler
" 1885 Dickmann
In dem Bestand der Vikarie befinden sich auuch Archivalien bezügl. des Marienhospitals, der Rektoratschule und der Marianischen Jungesellen-Sodalität in Oelde.
Das in den Jahren 1849 - 1852 errichtete Marienhospital erhielt seine Weihe am 17. Mai 1854 durch den Bischof von Münster Johann Georg Müller. 1854 wurden vom Mutterhaus der Barmherzigen Schwestern in Münster zwei Ordensschwestern nach Oelde geschickt, um in dem neuen Krankenhaus tätig zu werden. Die ersten Direktoren des Krankenhauses waren die Pfarrer Köster und Tüshaus. Während des Kulturkampfes hatte der Vikar der Annenviakrie, Winkler von 1875 bis 1885 die Leitung des Hauses. Die Pfarstelle war damals unbesetzt (vgl. Nr. 78 des Verzeichnisses). Als Stellvertreter des Direktors fungierten die Vikare Tigges und Winkler (vgl. auch 100 Jahre St. Marien-Hospital in Oelde in: "Die Glocke", 30.4.1954).
Die Rektoratschule wurde im Jahre 1849 gegründet. Nachdem die Schule zunächst von Lehrern im Laienstande geleitet wurde, übernahm im Jahre 1865 der Vikar der Annenvikarie Winkler aus Rhede bei Bocholt die Leitung der Schule, bis er 1884 Kaplan in Herzfeld wurde. Seine Nachfolge trat der Herzfelder Kaplan Vogt an. Seitdem leiteten Geistliche als Rektoren die Schule (vgl. auch: Festschrift "100 Jahre Rektoratschule Oelde," Oelde 1949).
Präses der Junggesellen-Sodalität war der jeweilige Pfarrer in Oelde und Sekräter der Inhaber der Annenvikarie.
Wegen des nicht allzu umfangreichen Betsandes wurde lediglich eine Aufteilung nach den Provenienzen (Vikarie, St. Marien-Hospital, Rektoratschule, Marianische Junggesellen-Sodalität) vorgenommen. Im übrigen wurde der Bestand chronologisch geordnet. Pergamenturkunden sind nicht vorhanden. Weitere Akten bezügl. der Vikarie befinden sich im bestand des Amtes Oelde unter Nr. B 640, 650, 651, bezügl. des Krankenhauses unter Nr. B 1665 - 1672 , bezügl. der Junggesellen-Sodalität unter B 656 und 657.
Der Bestand der Vikarie Drei Könige und St. Anna in Oelde wurde durch das Archiv des Kreises Warendorf im Mai 1976 geordnet und verzeichnet.
Die Stadt Oelde hat das frühere Vikariegebäude erworben, somit gelangte der Bestand in städtischen Besitz.
Liesborn, den 31. Mai 1976
W. Schneider

Reference number of holding
Oel AV Oel AV Annenvikarie Oelde

Context
Kreisarchiv Warendorf (Archivtektonik)

Date of creation of holding
1491-1900

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06.03.2025, 6:28 PM CET

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Object type

  • Bestand

Time of origin

  • 1491-1900

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